A+ A A-
In Brandenberg werden gerade 750 Laufmeter Gehsteig erneuert. Dabei werden auch Glasfaser-Kabel für ein High-Speed-Internet verlegt. Aktuell sucht die Gemeinde nach einem Partner, der das schnelle Netz betreibt und der die entsprechenden Häuser anschließen möchte.

BRANDENBERG - Die Gemeinde Brandenberg ist nicht ganz begeistert davon, dass die Post für A1 das schnelle, vom Land geförderte Internet betreibt.  Der Hintergrund: Die Post möchte den Anschluss fast kostenfrei bekommen. Dann kann sie auch überall (wo angeschlossen wird) ihr A1-TV anbieten. Ein neuer oder privater Kabelnetz-Betreiber könnte dann vermutlich nie mehr in Brandenberg Fuß fassen. Das Land ist gegen eine zu günstige Vergabe: Schließlich wurde das Glasfaser-Internet mit Steuergeld errichtet... Und Brandenberg will endlich von der Funk-Richtstrecke loskommen!

Eine Funkstelle für ganz Brandenberg

"Ganz Brandenberg wird über eine Funkstrecke vom Rosskopf aus versorgt. Auch unser lokales Festnetz-Telefon und unser Mobilfunk-Netz laufen über diese Funkstrecke. Aber wenn dieser Sender ausfällt, sind in ganz Brandenberg die Telefone tot. Das hatten wir schon mal...", erklärt Bgm. Hannes Neuhauser. Für eine bessere Mobilfunk-Versorgung möchte der Bürgermeister endlich den Sender am Prinz-Kopf bekommen. Hier sagt A1 offenbar "das passt" ... aber nur, wenn Brandenberg den Bau des Senders und die laufenden Kosten übernimmt.
"Am Prinz-Kopf steht schon ein Notruf-Sender des Landes und Strom gäbe es auch. Aber laut TIWAG darf das Land uns hier keinen Strom abgeben... und A1 will eine gesicherte Zufahrt", erklärt Neuhauser. Er bleibt dran: Die Verhandlungen laufen...
In Münster wurde kürzlich ein 14-jähriger deutscher Schüler durch einen Stromschlag getötet. Ein tragischer Vorfall, der einer Familie den Sohn raubt und die Einsatz-Kräfte traumatisiert. Musste es soweit kommen? Einige Anrufer und auch ein TIWAG-Insider beschweren sich...

TIROL/MÜNSTER - Der jüngste Strom-Unfall, der das Leben eines jungen Burschen gefordert hat, zeigt jetzt auf tragische Weise, welche Gefahren Freileitungen und freiliegende Trafo-Stationen bergen. Starkstrom-Leitungen wie z.B. die 110 kV-Leitung in Kramsach/Breitenbach, die hier sogar über der Volksschule hängt oder auch 25 kV-Leitungen, sind immer wieder Anlass für gefährlichen Situationen und Strom-Unfälle.

Insider: Masten "Dritte-Welt-Standard"

In der ROFAN-KURIER-Redaktion meldeten sich Bürger, die das offene Aufstellen"lebensgefährlicher Technik" kritisieren.
Darunter auch ein "TIWAG-Insider". Er sagt: "Es kommt so rüber, als sei der Junge allein schuld… Ich sage: Nein! Es ist im 21. Jahrhundert nicht nötig, lebensgefährliche Technik frei zugänglich zu bauen." Laut dem TIWAG-Insider seien Frei-Trafos am Masten "Dritte-Welt-Standard": „Der Bub hätte vielleicht nicht sterben müssen, wenn man seitens der TIWAG/TINETZ Leitungen eingraben und Transformatoren einhausen würde. Bereits vor 50 Jahren war man bei der TIWAG so schlau, dass man die Transformatoren eingehaust hat! In jedem Tourismus-Dorf werden Transformatoren versteckt oder sogar unterirdisch angelegt, wenn sich ein Hotelier beschwert, weil es 'hässlich' ausschaut", ärgert sich ein TIWAG-Insider.
Der TIWAG-Mann sieht in Sachen Freileitungen und Transformatoren die Sicherheit der Menschen den Geld-Interessen von TIWAG und TINETZ untergeordnet.

