A+ A A-

6.250 Quadratmeter: Photovoltaik-Paradies Brixlegg!

Donnerstag, 01 Juni 2017
Freigegeben in Lokales
In kaum einer anderen Gemeinde im Tiroler Unterland wurden in den letzten Jahren bezogen auf die Fläche derart viele Sonnenstrom-Anlagen genehmigt und gebaut wie in Brixlegg: Den Bau von über 6.250 m2 Photovoltaik-Panelen hat die Gemeinde genehmigt.

Brixlegg -Anfang 2016 beantragten die Montanwerke zwei Projekte für die Dächer des Werkes. Beide haben jeweils eine Fläche von 1.350 m2 und eine Spitzenleistung von etwa 200 Kilowatt-Peak. Zusammen also eine Fläche von 2.700 m2 und eine Leistung von knapp 400 Kilowatt-Peak. Erst im Dezember 2016 wurden weitere Großanlagen in Brixlegg beantragt. Die Firma Silberquelle beantragte zwei Anlagen mit insgesamt 1.746 m2 Fläche und einer Leistung von 286 Kilowatt-Peak. Das Innkauf beantragte ebenfalls zwei Anlagen mit insgesamt 1.828 m2 Fläche und einer Spitzenleistung von knapp 300 Kilowatt-Peak. Umgesetzt ist derzeit die Anlage der Montanwerke, bei Silberquelle und Innkauf steht die Realisierung noch aus. In Brixlegg wurden damit in den letzten vier Jahren Photovoltaik-Anlagen mit einer Fläche von über 6.250 m2 und einer Gesamtleistung von annähernd 990 Kilowatt-Peak beantragt. Laut Berechnung sparen allein diese drei Anlagen pro Jahr annähernd 700 Tonnen CO2 ein.

3 Bauanzeigen - 6250 m² Photovoltaik

Einen leichten Standort-Vorteil hat die Gemeinde Brixlegg gegenüber anderen Gemeinden natürlich: In der Region hat kaum eine Nachbargemeinde derart große Betriebe. Dennoch: Mit nur 3 Bauanzeigen wurden der Gemeinde Brixlegg kürzlich über 6.250 m2 Photovoltaik-Flächen gemeldet! "Wir sind natürlich stolz auf diese Entwicklung. Immerhin tragen diese Anlagen doch auch zu einer CO2-Einsparung bei", sagt Bgm. Ing. Rudi Puecher dem ROFAN-KURIER. (cm)
Heuer wurden in Tirol bereits 131 Elektro-Autos zugelassen,  2016 waren es insgesamt 353 Stück. Kritiker behaupten, es gäbe zu wenig Strom für mehr Elektro-Autos und dieser würde zudem aus "Kohle- und Kernkraftwerken" kommen. Der ROFAN-KURIER ist der Sache nachgegangen.

Tirol - In der Diskussion um die E-Mobilität kommt man um einige Fragen nicht herum: 1.) Gibt es überhaupt genug Strom? 2.) Halten die Stromnetze das aus? 3.) Woher kommt der Strom im Akku? Wenn der saubere Elektro-Wagen mit Strom aus dem Kohle-Kraftwerk läuft, bekommt das Öko-Image schnell eine Delle. Der ROFAN-KURIER ist diesen Fragen nachgegangen.
Gleich vorweg: Tirol und Österreich sind geradezu ideale Elektroauto-Länder: Der Ökostrom-Anteil im Strommix ist ungewöhnlich hoch! Wir haben auch die Experten der TIWAG befragt:

"100% Stom aus erneuerbaren Energieträgern!"

RoKu: "Woher kommt der Strom für die E-Autos? Wie setzt sich der Strommix in Tirol zusammen?"
TIWAG: "Wir versorgen die Kunden in Tirol mit 100% Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Im Jahr 2015 stammten 85,82% des TIWAG-Stroms aus Wasserkraft, 8,44% aus Windenergie, 3,75% aus Biomasse, 1,02% aus Biogas und 0,97% aus sonstiger Ökoenergie (wie Photovoltaik!)."

RoKu: "Wie viel Strom kann die TIWAG selbst produzieren und … müsste für mehr E-Autos Atomstrom zugekauft werden?"
TIWAG: "Die TIWAG hat 2015 etwa 3.400 GWh (Gigawatt-Stunden) produziert. Die Differenz zum Kundenbedarf musste zugekauft werden. Dabei handelte es sich aber ausschließlich um Strom aus erneuerbarer Energie!"

