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Potentiale und Visionen für das Zillertal

Dienstag, 21 Januar 2014
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Keinen „Bettenstopp“ – vielmehr ein qualitätsvoller und nachhaltiger Tourismus soll im Zillertal durch verschiedenste Maßnahmen gefördert werden.

ZILLERTAL (bb) Innerhalb der zwei vergangenen Jahre hat der Planungsverband Zillertal einen Leitfaden für die Entwicklung des Tales, mit dem Ziel der langfristigen Förderung von Nachhaltigkeit und Qualitätstourismus erarbeitet.
„Wir müssen nachhaltig für die Zukunft planen, das sind wir unseren Kindern schuldig“, erklärt Hansjörg Jäger, Bürgermeister in Ried i.Z. und Planungsverbandobmann.

Auswirkungen  

Das Zillertal zählt bekanntlich zu den beliebtesten Ferienregionen Österreichs. Laut Statistik der Tiroler Landesregierung 2012 werden knapp 50.700 Gästebetten gezählt. Das sind um 17 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Für 2022 werden sogar 59.000 Betten prognostiziert.
Eine alarmierende Entwicklung für das Tal! Eine engere Vernetzung der Raumordnung im Zillertal soll nun dieser Dynamik entgegenwirken.
Hierfür wurde die Geschäftsordnung des Planungsverbandes bezüglich einer Bettenregulierung erweitert und stellt darüber hinaus auf freiwilliger Basis sicher, dass überörtliche Zielsetzungen auch von allen Gemeinden wahrgenommen werden. Somit sollen Neu- und Umwidmungen zum Zweck der Neuerrichtung oder Erweiterung von Beherbergungsbetrieben nur noch unter bestimmten Kriterien erfolgen können. Dabei soll vor allem nachhaltiger und qualitätsvoller Tourismus gefördert werden. Der Planungsverband Zillertal wird die Einhaltung dieser Kriterien in Abstimmung mit der jeweiligen Aufsichtsbehörde im Amt der Tiroler Landesregierung im Einzelfall prüfen. Von einem Bettenstopp oder anderen gröberen Einschränkungen ist jedoch keinesfalls die Rede. „Von einem Bettenstopp war nie die Rede. Es geht vielmehr um eine kontrollierte gesteuerte Bettenentwicklung in Richtung Qualität“,  sagt Jäger und ist überzeugt, dass das neu geschaffene Regelwerk Grundlage für eine vernünftige Weiterentwicklung der Region sei.

Brucker Ortszufahrt: Erneuerung hat begonnen!

Montag, 03 Juni 2013
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Nun haben die Bauarbeiten bei der Brucker Ortszufahrt begonnen. Bis August soll die Straßensanierung abgeschlossen sein. Der Gehweg wird bereits im Juni eingeweiht!

BRUCK a. Z. (aw) Im Mai haben die Bauarbeiten bei der Brucker Ortszufahrt begonnen. Die Straße wird von der Ortsgrenze in Bruck am Ziller bis zum Flüchtlingsheim „Landhaus“ saniert. Auf dem ca. 500 Meter langen Stück entsteht dann auch ein Schutzweg, der bereits Mitte Juni begehbar sein soll. Die restlichen Asphaltierungs-Arbeiten werden dann im August abgeschlossen. Während der Bauarbeiten ist die betroffene Stelle stets einspurig befahrbar...

„Vorzeigeprojekt“ der vier Gemeinden

„Hier sind viele Spaziergänger unterwegs. Deswegen war es nötig, das Gefahrenpotenzial zu senken“, erläutert Bgm. Max Wasserer.
Die Kosten für die Straßensanierung in der Höhe von  300.000,–EURO werden vom Land gestemmt. Den Gehsteigbau mit 180.000,– EURO zahlen die vier beteiligten Gemeinden (Reith, Bruck, Schlitters, Strass) – 100.000,– EURO davon setzen sich aus Bedarfzuweisungen des Landes und Subventionen der Ersten Ferienregion Zillertal zusammen. „Die Zusammenarbeit der vier Gemeinden verlief perfekt. Das ist ein Vorzeigeprojekt!“, freut sich Bgm. Wasserer.
Die Bruckerberg-Straße ist nicht, wie in der letzten Ausgabe fälschlicherweise verkündet, kurz vor der Fertigstellung, sondern wird wohl erst 2014/15 finalisiert.