Mehrere Strom-Vorfälle

Gleich mehrere Vorfälle ereigneten sich im Unterland mit Freileitungen in den letzten Jahren. Beim Güllen auf einem Feld in Kramsach kam es durch den Gülle-Strahl zum Kurzschluss der 25 kV-Leitung. Die Situation hätte für den Bauern auch tödlich enden können.
Letzten Herbst stürzte bei einem Sturm ein Baum in die 25 kV-Leitung, die von Kramsach nach Brixlegg führt. Die Leiter-Seile fielen auf die Bundesstraße und trafen einen Bus! Der Busfahrer hatte noch versucht, die Leiter-Seile mit einer Stange vom Fahrzeug zu schieben! Wären der Fahrer oder die Fahrgäste umgehend ausgestiegen, hätte es womöglich Tote gegeben. Und nun, 2018, der Vorfall mit dem 14-jährigen Buben. Auf dem Nachhause-Weg kamen er und seine Kollegen auf die Idee, man könnte auf die Transformator-Station klettern. Leser sagen: Das sieht aus wie ein Balkon und liegt zu nah über dem Boden. Der TIWAG-Fachmann dazu: "Wir müssen die Leitungen aus den Dörfern rausverlegen, die 25 kV-Kabel eingraben und die Transformatoren einhausen. Nur durch Glück ist noch nicht mehr geschehen…"

gedenkstaette
In Münster wurde bei dem Strom-Masten, der einem 14-jährigen Deutschen das Leben kostete, eine kleine Gedänkstätte errichtet.

Wenn die Leitung reißt, entstehen "Todeszonen"

Der TIWAG-Insider rät: Bei Leitungs-Bruch einer 25 kV-Leitung mindestens 5 Meter Abstand zu allen stromführenden Teilen "das ist die Todeszone" und man solle, wenn möglich, "unbedingt auf einem Beim stehen oder weghüpfen", da einen sonst die Schritt-Spannung töten könnte. Bei Bruch von 110 kV-Leitungen "beträgt der Radius für eventuell tödliche Spannung sogar 50 Meter!"

TINETZ: "Änderungen derzeit nicht geplant"

Die Trafo-Station in Münster sei 1995 errichtet worden und behördlich genehmigt. Die Notwendigkeit einer Einhausung oder dazu, die Leitern an diesen Trafo-Masten zu entfernen, sieht man bei der TINETZ derzeit nicht.

TINETZ-Geschäftsführer DI Thomas Rieder: "Die Trafobühne ist in einer Höhe von ca. 5 Metern und mit einem abgesperrten Schaltschrank/Kasten und einer ordnungsgemäßen Kennzeichnung mit Hinweisschildern (Achtung Hochspannung 'Lebensgefahr', Zutritt verboten) versehen."
Bei Leitungs-Bruch rät DI Rieder: "Wenn ein Bagger oder Kran eine Leitung berührt, wenn ein Baum nach einem Sturm in eine Leitung fällt oder wenn ein Leiterseil zerstört wird und am Boden liegt, ist es lebensgefährlich, den Baum, den Bagger oder das Leiterseil zu berühren oder ihnen zu nahe zu kommen. Der empfohlene Sicherheitsabstand zu solchen Anlagenteilen ist für die Hochspannung grob 20 Meter."

ROFAN-KURIER: "Es wird der TIWAG/TINETZ vorgeworfen, man würde finanzielle Interessen über die Sicherheit der Bürger stellen."
RIEDER: „Alle Anlagen entsprechen dem Stand der Technik – das ist unser gesetzlicher Auftrag als Verteilernetzbetreiber.“
 
ROKU: "Gibt es Konsequenzen nach dem Vorfall in Münster? Werden Trafo-Masten künftig höher? Werden die fix montierten Leitern entfernt?"
RIEDER: "Generell handelt es sich bei der besagten Station um eine Maststation, die nach Stand der Technik errichtet wurde und betrieben wird. Eine Änderung der Konstruktion (Höhe Maststationen, Demontage der Leitern…) ist derzeit nicht vorgesehen, da diese den Vorschriften/Normen entspricht und daher auch so behördlich genehmigt wurde."
Man könne Einrichtungen auch durch weitere Maßnahmen nicht gänzlich gegen mutwillige Aktionen oder allfällige Mutproben schützen. Wichtig sei die Bewusstseinsbildung für Gefahren in der Bevölkerung.

