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Beim ersten Heimspiel dieser Saison hatten die Alpin Hammers Schwaz kein Glück. Sie unterlagen den Steelsharks aus Traun mit 7:21 Punkten.

SCHWAZ Mitte April lief es nicht gut für das sportliche Tirol. Nicht nur Wacker und das ULZ nahmen enttäuschende Niederlagen hin, auch im Football sah es nicht rosig aus. Nachdem bereits die Raiders zuhause verloren hatten, lief es in Schwaz auch nicht viel besser.

Verkorkste erste Halbzeit

Die Footballer der Sport 2000 Hammers Schwaz begrüßten bei perfektem Football-Wetter die Steelsharks aus Traun. Von Anfang an gingen die Gäste als Favoriten ins Spiel, dennoch konnten die Schwazer lange Paroli bieten. Das erste Quarter war ein harter Kampf mit wenig Raumgewinn auf beiden Seiten und endete im 0:0. Doch im zweiten Quarter kamen die Trauner gleich zweimal durch und erzielten zwei Touchdowns zum Halbzeitstand von 0:14.

Steelsharks legten nach

Nach der Pause starteten die Hammers dann voll durch und Michael Dornauer gelang der erste und einzige Touchdown für die Heimmannschaft. Nach dem dritten Quarter stand es somit nur  noch 7:14. Doch ein weiterer Touchdown für die Gäste im letzten Viertel bescherte den Endstand von 7:21.

Ausgeglichene Bilanz

Noch ist alles offen, war es doch erst das zweite Saisonspiel, das erste Spiel auswärts gegen Graz wurde knapp aber doch mit 30:28 gewonnen.
Klaus Gasteiger wurde 1965 geboren, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er wohnt in Kaltenbach, wo er seit 2000 das Amt des Bürgermeisters ausübt. Der gelernte Tischler war von 1999 bis 2003 Mitglied des Bundesrates und zog danach in den Tiroler Landtag ein. Gasteiger ist seit 2008 stellvertretender Klubobmann der SPÖ und geht bei den Landtagswahlen abermals als Spitzenkandidat für den Bezirk Schwaz ins Rennen.

ROKU: In drei kurzen Sätzen: Warum sollte man Ihre Partei/Liste wählen?
GASTEIGER: Wir SozialdemokratInnen sind seit Jahrzehnten jene verlässliche Kraft, die sich für Gerechtigkeit einsetzt und deren soziale Handschrift sich auch deutlich in der Regierungsarbeit der Tiroler Koalition niederschlägt.

ROKU: Wissen Sie, was die Menschen in Ihrem Bezirk/Ihrem Land stört und wenn „ja“ – was  wollen Sie dagegen tun?
GASTEIGER: Viele Menschen in unserem Land wollen mehr Gerechtigkeit! Bei Löhnen, Förderungen, in der Bildung, in der Gesundheit. Tirol ist ein gutes Land, das wir miteinander gerecht gestalten wollen!

ROKU: Was sind Ihre drei wichtigsten Anliegen für Tirol? (Bitte konkrete Ansätze oder Projekte)
GASTEIGER: Ganztägig geführte gemeinsame Schulen für alle Kinder bis 14. Das erhöht die Chancengleichheit und macht teure Nachhilfe überflüssig.
500 neue Lehrstellen im öffentlichen Bereich
Ein Jugendticket für 60 Euro im Jahr, für alle bis 24

ROKU: Wie lautet Ihr persönliches Wahlziel? Wie lautet das Wahlziel Ihrer Partei (in Prozent)?
GASTEIGER: Da ich aufgrund der Platzierung auf dem „Kampfmandat“ (6. Platz der Landesliste) sitze und um das Direktmandat mit ca. 7.000 Stimmen rennen muss, ist diese Wahl für  mich keine „gmahte Wiesn“!!!. Natürlich brauche ich die Unterstützung durch die Bevölkerung und hoffe, dass ich in den vergangenen Jahren meine Arbeit ausreichend erledigt habe.

ROKU: Ihre Prognose: Wie schaut die nächste Koalition aus?
GASTEIGER: Das kann zurzeit noch niemand sagen! Was wir aber auf alle Fälle verhindern möchten, ist eine schwarz(ÖVP)-schwarze(VorwärtsTirol) Koalition!

ROKU: Nach der Wahl: Mit wem würde Ihre Liste eine Regierungskoalition bilden, wer wäre Ihr bevorzugter Partner?
GASTEIGER: Wir sind für alle Konstellationen offen die es ermöglichen, unser Programm größtmöglich umzusetzen. Nicht in Frage kommt für die SPÖ eine Koalition mit der FPÖ.

ROKU: Stichwort Agrargemeinschaften: Eigentum an die Gemeinden rückübertragen oder nicht?
GASTEIGER: Einfache Antwort! Jedes Kind weiß: Was einem nicht gehört, gibt man zurück!

ROKU: Stichwort Müllverbrennung: Ist die Sache gegessen oder kommt da noch was?
GASTEIGER: War da mal was?

ROKU: Stichwort Kriminalität: Warum werden in Österreich Verbrechen gegen materielle Güter höher bestraft als Verbrechen gegen Leib und Leben?
GASTEIGER: Sind wir mittlerweile so eigentumsfreundlich geworden?

ROKU: Stichwort TIWAG: Finden Sie es in Ordnung, dass in Tirol Starkstrom-Leitungen über Häuser und Schulen führen? In anderen Ländern ist das verboten. Lebensgefahr bei Leitungsbruch, potenziell krebserregende Strahlung…
GASTEIGER: Selbstverständlich ist dies nicht in Ordnung und gehört von der TIWAG schleunigst behoben!

ROKU: Stichwort Fremdenrecht: Alt-LH Herwig van Staa (ÖVP) hat einst vorgeschlagen, straffällig gewordene Asylwerber und/oder identitätslose Asylwerber zu verhaften bzw. abzuschieben. Was sagen Sie dazu und geht das überhaupt?
GASTEIGER: Für alle Menschen die straffällig werden, gilt das gleiche Gesetzbuch und die gleiche Bestrafung. Es gibt keinen Grund Unterschiede zu machen, das würde gegen Grundwerte verstoßen.