RoKu: "Sieht die TIWAG die Elektromobilität als Belastung für die Tiroler Stromproduktion?"
TIWAG: "Die E-Mobilität wird in den nächsten Jahren nur geringe Auswirkungen auf den Stromverbrauch haben. Im Jahr 2020 erwarten wir in Tirol einen Energie-Bedarf der Elektro-Autos von rund 6 GWh. Das kann mit den bestehenden Anlagen abgedeckt werden. Wärens alle knapp 390.000  Autos in Tirol Elektro-Autos, läge der zusätzliche Stromverbrauch bei rund 700-800 GWh (das wäre ein Plus von etwa 10% des Tiroler Stromverbrauchs). Um diesen Zusatzbedarf aus nachhaltiger heimischer Energie zu decken, ist der weitere Ausbau der heimischen Stromerzeugung, wie in der Energiestrategie des Landes Tirol vorgesehen, erforderlich. Darüber hinausgehende Kraftwerksbauten zur Abdeckung des Mehrbedarfs aus der Elektromobilität sind aus heutiger Sicht aber nicht vorgesehen."

RoKu: "Wie verkraften die Stromnetze die E-Mobilität?"
TIWAG: "Die E-Mobilität verursacht bereits heute aufgrund des Leistungsbedarfs punktuelle Verstärkungen in der Netzinfrastruktur. Steigt der Anteil der E-PKWs weiter, wird das weitere Maßnahmen auslösen. Die Energiestrategie des Landes Tirol (Tirol 2050 energieautonom) kann aber nur mit dem Vorantreiben der Elektromobilität in Verbindung mit dem Ausbau der heimischen Wasserkraft umgesetzt werden. Die Elektromobilität ist keine Belastung, sondern ein wesentlicher Baustein für eine zukünftige nachhaltige Energieversorgung Tirols. Wir unterstützen das voll."

Fakten zur E-Mobilität

- In Österreich gibt es aktuell 4,8 Millionen PKWs. Davon sind 10.231 Elektro-Autos (0,2%).
- In Tirol sind aktuell 392.000 PKWs zugelassen, davon sind 970 Elektro-Fahrzeuge (0,24%).
- Der durchschnittliche Energieverbrauch/Jahr eines E-Autos liegt bei etwa 2.200 kWh. Eine Photovoltaik-Anlage mit 5 kW-Peak produziert pro Jahr etwa 5.000 kWh.
- Würde jeder Tiroler ein Elektro-Auto fahren, steigt der Stromverbrauch nur um 10% der heute in Tirol jährlich produzierten 8.000 GWh Strom.
- Der österreichische Strommix besteht zu 90% aus Öko-Strom und zu 10% aus Strom von fossilen Energieträgern und Atomstrom. (cm)
KUNDL Mit dem Haus der Musik, dem Gemeindeamt und der Neuen Mittelschule wurden heuer gleich drei gemeindeeigene Gebäude in Kundl mit umweltfreundlichen Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung ausgestattet. Die Planung und Ausführung erfolgte durch die Stadtwerke Wörgl, die interne Abwicklung erfolgte über die Kundler Fernwärmegesellschaft.
Die gewählten Modelle zählen zu den Überschussanlagen, d.h. nicht der Gesamtertrag wird in das Stromnetz der TIWAG eingespeist, sondern nur der Überschuss nach dem Eigenverbrauch der öffentlichen Gebäude.
Vor der Errichtung wurde daher jedes Gebäude ausführlich begutachtet, wobei auf eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote geachtet wurde. Gebäude, die tagsüber einen hohen Stromverbrauch aufweisen, sind besonders geeignet für PV-Anlagen, die den Strom untertags erzeugen und so den Bedarf des Gebäudes decken können. Nach Erhebung des Stromverbrauchs – bei der Neuen Mittelschule wurden in Bezug auf die Rentabilität auch die eigenverbrauchsschwächeren Sommermonate berücksichtigt – wurde die Stärke der PV-Anlagen für den jeweiligen Strombedarf der Gebäude optimiert.
Die Stadtwerke Wörgl haben als Generalunternehmer für eine rasche und professionelle Umsetzung gesorgt. Das Haus der Musik erreicht nun 41,5 Kilowatt Peak, die Neue Mittelschule 35,5 und das Gemeindeamt 11,75 Kilowatt Peak. Das entspricht einem Jahresstromverbrauch von 20 Haushalten. Die Anlagen sind bereits errichtet und werden demnächst an das Netz angeschlossen.

Wollen TIWAG und Land keinen Sonnenstrom?

Mittwoch, 01 April 2015
Freigegeben in Politik
Die Liste Fritz – Bürgerforum Tirol brachte im Landtag einen Dringlichkeitsantrag ein, der die Einspeiseförderung für Sonnenstrom durch die TIWAG neu regeln will.