Ein kleiner Schritt für die Menschheit…

Montag, 03 Juni 2013
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… ein großer Schritt für den Tourismus im Zillertal! Das Liftprojekt „Metzenjoch“ in Fügen ist durch die grundsätzliche Zustimmung der Agrargemeinschaft einen entscheidenden Schritt weiter. Damit konnten die Behörden-Verfahren gestartet werden.

FÜGEN (cm) Der nächste Schritt im Lift-Projekt „Metzenjoch“ ist getan. Auch wenn dieser Schritt ein wenig behäbig vonstatten ging.
Fügens Bürgermeister Walter Höllwarth sieht die Entwicklung positiv: „Wichtig war, dass wir die grundsätzliche Zustimmung der Agrargemeinschaft für den Bau des Projektes bekommen haben. Damit konnten die Behörden-Verfahren starten. Unter anderem läuft jetzt das Umweltverträglichkeits-Vorprüfungsverfahren.

Ein wenig zu spät

Eingelangt ist diese für das Projekt notwendige Grundsatzentscheidung etwa einen Monat zu spät, wie der Bürgermeister sagt. Damit hat sich der Start der Behördenverfahren ein wenig verzögert. Daher wird der Lift wohl erst in der nächsten Wintersaison anlaufen. Doch im Tourismus ist man froh, dass es überhaupt eine grundsätzliche Einigung für die weitere touristische Entwicklung im Ort gibt.
Vor dem endgültigen Bescheid der Behörde braucht es noch eine definitive Einigung mit der Agrargemeinschaft Fügen/Fügenberg über die tatsächliche Höhe der Entschädigungs-Zahlungen. „Die Feinabstimmung der Einigung muss noch folgen. Wenn alles passt, ist der Weg frei für eine Bauverhandlung, die wir eventuell bis Ende Juni abwickeln könnten“, erklärt Höllwarth.
In der Zustimmungs-Erklärung heißt es: „...Bedingung ist, dass spätestens vor Beginn der mündlichen Bauverhandlung  sämtliche Dienstbarkeits-Verträge unterfertigt und genehmigt von der Agrarbehörde vorliegen...“

Projekt-Details

Ohne Lawinenverbauung kostet das Projekt voraussichtlich 16 Millionen EURO. Einen Antrag auf Lawinenverbauungen für die Hochfügenberg-Straße hat die Gemeinde bereits gestellt, sagt der Bürgermeister, denn „die Talegger-Lawine ist unkontrollierbar. Der Lawinenstrich reichte 2012 bis zum Finsing-Bach. Die Situation ist dort prekär! Mit dem Metzenjoch-Lift und der entsprechenden Verbauung würden wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – immerhin fahren hier jeden Winter 10.000e Autos nach Hochfügen.“
Die Länge des Liftes soll etwa 2.000 Meter betragen, wobei die Trasse einen Höhenunterschied von 1.000 Metern überwindet und von 1.200 Höhenmeter auf 2.200 Höhenmeter reicht. Die 16 Millionen EURO an Kosten teilen sich die Gemeinde (5 Mio. EURO), der Tourismusverband (4 Mio. EURO), die Gemeinde Fügenberg (0,6 Mio. EURO) und die Spieljochbahn aus Eigenmitteln und Darlehen.

Münster: Projekt „Radbrücke“ gestorben

Montag, 29 April 2013
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Wegen gestrichener Fördermittel und neuen Auflagen wird die Radbrücke, die von Münster nach Strass führen sollte, nun doch nicht realisiert. Im Gemeinderat ist das Projekt einstimmig abgelehnt worden.

MÜNSTER (aw) 2012 liefen in Münster die Planungen für eine Radbrücke, die über den Inn Richtung Strass im Zillertal führen soll, auf Hochtouren. Nach der Einreichung im November wurde in der Gemeinde Münster mit 250.000,– Fördermittel für das rund 500.000,– EURO teure Projekt kalkuliert und budgetiert. Nun wurden die Landesmittel aber auf 150.000,– EURO gesenkt. Den restlichen Betrag müsste die Gemeinde alleine aufbringen...