ROKU: Stichwort Umwelt: Wie stehen Sie zur Transit-Thematik?
GASTEIGER: Bestimmte Güter (z.B.: Müll, Schrott, u. ä.) sollten nicht auf der Straße, sondern auf der Schiene transportiert werden. Das würde die Luftqualität verbessern. Die EU verlangt von Tirol, als Vorleistung für ein solches Verbot („sektorales Lkw-Fahrverbot“) ein permanentes Tempolimit von 100 km/h für Pkw auf der Inntalautobahn zu erlassen. Wir Sozi befürworten das, die ÖVP behindert das.

ROKU: Zum Thema Energie: Photovoltaik-Anlagen werden momentan vom Bund eher gehemmt als gefördert. Gibt es von Ihrer Partei Pläne, in Wien gegenzusteuern? Wollen Sie eine Landesförderung für Photovoltaik bzw. erneuerbare Energien?
GASTEIGER: Ich denke, die TIWAG sollte mit den Gewinnen Projekte erarbeiten, die es erlauben, der Bevölkerung Photovoltaikanlagen zu errichten und zu fördern!

ROKU: Stichwort Grundstückspreise: Die Russen kaufen bei uns kräftig ein. Geht mit Geld alles? Wie kann man „leistbares Wohnen“ forcieren, was wollen Sie dafür tun?
GASTEIGER: Die Gründung der „Proscher Agrar Gmbh“ durch Heinz Schultz zeigt, dass es keine Russen benötigt, um zu zeigen, dass mit Geld alles geht!
Ich denke, es wird notwendig werden, in allen Tiroler Gemeinden den gemeinnützigen Wohnbau verstärkt zu forcieren!

ROKU: Stichwort Korruption: Wo fängt sie an? Was ist für Sie Korruption?
GASTEIGER: Zumindest eine Jagdeinladung eines|einer Politikers|In gehört dazu. Von mehr Zuwendungen will ich erst gar nicht sprechen!

ROKU: Gibt es noch ein weiteres, Ihnen wichtiges Thema, das Sie ansprechen möchten?
GASTEIGER: Das gerecht angepasste Einkommen ist aus meiner Sicht die Zukunftsfrage schlechthin! Die Menschen kommen vielfach mit dem Einkommen nicht mehr aus.
Ebenso wichtig ist die Mobilität! Es fährt, wie in vielen ländlichen Gebieten, am späteren Abend oder in der Nacht oft kein öffentliches Verkehrsmittel mehr! Ein Nightliner entlang des Inntales, in´s Zillertal und in die Achenseeregion würde den Jugendlichen sowie den Eltern entsprechende Sicherheit geben. Ich denke, dies ist ein Gebot der Stunde, dieses Angebot zu verbessern!
Hermann Weratschnig ist 37 Jahre alt, aus Schwaz und hat eine 10-jährige Tochter. Seit 1998 ist er Gemeinderat der Stadt Schwaz, 2004 wurde er zum Umwelt-Stadtrat. Bei den Tiroler Landtagswahlen ist Weratschnig Bezirks-Spitzenkandidat und auf Platz 3 der Grünen-Landesliste.

ROKU: In drei kurzen Sätzen: Warum sollte man Ihre Partei/Liste wählen?
WERATSCHNIG: Wir sind die verlässliche Kraft, die auf unser Land schaut und die Lebensgrundlagen aller sichert. Wer GRÜN wählt hat darüber hinaus die Garantie, dass draußen drauf steht was drinnen ist.

ROKU: Wissen Sie, was die Menschen in Ihrem Bezirk/Ihrem Land stört und wenn „ja“ – was wollen Sie dagegen tun?
WERATSCHNIG: Die Menschen wünschen sich mehr Ehrlichkeit und Verlässlichkeit in der Politik. Die Grünen sind österreichweit bekannt für ihre Handschlagqualität und der Tatsache, dass sie in Regierungsverantwortung nachhaltig und damit zukunftsgerichtet handeln.

ROKU: Was sind Ihre drei wichtigsten Anliegen für Tirol? (Bitte konkrete Ansätze oder Projekte)
WERATSCHNIG: 1. Der Schutz von Naturjuwelen. Die Entscheidung über die Erschließung des Piz Val Gronda zeigt uns, dass es starke Grüne mehr denn je braucht, um die Profitgeier in ihre Schranken zu weisen. Wir wollen einmalige Gebiete schützen und für künftige Generationen bewahren.
2. Wir wollen ein öffentliches Verkehrsticket für alle TirolerInnen um maximal 365 Euro. Wenn es uns gelingt, den Öffentlichen Verkehr preislich sowie infrastrukturell zu attraktivieren, dann werden die TirolerInnen ihr Auto öfter stehen lassen.
3. Die Wiedereinführung des Müll- und Schrottfahrverbotes auf der Inntalautobahn ist mir als stellvertretender Obmann des Transitforums ein besonderes Anliegen.

ROKU: Wie lautet Ihr persönliches Wahlziel? Wie lautet das Wahlziel Ihrer Partei (in Prozent)?
WERATSCHNIG: Ich möchte meine langjährige Erfahrung und meine Wirtschaftskompetenz als Unternehmer als Landtagsabgeordneter des Unterlandes zukünftig einbringen. Als Landespartei haben wir uns bewusst dagegen ausgesprochen, eine Prozentzahl als Ziel anzupeilen.

ROKU: Ihre Prognose: Wie schaut die nächste Koalition aus?
WERATSCHNIG: Spekulieren tun andere Parteien, wie Niederösterreich und Salzburg gezeigt haben.

ROKU: Nach der Wahl: Mit wem würde Ihre Liste eine Regierungs-Koalition bilden, wer wäre Ihr bevorzugter Partner?
WERATSCHNIG: Wir werden alle Parteien noch im Wahlkampf dazu einladen, unsere Inhalte mit uns zu diskutieren. Eine Koalition mit der FPÖ schließen wir dezidiert aus.