TIROL (ce) „Nach ihrer Ablehnung einer Landesförderung für Elektro-Autos ist die Zustimmung der Landesregierung zur Kürzung der Photovoltaik-Förderung durch die TIWAG ein Offenbarungseid!“, stellte FRITZ-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider in einer Pressekonferenz fest.
„Das von uns errechnete „Fördermodell neu“ fußt auf zwei Säulen: Erstens soll es für bestehende, kleine, private Photovoltaik-Anlagen weiterhin zumindest 9 Cent pro Kilowattstunde von der TIWAG geben. Zweitens soll für Neuanlagen ein gestaffelter Tarif kommen. Dieser stärkt den Eigenverbrauch, schafft Planungssicherheit und dient als Anreiz. Wenn wir mehr sauberen Strom aus der Sonne wollen, müssen wir den Menschen Anreize bieten. Die Förderkosten für die TIWAG bleiben mit 153 EURO pro Jahr für eine fünfköpfige Sonnenstromfamilie gering. Bei realistischen 700 Neuanlagen macht das 110.000 EURO für die TIWAG pro Jahr aus, bringt aber allein 1,5 Millionen EURO an Mehrwertsteuereinnahmen. Mit diesem Fördermodell amortisiert sich eine Sonnenstromanlage in rund 13 Jahren, mit der aktuellen TIWAG-Förderung erst in 23 Jahren“, rechnen Georg Lahartinger und Johann Hlavka von der Firma Technowin in Wörgl vor. „Für die Werbekampagne ´Tirol 2050 energieautonom` macht die schwarz-grüne Landesregierung 650.000 EURO locker, für die Photovoltaik-Förderung sind ihr 110.000 EURO jährlich zu viel. Das ist die falsche Politik!“ klagt LA Haselwanter-Schneider.

Photovoltaik-Anträge: Verbesserungen ab 2014?

Dienstag, 03 Dezember 2013
Freigegeben in Politik
2014 soll es Verbesserungen in Sachen Photovoltaik-Anträge geben. Doch die Situation ist wenig rosig: ÖMAG- und TIWAG-Tarife sind tief wie nie.

ÖSTERREICH/WIEN (cm) Endlose Wartelisten oder Kontingente, die innerhalb weniger Minuten ausgebucht waren... Interessierte, die Photovoltaik-Anlagen bauen wollten, sind 2013 fast verzweifelt: Nur mehr mit Programmieren im Team und Hilfsprogrammen für „Turbo-Anträge“, schien man überhaupt eine Chance auf eine Genehmigung zu haben.
2014 soll das System verbessert werden. Doch auch im nächsten Jahr wird keine Warteliste eröffnet, Anträge müssen weiterhin online gestellt werden. Und zwar am 2. Jänner 2014 ab 10:00 Uhr.
Der Bescheid des Landes über die Anerkennung als Ökostromanlage ist dabei weiterhin Voraussetzung für einen Antrag.  
Dazu Wirtschafts-Minister Dr. Reinhold Mitterlehner (ÖVP) zum ROFAN-KURIER: „Die Vergabe der Förderungen 2014 wird deutlich anders ablaufen als für 2013. Die Infos dazu finden sich zeitgerecht  auch auf der Homepage der ÖMAG. Ebenso werden vor dem Start der Fördervergabe interne und externe Testläufe durchgeführt, um die Belastbarkeit durch eine große Zahl von Zugriffen oder von Hackerangriffen zu testen.“
Das Lösungskonzept für die Antragstellung 2014 wird laut Mitterlehner im Wesentlichen beinhalten: 1.) Aufrüstung der IT-Infrastruktur in der OeMAG um allen Kapazitäts- und Sicherheitserfordernissen gerecht zu werden.
2.) Barrieren um automatisierte Antragstellungen „Robots“ zu verhindern.
3.) Bürgerfreundlicheres Antragssystem durch Ticketvergabe.
Mittlerweile läuft sogar eine EU-Klage gegen Österreich, weil die Vorgaben zum Erneuerbare-Energie-Ziel nicht eingehalten wurden.  Gründe sind unter anderem, dass in Österreich offenbar Erzeugern von erneuerbarer Energie nicht prioritärer Zugang zum Stromnetz gewährt werde. Zeitgleich hat auch die TIWAG den Einspeise-Tarif von 15 Cent auf bis zu 9 Cent gesenkt und nach Protesten die Senkung zum Teil zurückgenommen.
© Rofankurier