ROKU: "Wann wird die 25-kV-Leitung in Kramsach entfernt?"
RIEDER: "Der (Erd)kabel-Anteil im Mittelspannungsnetz der TINETZ beträgt derzeit 68% und steigt durch die laufenden Ausbauten im Netz. Durch Erdkabel ersetzt werden diese Leitungen beispielsweise, wenn das Ende der Lebensdauer erreicht ist. In Kramsach gibt es aus heutiger Sicht noch keine fixierten Pläne zur Verkabelung..."
Heuer wurden in Tirol bereits 131 Elektro-Autos zugelassen,  2016 waren es insgesamt 353 Stück. Kritiker behaupten, es gäbe zu wenig Strom für mehr Elektro-Autos und dieser würde zudem aus "Kohle- und Kernkraftwerken" kommen. Der ROFAN-KURIER ist der Sache nachgegangen.

Tirol - In der Diskussion um die E-Mobilität kommt man um einige Fragen nicht herum: 1.) Gibt es überhaupt genug Strom? 2.) Halten die Stromnetze das aus? 3.) Woher kommt der Strom im Akku? Wenn der saubere Elektro-Wagen mit Strom aus dem Kohle-Kraftwerk läuft, bekommt das Öko-Image schnell eine Delle. Der ROFAN-KURIER ist diesen Fragen nachgegangen.
Gleich vorweg: Tirol und Österreich sind geradezu ideale Elektroauto-Länder: Der Ökostrom-Anteil im Strommix ist ungewöhnlich hoch! Wir haben auch die Experten der TIWAG befragt:

"100% Stom aus erneuerbaren Energieträgern!"

RoKu: "Woher kommt der Strom für die E-Autos? Wie setzt sich der Strommix in Tirol zusammen?"
TIWAG: "Wir versorgen die Kunden in Tirol mit 100% Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Im Jahr 2015 stammten 85,82% des TIWAG-Stroms aus Wasserkraft, 8,44% aus Windenergie, 3,75% aus Biomasse, 1,02% aus Biogas und 0,97% aus sonstiger Ökoenergie (wie Photovoltaik!)."

RoKu: "Wie viel Strom kann die TIWAG selbst produzieren und … müsste für mehr E-Autos Atomstrom zugekauft werden?"
TIWAG: "Die TIWAG hat 2015 etwa 3.400 GWh (Gigawatt-Stunden) produziert. Die Differenz zum Kundenbedarf musste zugekauft werden. Dabei handelte es sich aber ausschließlich um Strom aus erneuerbarer Energie!"

RoKu: "Sieht die TIWAG die Elektromobilität als Belastung für die Tiroler Stromproduktion?"
TIWAG: "Die E-Mobilität wird in den nächsten Jahren nur geringe Auswirkungen auf den Stromverbrauch haben. Im Jahr 2020 erwarten wir in Tirol einen Energie-Bedarf der Elektro-Autos von rund 6 GWh. Das kann mit den bestehenden Anlagen abgedeckt werden. Wärens alle knapp 390.000  Autos in Tirol Elektro-Autos, läge der zusätzliche Stromverbrauch bei rund 700-800 GWh (das wäre ein Plus von etwa 10% des Tiroler Stromverbrauchs). Um diesen Zusatzbedarf aus nachhaltiger heimischer Energie zu decken, ist der weitere Ausbau der heimischen Stromerzeugung, wie in der Energiestrategie des Landes Tirol vorgesehen, erforderlich. Darüber hinausgehende Kraftwerksbauten zur Abdeckung des Mehrbedarfs aus der Elektromobilität sind aus heutiger Sicht aber nicht vorgesehen."