ROKU: Stichwort Agrargemeinschaften: Eigentum an die Gemeinden rückübertragen oder nicht?
WERATSCHNIG: Glasklare Antwort: Rückübertragen. Dass die ÖVP in dieser Frage im Landtag eine demokratiepolitische Grenze überschritten hat, wissen die TirolerInnen. Es bleibt zu hoffen, dass die Partie um Platter am 28. April für ihre demokratiepolitischen Fouls die Rote Karte von den TirolerInnen gezeigt bekommt.

ROKU: Stichwort Müllverbrennung: Ist die Sache gegessen oder kommt da noch was?
WERATSCHNIG: Mit der mechanisch biologischen Abfallbehandlung ist das Thema gegessen.

ROKU: Stichwort TIWAG: Finden Sie es in Ordnung, dass in Tirol Starkstrom-Leitungen über Häuser und Schulen führen? In anderen Ländern ist das verboten. Lebensgefahr bei Leitungsbruch, potenziell krebserregende Strahlung…
WERATSCHNIG: Es braucht ein Konzept für die Zukunft, welche Starkstromleitungen als Erdleitungen geführt werden können. Die geografischen Bedingungen in Tirol werden Erdleitungen nicht in allen Bereichen zulassen, wo es sinnvoll wäre.

ROKU: Stichwort Umwelt: Wie stehen Sie zur Transit-Thematik?
WERATSCHNIG: Abgase und Verkehrslärm machen unsere Kinder nachweislich krank. Zig Anträge haben die Tiroler Grünen im Landtag eingebracht, um den Transitverkehr einzudämmen, aber wichtige Initiativen wurden immer wieder abgelehnt. Die Volkspartei will dieses Fahrverbot nicht und setzt damit bewusst die Gesundheit unserer Kinder aufs Spiel.

ROKU: Zum Thema Energie: Photovoltaik-Anlagen werden momentan vom Bund eher gehemmt als gefördert. Gibt es von Ihrer Partei Pläne, in Wien gegenzusteuern? Wollen Sie eine Landesförderung für Photovoltaik bzw. erneuerbare Energien?
WERATSCHNIG: Wir brauchen Musterprojekte, die auf einer wirtschaftlich tragfähigen Basis stehen. Dazu braucht es noch Förderungen, um der Technologie zum Durchbruch zu verhelfen.

ROKU: Stichwort Korruption: Wo fängt sie an? Was ist für Sie Korruption?
WERATSCHNIG: Korruption beginnt bei mir, wenn jemand durch seine Funktion persönliche Vorteile generiert, wie es bei der Wohnung von Ex-ÖVP Landesrat Switak der Fall war oder bei diversen Jagdeinladungen.

Interview mit Spitzenkandidat Josef Geisler (ÖVP)

Dienstag, 02 April 2013
Freigegeben in Politik
Josef Geisler, 1961 geboren, kommt aus Aschau im Zillertal, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der Landwirt war von 2003 bis 2009 Bürgermeister von Aschau im Zillertal. Seit 1994 ist Geisler Landtags-Abgeordneter im Dienst der ÖVP, den Posten des Klubobmanns bekleidet er seit 2008. Im März dieses Jahres wurde Geisler zum neuen Obmann des Tiroler Bauernbundes bestimmt. Bei den Landtagswahlen geht er für die Tiroler Volkspartei im Bezirk Schwaz ins Rennen.

ROKU: In drei kurzen Sätzen: Warum sollte man Ihre Partei/Liste wählen?
GEISLER: Die Tiroler Volkspartei arbeitet  mit Verlässlichkeit, Herz  und  mit Entschlossenheit und ganzer Kraft für unser Land. Politik braucht Ergebnisse und nicht leere Versprechungen. Daher arbeiten wir auch an einem neuen Paket für leistbares Wohnen, an dem Ziel, unser Land energieunabhängig zu machen und an Millionen-Investitionen für Gesundheit und Lebensqualität sowie an weiteren Schritten zum familienfreundlichsten Land. Ziel ist auch die Sicherung des besten Arbeitsmarktes in der EU. Handlungsfähigkeit und Stabilität ist dafür unerlässlich und dafür stehen wir.  

ROKU: Wissen Sie, was die Menschen in Ihrem Bezirk/Ihrem Land stört und wenn „ja“ – was wollen Sie dagegen tun?
GEISLER: Am meisten stören sie politische Blender und Schauspieler. Wir werden diese entlarven!

ROKU: Was sind Ihre drei wichtigsten Anliegen für Tirol? (Bitte konkrete Ansätze oder Projekte)
GEISLER: Ein neues Paket für leistbares Wohnen, d.h. 11.500 neue Wohnungen in den nächsten 5 Jahren. Eine Finanzspritze für die Spitzenmedizin in Tirol. Dafür sind 700 Millionen Euro für die Krankenhäuser in den Bezirken notwendig sowie weitere Schritte, um das familienfreundlichste Land zu werden. Das bedeutet 3000 neue Plätze für die Kinderbetreuung.

ROKU: Wie lautet Ihr persönliches Wahlziel? Wie lautet das Wahlziel Ihrer Partei?
Wir wollen die 16 Mandate halten.

ROKU: Ihre Prognose: Wie schaut die nächste Koalition aus?
GEISLER: Ich halte nichts davon, vor einer Wahl über mögliche Koalitionen zu spekulieren. Zuerst ist der Wähler am Wort. Aufbauend auf das Wahlergebnis gilt es eine zukunftsorientierte, nachhaltige und tatkräftige Allianz für die kommenden fünf Jahre zu bilden.

ROKU: Stichwort Agrargemeinschaften: Eigentum an die Gemeinden rückübertragen oder nicht?
GEISLER: Es geht nicht um Eigentum sondern um Nutzungen für die Gemeinden. Von den 250 Gemeindegutsagrargemeinschaften haben schon an die 170 die Rechnungsabschlüsse von den Gemeinden und Behörden bestätigt bekommen. Die Neuregulierungen sind in vollem Gange. Der Verfassungsgerichtshof hat das 2010 beschlossene Gesetz schon mehrmals bestätigt.

ROKU: Stichwort Müllverbrennung: Ist die Sache gegessen oder kommt da noch was?
GEISLER: Die Entsorgung unseres Abfalles wird uns ständig begleiten und eines ist klar, in den letzten Jahren haben wir immer mehr Müll produziert und nicht weniger. Unser Abfall wird ja auch heute schon getrennt und dann verbrannt, nur eben nicht in Tirol. Es wird sich zeigen, ob es langfristig Abnehmer für unseren Abfall in auswärtigen Anlagen gibt, oder ob wir im Land nach Lösungen suchen müssen.

ROKU: Stichwort Fremdenrecht: Alt-LH Herwig van Staa (ÖVP) hat einst vorgeschlagen, straffällig gewordene Asylwerber und/oder identitätslose Asylwerber zu verhaften bzw. abzuschieben. Was sagen Sie dazu und geht das überhaupt?
GEISLER: Wir können dankbar dafür sein, dass wir hier in Tirol in einem relativ sicheren und stabilen Land leben. Länder die Sicherheit bieten können, sind verständlicherweise auch interessante Anlaufstellen für Asylwerber. Leider gibt es auch bei den Asylwerbern ein paar, die sich mit den Spielregeln die ein solcher Aufenthalt mit sich bringt, nicht anfreunden können. In letzter Zeit gibt es hier auch wieder intensive Bemühungen von Frau Bundesministerin Mikl-Leitner, für diese Menschen eine Ausreisemöglichkeit zu schaffen.

ROKU: Stichwort Umwelt: Wie stehen Sie zur Transit-Thematik?
GEISLER: In unserer Gesellschaft gehört es heute bereits zum Selbstverständnis, dass alles zu jeder Zeit verfügbar ist. Dies bringt natürlich ein deutlich höheres Transportaufkommen mit sich, als in früheren Generationen. Um diese Frage lösen zu können, benötigt es ein umfassendes Maßnahmen- und Steuerungspaket, bei dem sowohl eine Verlagerung des Verkehrs als auch eine Reduktion der Transporte erfolgen sollte. Hier hat auch  in der Europäischen Union schon ein Prozess des Umdenkens begonnen. Wir müssen allerdings unsere Hausaufgaben, wie etwa den Brenner-Basis-Tunnel erfüllen.  

ROKU: Zum Thema Energie: Photovoltaik-Anlagen werden momentan vom Bund eher gehemmt als gefördert. Gibt es von Ihrer Partei Pläne, in Wien gegenzusteuern? Wollen Sie eine Landesförderung für Photovoltaik bzw. erneuerbare Energien?
GEISLER: Tirol ist das Land, in dem Strom fast ausschließlich aus erneuerbaren Energien erzeugt wird. In Europa wird man sich damit auseinandersetzen müssen, die derzeit aus dem „Auslaufmodell“ Atomkraft gewonnene Energie durch andere, vor allem erneuerbare Energieträger zu ersetzen. Photovoltaik kann hier auch einen Beitrag leisten. Wir setzen hier aber nicht auf eine einmalige Förderung wie etwa der Bund, sondern darauf, dass sich diese Anlagen langfristig durch einen garantierten Einspeistarif wirtschaftlich rechnen und somit ein nachhaltiges Angebot geschaffen wird.

ROKU: Stichwort Korruption: Wo fängt sie an? Was ist für Sie Korruption?
GEISLER: Korruption ist ein weltweites Problem und nirgends ein Kavaliersdelikt. Korruption darf in der Politik keinen Platz haben. Wer sich etwas zu Schulden kommen lässt, muss mit allen Konsequenzen rechnen.

ROKU: Gibt es noch ein weiteres, Ihnen wichtiges Thema, das Sie ansprechen möchten?
GEISLER: Die Landwirtschaft hat in Tirol eine besondere Bedeutung. Daher muss die Rolle der Bäuerinnen und Bauern in der Landwirtschaft gestärkt werden, denn sie sind Pfeiler unserer Gesellschaft und ein entscheidender Faktor der Existenzsicherung für den ländlichen Raum.  
Die Aufrechterhaltung der flächendeckenden Bewirtschaftung des Landes ist daher ein besonderes Ziel.

440.000,– EURO für ganztägige Kindergärten

Montag, 25 Februar 2013
Freigegeben in Lokales
34,5 Mio. EURO stehen heuer im Budget der Stadt Schwaz. Die 1,6 Mio. EURO im Außerordentlichen Haushalt (AOH) werden für vier Projekte verwendet, darunter Ausbauten der beiden Kindergärten Tannenberg und St. Barbara.

SCHWAZ (aw) Nach über 40 Mio. EURO im Vorjahr verfügt Schwaz 2013 über ein Budget von 34,5 Mio. EURO. 32,91 Mio. EURO stehen im Ordentlichen Haushalt (OH), die restlichen 1,59 Mio. EURO im Außerordentlichen Haushalt (AOH). Die frei verfügbaren Mittel belaufen sich auf 1,58 Mio. EURO. Der Verschuldungsgrad stieg auf ca. 54%.

Die Projekte im AOH

Vier Projekte stehen im AOH der Stadt Schwaz. 650.000,– werden für das neue, schon in Betrieb gegangene Veranstaltungszentrum aufgewendet. Für die Erweiterung der Bundesschulen sind 500.000,– EURO budgetiert. Insgesamt 440.000,– EURO gibt Schwaz für eine ganztägige Struktur bei den Kindergärten aus. Sowohl für den Ausbau des Tannenberg- als auch für den Ausbau des St. Barbara-Kindergartens sind jeweils 220.000,– EURO vorgesehen.

Die Ausgaben im OH

Im Bereich Bildung zahlt die Stadtgemeinde 4,03  Mio. EURO. Der Gesundheitsbereich kostet 2,7 Mio. EURO. Im Bereich Soziales sind 2,03 Mio. EURO budgetiert. Für den Müll zahlt Schwaz 1,21 Mio. EURO. 1,9 Mio. EURO sind für die Straßen-Erhaltung vorgesehen, der Winterdienst kostet 160.000,– EURO. Die Landes-Umlage beträgt heuer 1,07 Mio. EURO.
Kultur und Vereine werden mit 949.000,– EURO unterstützt. der Bereich Sicherheit (Feuerwehr und Polizei)) kostet 845.000,– EURO. Für die allgemeine Verwaltung (Gemeindeamt, Gemeinderat, Personalkosten) zahlt die Stadtgemeinde heuer 2,24 Mio. EURO.