RoKu: "Wie verkraften die Stromnetze die E-Mobilität?"
TIWAG: "Die E-Mobilität verursacht bereits heute aufgrund des Leistungsbedarfs punktuelle Verstärkungen in der Netzinfrastruktur. Steigt der Anteil der E-PKWs weiter, wird das weitere Maßnahmen auslösen. Die Energiestrategie des Landes Tirol (Tirol 2050 energieautonom) kann aber nur mit dem Vorantreiben der Elektromobilität in Verbindung mit dem Ausbau der heimischen Wasserkraft umgesetzt werden. Die Elektromobilität ist keine Belastung, sondern ein wesentlicher Baustein für eine zukünftige nachhaltige Energieversorgung Tirols. Wir unterstützen das voll."

Fakten zur E-Mobilität

- In Österreich gibt es aktuell 4,8 Millionen PKWs. Davon sind 10.231 Elektro-Autos (0,2%).
- In Tirol sind aktuell 392.000 PKWs zugelassen, davon sind 970 Elektro-Fahrzeuge (0,24%).
- Der durchschnittliche Energieverbrauch/Jahr eines E-Autos liegt bei etwa 2.200 kWh. Eine Photovoltaik-Anlage mit 5 kW-Peak produziert pro Jahr etwa 5.000 kWh.
- Würde jeder Tiroler ein Elektro-Auto fahren, steigt der Stromverbrauch nur um 10% der heute in Tirol jährlich produzierten 8.000 GWh Strom.
- Der österreichische Strommix besteht zu 90% aus Öko-Strom und zu 10% aus Strom von fossilen Energieträgern und Atomstrom. (cm)

Mit Wohnbau-Förderung gegen Flaute

Donnerstag, 02 Juli 2015
Freigegeben in Politik
Die Wirtschaft wächst, aber sie wächst etwas langsamer. Es gibt mehr Beschäftigte – aber auch mehr Arbeitslose. Mit einem Impulspaket und mehr Geld in der Wohnbau-Förderung unterstützt die Tiroler Landesregierung die Schaffung von Arbeitsplätzen.

TIROL Die Tiroler Landesregierung hat ein 135 Mio. EURO schweres Impulspaket zur Stärkung der heimischen Wirtschaft gestartet.
In den nächsten zwei Jahren soll so die Konjunktur am Tiroler Wirtschafts- und Arbeitsmarkt Tirol angekurbelt werden.
„Wir haben schon im Doppelbudget 2015/2016 konjunkturbelebende Maßnahmen mit rund 250 Mio. EURO vorgesehen. Weil die Arbeitslosigkeit trotzdem steigt, legen wir mit dem Impulspaket noch einmal nach“, erklärt LH Günther Platter (ÖVP).
Ein wesentlicher Teil des Paketes ist die Wohnbau-Förderung in der Zuständigkeit von Regierungs-Mitglied LR Mag. Hannes Tratter (ÖVP).
Mit dem jetzt gestarteten Impulspaket werden Projekte vorgezogen und Investitionen von Gemeinden, Wirtschaft und Tourismus insbesondere in die Barrierefreiheit  unterstützt.
Die Landesregierung schätzt, dass durch das Förder-Volumen von 135 Mio. EURO Investitionen in der Höhe von 600 Mio. EURO ausgelöst werden.
53 Mio. EURO fließen in die Verstärkung der Wohnbauoffensive. 24,75 Mio. EURO gibt es für Baumaßnahmen. Kräftig investiert wird auch in die Wirtschaft, in eine Winterbauoffensive und in den Tourismus. Hier stehen insgesamt 21,7 Millionen EURO mehr zur Verfügung.   
10,55 Mio. EURO gibt es für Bildung und Soziales. 25 Mio. EURO machen die Infrastruktur-Impulse des TIWAG-Konzerns aus.
Geld für „leistbares Wohnen“

Im Bezirk Schwaz gab es bereits grünes Licht für die Förderung von 75 Neubau-Wohnungen mit 4,9 Mio. EURO Fördergeld.
1 Mio. EURO an Zuschüssen gibt es dort für sanierte Wohnungen.
Im Bezirk Kufstein werden 87 Neubau-Wohnungen mit etwa 8 Mio. EURO gefördert.
Für über 500 Wohnungen gibt es Einmal-Zuschüsse in der Höhe von etwa  1,1 Mio. EURO.
LR Tratter: „Das allergrößte Energieeinsparungspotenzial liegt in Tirol derzeit im noch nicht sanierten Gebäudealtbestand. Hier bringt die einkommensunabhängige Sanierungsoffensive einen nachweisbaren Verbesserungsgrad und Innovationsschub.“

Tirolweit werden mit Einmalzuschüssen in der Höhe von rund 10,7 Mio. EURO derzeit 4.566 Wohnungen gefördert sowie mit jährlichen Annuitätenzuschüssen in der Höhe von rd. 354.000,- EURO 658 Wohnungen gefördert. Insgesamt bedeutet dies für den Tiroler Arbeitsmarkt, dass bis zu 4.000 Arbeitsplätze im Bau- und Baunebengewerbe gesichert werden.