Die Einnahmen im OH

An eigenen Steuern (Grundsteuer A, B, Kommunalsteuer, sonstige Gebühren) nimmt Schwaz heuer 7,04 Mio. EURO ein. Die Abgaben-Ertragsanteile stiegen im Vergleich zum Vorjahr leicht auf rund 12 Mio. EURO. Aus dem Bereich Müll nimmt die Stadt 1,2 Mio. EURO ein.
INNSBRUCK/RATTENBERG Mit der österreichischen Erstaufführung von Felix Mitterers „Franziskus“ eroberten die Schlossbergspiele Rattenberg im heurigen Sommer die Sympathie der Zuschauer. 10.600 Besucher strömten nach Rattenberg und bescherten dem Theaterverein eine der auslastungsstärksten Produktionen überhaupt. Und das obwohl so manche Wetterkapriole die 40 Darsteller regelrecht im Regen stehen ließ. „Manchmal haben wir uns gedacht, was machen die ganzen Leute bei uns - es hat in Strömen geschüttet“, erinnert sich Claudia Lugger, die Obfrau der Schlossbergspiele. Neben dem erfolgreichen Sommer darf sich der Theaterverein nun auch über ein besonders Zuckerl seitens des Publikums freuen. „Der Narr Gottes“ wurde von den ORF Theaterkritikern mit dem Publikumspreis belohnt. Dabei waren 50 Radio-Tirol Hörer als Theaterkritiker in ganz Tirol unterwegs. Sechs sehr unterschiedliche Stücke standen zur Auswahl, die nach Schauspiel, Bühnenbild, Regie, Kostüme und Theateratmosphäre gewertet wurden. Nach dem Schulnotensystem konnte sich „Franziskus“ auf dem Schlossberg gegen, „Friday Night“ in Imst, „Cyrano“ in Stumm im Zillertal, „Kinder des Teufels“ auf der Werksbühne Tyrolit in Schwaz, „Der Kontrabass“ im Theater Ländbräukeller in Innsbruck und die Satire „Dorf sucht Dorfstar“ im Weererwirt, dann durchsetzten. Manche der Theaterkritiker waren von dem Mitterer-Stück überrascht. Es sei ein „überraschender“ Mitterer, „fast ein bisschen frömmelnd“, die Darstellung des Heiligen Franziskus sei „wie aus einem Schüler-Religionsbuch“. Schlussendlich überzeugte die berührende Darstellung und das Ambiente das Publikum. Im kommenden Sommer steht mit Nestroys „Einen Jux will er sich machen“ eine Komödie am Programm der Schlossbergspiele. Dann hofft man auf besseres Wetter, obwohl dies im Fall des Schlossbergs kaum Unterschiede zu machen scheint.

Räder stehen für die Gesundheit!

Montag, 01 Oktober 2012
Freigegeben in Tirol-Nachrichten
Am letzten Freitag hieß es auf der Inntal-Autobahn A12 bei Vomp „Nichts geht mehr!“. Das Transitforum machte die Autobahn dicht, um auf die problematische Abgas-Situation aufmerksam zu machen.

TIROL/VOMP (aw/rr)  Öfter mal husten, mehr Allergien, Kinder mit Bronchitis, dann und wann ein Lungenkrebs-Fall. Die Folgen von giftigen Abgasen sind bereits so alltäglich, dass sie teilweise nicht einmal mehr mit den Millionen Transit-Fahrten in Verbindung gebracht werden.
„Erst wenn die Räder still stehen, kommt Bewegung in die Politik. Wir müssen die Politik dringend sanieren, es geht um die Leute und deren Gesundheit, aber auch um diejenigen, die Tirol Jahr für Jahr besuchen – wegen der Ruhe, wegen der Luft. Wir sind diesen Menschen zu Ehrlichkeit verpflichtet. Das Ziel muss lauten den 100er bei PKWs einzuführen, den 80er bei Bussen und den 60er bei LKWs. Die Tiroler Landesregierung teilte selbst mit, dass der 100er für PKWs die größte Schadstoff-Reduktion bringt“, untermauert Obmann Fritz Gurgiser.
Umweltreferent Hermann Weratschnig forderte: „Wir dürfen nicht über die LKW-Fahrer schimpfen, wenn es in der Realität immer noch so ist, dass die Bahn oft teurer als der LKW-Transport ist. Die betroffenen Betriebe brauchen unsere Unterstützung!“

In Tirol 40% mehr Krankenstände wegen Lungen-Leiden!

Der geladene Art Dr. Heinz Fuchsig zeigte auf, dass die Stickstoffdioxid-Werte im Inntal um bis zu 120 Prozent überschritten werden. „Wir haben den nachfolgenden Generationen gegenüber eine Verantwortung. Was die Erwachsenen angeht, hatten wir 2011 um 40% mehr Krankenstände wegen Lungen-Leiden. Heuer hatten wir durch Asbest mehr Todesfälle als durch Arbeitsunfälle.“

Auch Ärztekammer warnt seit Jahren

Auch die Ärztekammer und Umwelt-Organisationen warnen immer wieder vor der Schädlichkeit (ja sogar den tödlichen Folgen) der Verkehrs-Abgase. Besonders der Abgasstrom von Diesel-LKW und Diesel–PKW ist aufgrund der Fein- und Feinst-Staubpartikel gefährlich für die menschliche Lunge. Die Wirkung von Partikel-Filtern wird von Wissenschaftlern ernsthaft in Frage gestellt.

Liste Fritz fordert Maßnahmen

Nicht nur das Transitforum, auch die „Liste Fritz“ fordert Maßnahmen gegen die Luftbelastung in Tirol. Die Landesregierung habe in der Bekämpfung des Transits versagt, heißt es dazu in einer Aussendung. „Obwohl Jahr für Jahr tausende LKW durchs Land donnern, gibt es keine einzige Maßnahme in den letzten vier Jahren, die von der Regierung Platter umgesetzt worden wäre“, sagt dazu LA Bernhard Ernst.


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In der Reihe der Polit-Interviews im ROFAN-KURIER spricht diesmal Carmen Gartelgruber, Nationalrats-Abgeordnete und Bundesobfrau der Freiheitlichen Frauen über Partei-Internas, Wahlaussichten und Listenerstellung in der FPÖ.

TIROL (cm) Carmen Gartelgruber ist Baujahr 1965 und lebt in Wörgl, sie hat drei Kinder (Ines, Emanuel, Nicolas). Ihr erlernter Beruf ist Buchhalterin, derzeit ist sie jedoch für die FPÖ als Berufspolitikerin Gemeinderätin von Wörgl und Nationalrats-Abgeordnete. Gartelgruber hat die Abend-HAK abgeschlossen sowie die Buchhalter- und Controllerprüfung absolviert.  Seit 2011 ist sie Bundesobfrau der IFF (Initiative Freiheitlicher Frauen) Österreich.

ROKU: „Laut der letzten Umfrage bekämen die Grünen bei der Landtags-Wahl 2013 etwa 16 %. Die Freiheitlichen sieht die Umfrage im Juni noch bei 17%, jetzt nur mehr auf 12%. Woran liegt das?“

GARTELGRUBER: „Umfragen sind mit Vorsicht zu genießen. Ich kann mir das aber nicht erklären, weil die Arbeit der Tiroler FPÖ im Land hervorragend ist. Bemessen wird das Ergebnis am Wahltag, nicht Monate zuvor in Umfragen.“

ROKU: „Kann das an Streitigkeiten in der Partei liegen? Man hört von Zwist. Immer wieder gibt es in Tirol Partei-Ausschlüsse durch Obmann Gerald Hauser.“

GARTELGRUBER: „Wir haben nicht mehr oder weniger Zwistigkeiten wie andere Parteien auch. Nur wird es manchmal bewusst so dargestellt. Aber eigentlich stehen wir jetzt sehr geeint da. Das hat denke ich nichts mit den Umfragewerten zu tun.“

ROKU: „Nicht alle kommen gut mit dem Landes-Parteiobmann aus. Wie ist Ihr Verhältnis zu Gerald Hauser?“

GARTELGRUBER: „Ich denke, der Landesparteivorstand ist jetzt sehr einig. Ich persönlich habe ein sehr gutes Einvernehmen mit dem Landesparteiobmann.“

ROKU: „Altgediente, treue Weggefährten der FPÖ wie Richard Heiss, Anton Frisch oder auch Sie selbst werden auf den Listen nicht mehr abgesichert. Glauben Sie, dass Sie in Ihrem Wahlkreis ein Grundmandat erreichen können?“

GARTELGRUBER: „Die Beschlussfassung dazu ist noch nicht endgültig. Daher möchte ich dazu noch nichts sagen. Wir sind sehr bestrebt, alle Bezirksgruppen zufrieden zu stellen.“

ROKU: „Stehen die Listen für die Landtagswahl als auch für die Nationalratswahl für Tirol bereits?“

GARTELGRUBER: „Die Listen sind so gut wie fertig, es fehlt aber die endgültige Beschlussfassung.“

ROKU: „Kandidieren Sie für den Landtag - oder für den Nationalrat?“

GARTELGRUBER: „Ich kandidiere fix für den Nationalrat. Ich bin auch bereits als Spitzenkandidatin für den Bezirk Kufstein gewählt.“

ROKU: „Warum wurde Rudi Federspiel von den Freiheitlichen ausgeschlossen?“

GARTELGRUBER: „Ich war damals noch nicht politisch aktiv, aber es gab wohl Unstimmigkeiten mit Jörg Haider.“

ROKU: „Federspiel war für die  ÖVP im Landtag, nun wieder bei der FPÖ? Kennt sich der Wähler da noch aus?“

GARTELGRUBER: „Federspiel war nicht bei der ÖVP, er besetzte ein freies Mandat im Landtag. Natürlich gibt es Gespräche mit Rudi Federspiel. Aber die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Die Grund-idee dahinter ist, dass man das rechte Lager gerade in Innsbruck wieder vereinen möchte.“

ROKU: „Stichwort BZÖ und rechtes Lager...?“

GARTELGRUBER: „Ich spüre das BZÖ in Tirol eigentlich nicht. Daher glaube ich, dass es keine Bestrebungen gibt, BZÖ und FPÖ in Tirol wieder zu vereinen.“

ROKU: „Welches Ergebnis erwarten Sie für die FPÖ bei der Landtagswahl, welches bei der Nationalratswahl?“

GARTELGRUBER: „Wir hatten 2008 bei der Landtags-Wahl 12,8% und damit vier Mandate. Auf Bundesebene 17% und damit zwei freiheitliche Nationalräte für Tirol. Unser Ziel: Ein drittes freiheitliches Mandat für den Nationalrat und für die Landtagsfraktion gehe ich davon aus, dass die vier Mandate wieder erreicht werden bzw. ein fünftes dazugewonnen wird.“

ROKU: „Themen-Wechsel: Hat Tirol ein Migranten-Problem?“

GATELGRUBER: „Ja. Auf jeden Fall. Es wird nur derzeit tot geschwiegen. Speziell die Jugendlichen in den Schulen spüren die Problematik deutlich. Wir haben in Wörgl in den Volksschulen (erste Klasse) einen Anteil von Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache von über 60%! Ich nehme an, dass es in Kufstein oder Schwaz ähnlich ist. Das heißt aber nicht, dass all diese Kinder ein Problem-Potential haben. Man kann freilich nicht alle über einen Kamm scheren.“

ROKU: „Was bedeutet das für die Bevölkerung? Was genau ist das Problem?“

GARTELGRUBER: „Wenn die demographische Entwicklung so weiter geht und die Einheimischen keine oder nur mehr kaum Kinder bekommen, verändert sich die gesamte Bevölkerungs-Stuktur in ein oder zwei Generationen.“