110 kV-Leitung: Neubau verschiebt sich!

Dienstag, 02 Juni 2015
Freigegeben in Tirol-Nachrichten
In der letzten Ausgabe berichtete der ROFAN-KURIER exklusiv über den Neubau mit Verlegung der TIWAG-Leitung von Kramsach bis Kirchbichl. Wie nun bekannt wurde, hat die TINETZ den Leitungs-Bau verschoben.

KRAMSACH/BREITENBACH (cm)  Der ursprünglich für 2017 angedachte Neubau der 110 kV-Leitung in Kramsach wird sich verzögern: Wie es aussieht, kommt die Entlastung der Bevölkerung sowie die Entfernung der alten, teils schon angegriffenen Masten erst im Jahr 2019.
Zwar wird gemäß jetzigen Planungen 2017 mit den Bauarbeiten begonnen. Diese starten jedoch beim Umspannwerk Kirchbichl.
Gemäß jetzigen Plänen wird nicht in jenem Ort begonnen, in dem die meisten Bürger und sogar eine Volksschule von der Überspannung durch eine 110 kV-Leitung betroffen sind.
Die TINETZ hat den Bau der  neuen Leitung in drei Bereiche unterteilt: Bereich 3: UW (Umspannwerk) Kramsach – hier soll 2019 gebaut werden. Bereich 2: UW Kundl (Breitenbach und Kundl) – hier soll 2018 mit dem Bau in der Gemeinde Breitenbach begonnen werden und Bereich UW Kirchbichl, wo bereits 2017 mit den Arbeiten gestartet werden soll. Ursprünglich war das Projekt für etwa ein Jahr früher angesetzt worden.

Vermessungen laufen

Aktuell sind Mitarbeiter der TINETZ unterwegs, um für das Projekt Vermessungen durchzuführen. Hierzu wurden die Grundbesitzer über die Überlegungen für eine optimierte, bessere Leitungsführung informiert und gebeten, den TINETZ-Mitarbeitern Zugang zu den betreffenden Grundstücken zu gewähren.
Seit Herbst 2014 laufen die Detail-Gespräche, seit einigen Wochen steht auch die grobe Trassen-Führung fest: Die TINETZ verlegt die 110 kV-Leitung, deren Verlauf mitten im Ort von einer Bürger-Initiative seit Jahren kritisiert wird.

KRAMSACH/BREITENBACH (rr) Seit etwa acht Jahren gibt es in Kramsach die Bürger-Initiative „Leben ohne Hochspannung“. Sie warnte immer wieder vor den möglichen Risiken, die Hochspannungs-Leitungen über dem Wohngebiet mit sich bringen. In Kramsach führt die 110-kV-Leitung der TIWAG/TINETZ derzeit mitten durch die Siedlungen, über Häuser, am Altersheim vorbei und sogar über die Volksschule, wo täglich über 100 Kinder spielen.

Reißt eines der Leitungs-Kabel, besteht laut Experten akute Lebensgefahr für alle, die sich darunter befinden. Von gesundheitlichen Bedenken durch elektro-magnetische Felder und Grundstücks-Entwertungen ganz zu schweigen. Um so erfreulicher, dass die TINETZ den anstehenden Neubau der Leitung offenbar nicht auf der Bestands-Trasse, sondern auf einer neuen Trasse nördlich der Siedlungs-Gebiete umsetzen will.

Arbeit im Hintergrund
 
Seit acht Jahren ist eine Bürger-Initiative aktiv, um die neue Trassenführung „positiv mitzugestalten“. Sprecher der Bürger-Initiative ist der ehemalige SANDOZ-Chef KR Dr. Heinz Scherfler, ins Leben gerufen hat die Initiative ROFAN-KURIER-GF Mag. Christian Mück.
Die Arbeit der Initiative begann mit dem Sichten von wissenschaftlichen Unterlagen zu „Elektro-Smog“ und den von Umwelt-Medizinern befürchteten gesundheitlichen Auswirkungen.
Es folgten ersten Schreiben an die TINETZ, die anfangs eher lapidar beantwortet wurden.
Bereits vor Jahren hat die Initiative Daten am Grundbuchs-Amt ausgehoben. Dadurch wusste man, dass die Leitung 1938 errichtet worden war und konnte den Beginn eines notwendigen Neubaus gut einschätzen.
Auf Schreiben an die TINETZ folgte 2011 ein Antrag der Bürger-Initiative an den Gemeinderat. Dieser hat daraufhin im Dezember 2011 einen einstimmigen Beschluss gegen den Neubau der Leitung auf der Siedlungs-Trasse gefasst.
2012 stellte sich der Wirtschafts-Bund Kramsach ebenfalls einstimmig gegen einen Neubau im Siedlungsgebiet. Alle Beschlüsse wurden von Gemeinde und der Bürgerinitiative an die TINETZ übermittelt. In der Folge nutzte Sprecher Dr. Scherfler auch einige Kontakte, um auf die Situation in Kramsach aufmerksam zu machen (etwa zu TIWAG-Aufsichtsrat Ferdinand Eberle).

Christian Mück sprach als Gründer der Initiative mehrmals bei LH Günther Platter (ÖVP) vor und zuletzt 2014 bei Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP). Sie ist stellvertretende Aufsichtsrats-Vorsitzende im TIWAG-Aufsichtsrat.
Vor den Gesprächen mit den politisch Verantwortlichen wurde 2013 im Auftrag des ROFAN-KURIER von Dr. Dietrich Moldan ein Gutachten mit Vor-Ort- und Langzeit-Messungen erstellt.
Es folgten persönliche Gespräche mit dem Umwelt-Mediziner der Salzburger Landesregierung, Dr. Gerd Oberfeld und immer wieder Artikel im ROFAN-KURIER als Sprachrohr der Initiative.

Dr. Heinz Scherfler: „Vor fast 10 Jahren wurde uns noch gesagt, man sehe keine Möglichkeit für eine andere Trasse in Kramsach. Heute haben wir die Zusage, dass die Leitung aus dem Siedlungsbereich hinaus verlegt wird. Und morgen (2017) werden über 1.000 Menschen ein Leben ohne Hochspannung haben! Wir danken der TINETZ und den politischen Entscheidungsträgern für diese Entwicklung.“

leitung

Wenn die TINETZ Wort hält, wird die 110-kV-Leitung gemäß Planungen nach Norden abgerückt und ab 2017 aus den Siedlungs-Gebieten Kramsach/Breitenbach entfernt!
1.440 km leere Rohrleitungen der TIWAG stellt das Land heuer den Tiroler Gemeinden für den Ausbau des Breitband-Internets zur Verfügung. Das klingt gut – doch etliche Bürgermeister fragen sich, wie sie das „Drumherum“ zu diesem Paket bewältigen sollen!

TIROL (rr) Breitband-Internet ist mittlerweile eine Standort-Frage für viele Betriebe.
Daher fördert das Land Tirol den Ausbau dieser Infrastruktur. Doch bei der Art und Weise dieser Förderung schütteln etliche Bürgermeister nur den Kopf.
Sie sollen jetzt mit allen Eigentümern, durch deren Grundstücke die TIWAG-Leer-Verrohungen laufen, Dienstbarkeits-Verträge über den Einzug von Daten-Leitungen abschließen!
Denn offenbar hat die TIWAG nur das Verlegen der leeren Rohre verhandelt. Um die Berechtigung, in die Rohre auch etwas hineinzulegen,  müssten sich die Gemeinden nun selbst kümmern. „In manchen Orten im Oberland reden wir hier von 40 km Rohr-Leitung! Da dauert das Verhandeln von Dienstbarkeiten Jahre“, sagt etwa Bgm. Hannes Neuhauser von Brandenberg.