ROKU: „Lösungen wären...?“

GARTELGRUBER: „In Österreich muss sich die Familienpolitik ändern! Österreichische Familien können es sich kaum mehr leisten, mit einem arbeitenden Elternteil eine Familie zu ernähren. Die Familienbeihilfe wurde seit 1992 nicht mehr an die Inflation angepasst. Vor der Nationalratswahl 2008 wurde die 13. Familienbeihilfe eingeführt. Als Wahlzuckerl. Jetzt wurde sie schon wieder gekürzt. Die Kinderbeihilfe geht überhaupt nur mehr bis zum 18. Lebensjahr, nur für Studenten bis 24. Bei fünfjähriger Oberstufe (HAK, HTL...) erhalten die Eltern dann kein Geld mehr, auch wenn sie die Kinder in der Schule haben. Die SPÖ propagiert den Ausbau der Betreuung. Aber die Familien brauchen auch das Geld, das ihnen zugesagt wurde. Zudem wird der Ausbau der Kinderbetreuung über die Personalkosten zu sehr auf die Gemeinden abgewälzt. Frauen müssen sich entscheiden können, bei den Kindern zu Hause zu bleiben, ohne finanzielle Einbrüche zu haben. Mütter sollen die kollektivvertraglichen Vorrückungen mitmachen und vieles mehr. Ich verweise auf meine Anträge im Parlament. www.parlament.gv.at“

ROKU: „Zum Nationalrat: Was sagen Sie zum Antreten von Frank Stronach?“

GARTELGRUBER: „Wir werden jetzt schauen, wen Stronach noch präsentiert. Die Bevölkerung war am Anfang schon von der Idee einer neuen Partei angetan. Aber wie sie gehört hat, dass er seine Mandate kauft, waren sie eigentlich nicht mehr begeistert. Ich bin auch gespannt wie seine parlamentarische Arbeit ausschaut. Aber eine Ansage ist das mit knapp 80 Jahren meiner Meinung für Österreich nicht.“

ROKU: „Macht der Untersuchungs-Ausschuss noch Sinn?“

GARTELGRUBER: „Auf alle Fälle. Mit dem Vorsitz von Walter Rosenkranz hoffe ich, dass der U-Ausschuss noch zu einem positiven Ende geführt wird. Das war beschämend, was wir da Mitte September im Nationalrat erleben mussten. Die Bevölkerung wollte den Ausschuss nicht vorzeitig beendet wissen. Ich denke auch, da ist noch Aufklärung gefordert. Gerade was die Telekom-Ostgeschäfte betrifft oder Faymann´s Inserate. Der U-Ausschuss hat gut gearbeitet. Als Folge wurden einige Gesetze geändert und verbessert. Z.B. das Transparenzgesetz. Sichergestellt ist wohl damit endlich auch, dass kein Minister zum Beispiel über ÖBB oder ASFINAG Inserate bezahlen lässt.“

ROKU: „Mit wem wollen Sie persönlich nach der Wahl zusammenarbeiten oder koalieren? In Tirol und auf Bundesebene.“

GARTELGRUBER: „Wir wollen selbstverständlich Regierungs-Verantwortung übernehmen. Selbstverständlich mit jenen, die unser Programm mittragen können. Wir grenzen niemanden aus. Ich möchte hier keine Partei nennen -  das entscheidet der Wähler durch das Ergebnis.“

ROKU: Danke für das Gespräch!

Die Menschen werden immer älter. Gleichzeitig kommen weniger Kinder zur Welt, weniger Ehen werden geschlossen. Das bringt große Herausforderungen mit sich: Allein in Tirol müssen in den nächsten 10 Jahren 2.100 zusätzliche Pflegekräfte eingestellt werden.

ÖSTERREICH/TIROL (cm) Dass derzeit mehr alte Menschen leben als je zuvor, hat verschiedene Gründe: Einerseits hat sich die medizinische Versorgung stark verbessert. Die Menschen werden älter. Andererseits kommen jetzt die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit ins Pensions-Alter. Weil zugleich aber immer weniger Kinder geboren werden, sind in nur 10 Jahren, also 2022, voraussichtlich bereits 26% der Tirolerinnen und Tiroler über 60 Jahre alt! Die Alterspyramide hat ihren Namen nicht mehr verdient: Sie entwickelt sich immer mehr zum „demographischen Döner".

Weniger Junge, mehr Alte: Das stellt die Gesellschaft vor große Herausforderungen, auch vor Probleme. In Tirol beispielsweise müssten in den nächsten 10 Jahren 2.100 neue Pflege-Kräfte gefunden werden und 1.300 zusätzliche Heimplätze entstehen. Der ROFAN-KURIER hat zu diesem Thema mit Gesundheitslandesrat Dr. Bernhard Tilg gesprochen.

ROKU: „Herr Landesrat, wie sehen Sie das, wie begegnet man dieser Herausforderung?"

TILG: „Generell gilt: Wir müssen versuchen, dass unsere Seniorinnen und Senioren so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben können. Laut unseren Erhebungen wollen das auch 80% der älteren Leute. Sie bleiben aktiver und es spart dem Staat Geld, wenngleich wir auch viel in die Betreuung zu Hause investieren. Die Sozial- und Gesundheitssprengel, aber auch unsere niedergelassenen Ärzte ermöglichen den älteren Menschen, die das wollen, ein Altern in Würde zu Hause. Das fängt bei Essen auf Rädern an und geht bis zu Projekten mit betreutem Wohnen oder ambulanter, palliativer Hospiz-Pflege." Ein schwerer Pflegefall kostet am Tag übrigens etwa 190,- EURO, also knapp 70.000,- EURO pro Jahr.

ROKU: „Wird man es in Tirol schaffen, die 2.100 zusätzlichen Pflege-Kräfte bis 2022 auszubilden?"

TILG: „Das ist eine große Herausforderung. Wir bilden aber derzeit an allen Tiroler Krankenpflege-Schulen aktuell pro Jahr bereits 210 zusätzliche Schüler aus. Die arbeiten dann zwar oft auch in Krankenhäusern, aber auch in Heimen. Darüber hinaus bieten wir über das AMS oder das AZW besondere Kurse und Zusatzausbildungen in diesem Bereich an und es gibt Schulungen für Wiedereinsteiger, die komplett vom Land Tirol finanziert werden."

ROKU: „Was denken Sie: Hält angesichts der demographischen Entwicklung das Pensionssystem?"


3 Milliarden Landes-Budget, 30 Milliarden Pensionen!

TILG: „Man muss sich das mal vorstellen: Die gesamte Tiroler Landesregierung hat mit der Verwaltung ein  Jahresbudget von etwa 3 Milliarden EURO. Zum Vergleich: Österreich bezahlt bereits jetzt Pensionen in der Höhe von etwa 25 Milliarden EURO, die PVA gibt insgesamt pro Jahr 30 Milliarden EURO aus. Das sind schon Summen. Allein in Tirol werden  1,8 Milliarden EURO pro Jahr an Pensionen ausbezahlt. Weitere 180 Millionen pro Jahr kostet allein der Pflegebereich. Tendenz steigend. Bereits in 10 Jahren sollen sich hier die Kosten etwa verdoppeln."

ROKU: „Ist das zu bewältigen? Wie schaut hier die Lösung aus?"

TILG: „Österreich ist bereits jetzt ein Hoch-Steuerland. Aber man wird darüber sprechen müssen, ob nicht auch wie im Gesundheitsbereich (also eine Krankenversicherung) eine Pflegeversicherung Pflicht wird. Ansonsten wird es wirklich schwer werden, diese Kosten auch in 10 oder 20 Jahren im Pflegebereich noch zu decken. Bereits bis jetzt wurden etliche Projekte wie Münster, St. Johann oder Kitzbühel umgesetzt. In den Bezirken Kitzbühel, Kufstein, Schwaz wurden in den letzten Jahren 400 neue Jobs im Gesundheits- und Pflegebereich geschaffen. Bis 2020 fließen 700 Mio. EURO in den Ausbau weiterer Krankenhäuser."

Ein Oberarzt, der bei der Visite von Patient zu Patient geht, ohne sich dazwischen die Hände zu desinfizieren? Diese Fossile sterben langsam aus. Doch Mediziner berichten, dass sie dies noch vor 20 Jahren während ihrer Ausbildungszeit auch in Tiroler Krankenhäusern beobachtet haben!

EUROPA/TIROL (rr) Das Krankenhaus: Ein Ort der Sauberkeit, wo alles ganz steril hergeht. Eigentlich.
Doch alleine in Europa infizieren sich Jahr für Jahr etwa drei Millionen Menschen in Krankenhäusern mit Keimen oder Viren.
Landes-Sanitätsdirektor Dr. Franz Katzgraber dazu: „Es ist oft auch der Zeitdruck an den Kliniken, in Sanatorien oder Arzt-Praxen, der die Leute die Wichtigkeit der Hände-Desinfektion vergessen lässt.“
Teils mit verheerenden Folgen: Denn gerade in Krankenhäusern gibt es sogenannte „Multiresistente Erreger“, die mit Antibiotika nicht bekämpft werden können.
Durch das einfache Desinfizieren der Hände mit 80-prozentigem Alkohol sterben diese Erreger aber ab! Die Spender dafür findet man in Tirol beinahe in jedem Patientenzimmer, in den WCs  und teils sogar am Gang.
Dazu Dr. Cornelia Lass-Flörl von der Med-Uni Innsbruck: „Die Übertragung von krankheitsverursachenden Keimen ist für alle Bereiche der Gesundheitsversorgung ein relevantes Problem. Mit einer so simplen Maßnahme wie dem Desinfizieren der Hände kann in Krankenhäusern oder anderen Einrichtungen verhindert werden, dass multiresistente Keime übertragen werden!“

Tirol startet „Aktion saubere Hände“

Aufgrund der Bedeutung des Themas hat Tirol kürzlich offiziell die „Aktion saubere Hände“ gestartet. Dabei geht es nicht um einen Anti-Korruptions-Pakt, sondern darum, das Bewusstsein für die Wichtigkeit von desinfizierten Händen in allen Bereichen des Gesundheits-Wesens wieder mehr zu stärken.

Drei Millionen Infektionen

Tirols Gesundheits-Landesrat Dr. Bernhard Tilg ist dieses Thema ein echtes Anliegen: „In Europa verzeichnen wir drei Millionen Fälle von Krankenhaus-Infektionen pro Jahr. Dadurch steigen die Kosten und die Aufenthaltsdauer von PatientInnen in Krankenhäusern enorm. Ganz zu schweigen vom Gesundheitsrisiko. Durch eine so simple und kostengünstige Maßnahme wie die Händehygiene können laut Studien bis zu 40 Prozent dieser Infektionen verhindert werden! Daher muss dieses Thema für uns höchsten Stellenwert haben. Derzeit bemühen wir uns über die `Aktion saubere Hände´, dieses Wissen und die WHO-Standards zur Händehygiene noch mehr im Krankenhausalltag zu integrieren“, erklärt LR Bernhard Tilg.
Ziel der Aktion ist es, dass die  Verhaltensregeln zur Händedesinfektion in allen Gesundheitseinrichtungen noch mehr zum selbstverständlichen Alltag werden. „Die Kampagne berücksichtigt Krankenanstalten, stationäre Pflege-Einrichtungen, niedergelassene Ärzte, Hauskrankenpflege, Rettungsdienste und Reha-Einrichtungen. In einem dreijährigen Stufenplan werden alle bettenführenden Krankenanstalten und die Landespflegeklinik, alle Pflegeheime, die Hauskrankenpflege und das Rettungswesen in das Projekt integriert“, erklärt dazu Landessanitätsdirektor Katzgraber.

Aufbauend auf der WHO-Kampagne „Clean Care is Safer Care“ wurde in Deutschland die Kampagne „Aktion saubere Hände“ ins Leben gerufen. Da es eine vergleichbare Aktion in Österreich nicht gibt, beteiligt sich Tirol in Deutschland.

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