Gemeinden sollen auch
Unternehmer werden

Damit nicht genug. Sollten die Gemeinden die Dienstbarkeiten ausverhandelt haben, müssten sie sich noch um die Betreiber für die Infrastruktur kümmern.
„Jetzt sollen Bürgermeister von kleinen Gemeinden mit einer Telekom oder mit T-Mobile verhandeln, damit irgend jemand die Datenleitungen dann auch betreibt. Und für die Vergabe der Rechte sollen wir Firmen gründen, die dann wiederum eine Gewinnbeteiligung vom Betreiber kassieren...“ sagt Neuhauser.
In der Theorie klinge das sehr gut, in der Praxis würde es laut Neuhauser vielleicht sogar „Jahre“ dauern und würde für die Gemeinden einen enormen Aufwand bedeuten.

Leitungen nicht fertig

Darüber hinaus seien laut Neuhauser viele Leitungen noch nicht fertig. „Wir bekommen hier etliche Kilometer Leer-Verrohrung. Aber hier fehlt etwa in Brandenberg ein anständiges Stück, das wir erst selber bauen müssen. In diesem Zusammenhang errichten wir einen Gehsteig neu. Aber: Jetzt macht uns die Umwelt-Abteilung der BH Probleme, weil wir hier den Oberflächen-Kanal neu fassen und Regenwasser der Anrainer einleiten. Wir müssen das aber tun, weil in diesem Ortsteil Wasser nicht versickert...“
Vor 2017 wird es in Brandenberg wohl kein „Breitband“ geben...

Wollen TIWAG und Land keinen Sonnenstrom?

Mittwoch, 01 April 2015
Freigegeben in Politik
Die Liste Fritz – Bürgerforum Tirol brachte im Landtag einen Dringlichkeitsantrag ein, der die Einspeiseförderung für Sonnenstrom durch die TIWAG neu regeln will.

TIROL (ce) „Nach ihrer Ablehnung einer Landesförderung für Elektro-Autos ist die Zustimmung der Landesregierung zur Kürzung der Photovoltaik-Förderung durch die TIWAG ein Offenbarungseid!“, stellte FRITZ-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider in einer Pressekonferenz fest.
„Das von uns errechnete „Fördermodell neu“ fußt auf zwei Säulen: Erstens soll es für bestehende, kleine, private Photovoltaik-Anlagen weiterhin zumindest 9 Cent pro Kilowattstunde von der TIWAG geben. Zweitens soll für Neuanlagen ein gestaffelter Tarif kommen. Dieser stärkt den Eigenverbrauch, schafft Planungssicherheit und dient als Anreiz. Wenn wir mehr sauberen Strom aus der Sonne wollen, müssen wir den Menschen Anreize bieten. Die Förderkosten für die TIWAG bleiben mit 153 EURO pro Jahr für eine fünfköpfige Sonnenstromfamilie gering. Bei realistischen 700 Neuanlagen macht das 110.000 EURO für die TIWAG pro Jahr aus, bringt aber allein 1,5 Millionen EURO an Mehrwertsteuereinnahmen. Mit diesem Fördermodell amortisiert sich eine Sonnenstromanlage in rund 13 Jahren, mit der aktuellen TIWAG-Förderung erst in 23 Jahren“, rechnen Georg Lahartinger und Johann Hlavka von der Firma Technowin in Wörgl vor. „Für die Werbekampagne ´Tirol 2050 energieautonom` macht die schwarz-grüne Landesregierung 650.000 EURO locker, für die Photovoltaik-Förderung sind ihr 110.000 EURO jährlich zu viel. Das ist die falsche Politik!“ klagt LA Haselwanter-Schneider.
Auch im Bezirk Schwaz waren diverse Informationsveranstaltungen betreffend des Hochwasserschutzes, bzw. über die Erweiterung der Gefahrenzonen. Da werden Gewerbebetriebe in ihrer Expansion gehindert oder gar in den Ruin getrieben, da sie jetzt angeblich in einer roten Zone stehen, von Enteignung und anderen Zwangsmaßnahmen ist die Rede.

Beim Hochwasser 2006 in Jenbach haben wir folgende Situation gehabt:

Das Gebiet westlich des Tiwag-Kanals rund um den Auhof bis hin zum Schotterteich war ca. 1 m hoch überflutet. Aber nicht der Inn brachte das Hochwasser, sondern die TIWAG. Drei Viertel dieser Fläche waren glasklares Achenseewasser. Als der Achensee über die Ufer trat, hatte die Tiwag nichts besseres zu tun, als das Wasser über das Achenseekraftwerk in das ohnehin schon vom Hochwasser betroffene Inntal abzuleiten. Hiezu muß bemerkt werden, dass der „amtliche“ Abfluß des Achensees im Norden in Achenkirch beim Fischerwirt ist. Nur ist dieser Abfluß nicht funktionstüchtig. Das Werksgelände der Firma Binder wäre sicherlich nicht überflutet worden, wäre das Wasser des Achensees ordnungsgemäß über den nördlichen Abfluß abgeleitet worden.

Ich habe diese Tatsache bei einer Versammlung zur Sprache gebracht und von NR Gahr nur einen erstaunten Blick als ganzen Kommentar zu dieser Misere erhalten. Auch LR Geisler habe ich schriftlich die Situation geschildert, wie zu erwarten, kam nicht einmal eine kurze Antwort. Mit der allmächtigen TIWAG getraut sich keiner eine Konfrontation. Nur Fritz Gurgiser bedankte sich für die Informationen und versprach diese zu verwenden nicht unter den Tisch kehren zu lassen.

Eine weitere Ursache für die ständig zunehmenden Überflutungen muß endlich auch auf den Tisch, auch wenn dies sicher vielen Politikern in Tirol nicht passt. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Schipisten erheblich zu Hochwassern beitragen. Die Niederschläge fließen zu 80 % und mehr wie über Felsen von den stark ver- dichteten Bergwiesen ab. Auch die Minderung der Vegetationsvielfalt auf den Böden der Schipisten (man sieht diese eindeutig im Sommer) trägt dazu bei, dass das Wasser nicht mehr langsam versickert, sondern ungebremst an der Oberfläche zu Tal rauscht. Diese Tatsache ist wissenschaftlich fundierte Realität und nicht ein von der Politik in Auftrag gegebenes Gefälligkeitsgutachten.



Doris Sommerer
6200 Jenbach

Der Tourismus in Tirol überaltert. „Junge Gäste“ muss man ansprechen heißt es seitens der Tourismus-Verbände. Allein Sport Ossi, Rafting-Anbieter im Unterland, betreut im Sommer etwa 2.500 junge Rafting-Gäste.

TIROL (rr) Der Tiroler Rafting-Verband bekämpft den von der TIWAG geplanten Wasserkraft-Ausbau auf der Sanna bei Landeck und in der Imster Schlucht am Inn.
Der Rafting-Sport, der vor allem junge Touristen anspricht, würde dadurch seine Grundlage verlieren. Bei niedrigen Wasser-Ständen kann nämlich nicht geraftet werden. Der Vorschlag der TIWAG, man könne ja an 20 Tagen im Jahr sozusagen „das Wasser laufen lassen“, ist für die Rafting-Sportler (wie sie sagen) ein Witz.
Dazu Ossi Stock, Rafting-Unternhmer: „So funktioniert Rafting nicht: Es kommt auf das Wetter und die Spontanität der Leute an. Da muss man flexibel sein!  Der Tourismus soll junge Gäste ansprechen, die dann auch immer wieder zu uns kommen. Wie sollen wir das schaffen, wenn uns die Grundlagen entzogen werden?“.
Dass nun auch die GRÜNEN für die Kraftwerksprojekte sind, versteht Ossi Stock nicht. Damit ist er nicht allein: Jahrzehnte lang waren die GRÜNEN  gegen Kraftwerks-Ausbauten.

Auch Gemeinderat dagegen
Kürzlich hat auch der Landecker Gemeinderat einstimmig gegen
das geplante Kraftwerksprojekt Sanna abgestimmt.
Fünf Fraktionen gaben dem Projekteigentümer INFRA ein klares unmissverständliches „NEIN“ und ein klares „JA“ zu Lebensraum, Tourismus, Wildwassersport und Fischerei...
© Rofankurier