Einstimmig abgelehnt

Im letzten Münsterer Gemeinderat wurde deswegen einstimmig beschlossen, das Projekt fallen zu lassen. Weitere Sargnägel waren die neuen Auflagen des Landes. Neben einer größeren Brückenbreite, die erfüllt werden müsste, wurde heuer in Tirol die 100 Jahre bestehende Hochwasserlinie um einen Meter angehoben. „Es wären statische Berechnungen und ein neues Gutachten notwendig“, schildert Bgm. Werner Entner. Dieser Aufwand stand anscheinend in keinem Verhältnis zum Endzweck. „Wir können das nicht verantworten. Neben den höheren Kosten muss man beachten, dass beim Projekt kein Ganzjahresgebrauch herrscht“, argumentiert Entner. Wie „teuer“ ein einziger Radfahrer der Gemeinde kommen würde, kann man nur erahnen...

Zukunftsprognose mäßig

Da das Radbrücken-Projekt zu einem großen Teil im Bezirk Schwaz liegt, ist es auch nicht „Leader“-fähig, weshalb man sich auch in Zukunft keine höheren Fördermittel erwarten darf. Auch die Gemeinde Strass zeigt wenig Interesse an einer Investition.

Über 2 Mio. EURO für Kindergarten-Erweiterung

Montag, 25 Februar 2013
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15 Mio. EURO stehen im Fügener Budget für 2013. Die frei verfügbaren Mittel sind über 1 Mio. EURO hoch. Mit dem Kindergarten-Zubau wartet jedoch ein Großprojekt auf die Gemeinde.

FÜGEN (aw) Die Gemeinde Fügen verfügt heuer über ein beachtliches Budget von 15 Mio. EURO. 8,9 Mio. EURO stehen im Ordentlichen Haushalt (OH), 6,1 Mio. EURO im Außerordentlichen Haushalt (AOH). Davon zahlt Fügen 4 Mio. EURO an die Spieljochbahn. Die restlichen 2,1 Mio. EURO sind für die Kindergarten-Erweiterung veranschlagt. „Das Ziel ist, dass die Erweiterung mit Beginn des Schuljahres 2013/14 fertiggestellt ist“, berichtet Bgm. Walter Höllwarth.
Frei zur Verfügung stehen der Gemeinde heuer 1,2 Mio. EURO. Der Verschuldungsgrad sank gegenüber dem Vorjahr um 7,5% auf aktuell 32%.

Die Ausgaben im OH

Insgesamt 757.000,– EURO budgetiert Fügen im Bereich Bildung. 105.000,– davon werden für einen feuerpolizeilichen Umbau in der Volksschule verwendet. Außerdem erfolgt auch hier eine Erweiterung. Im Bereich Gesundheit und Krankenhäuser sind 724.000,–EURO veranschlagt, 516.000,– zahlt die Gemeinde im Sozialbereich. Müll, Kanal und Wasser kosten heuer satte 1,55 Mio. EURO. Straßenerhaltung und Sanierungsarbeiten schlagen mit 400.000,– EURO zu Buche, der Winterdienst wird geschätzte 116.000,– EURO kosten. An Landes-Umlage zahlt Fügen 366.000,– EURO. Kultur und Vereine werden mit 390.000,– EURO unterstützt, die Feuerwehr erhält 150.000,– EURO. Die Gesamtpersonalkosten in der Gemeinde Fügen belaufen sich auf 1,36 Mio. EURO für ca. 50 Ganzjahresbeschäftigte.

Die Einnahmen im OH

Durch eigene Steuern (A, B, Kommunalsteuer...) nimmt Fügen heuer 1,93 Mio. EURO ein. Aus Müll, Kanal und Wasser kommen 1,55 Mio. EURO hinzu. Die Abgaben-Ertragsanteile stiegen gegenüber dem Vorjahr leicht auf 3,29 Mio. EURO. Die Gebühren wurden 2013 abermals an den Index angepasst. „Gemessen an vergleichbaren Orten in der Region befinden wir uns in Sachen Steuern im unteren Drittel“, schildert Bgm. Walter Höllwarth.

Bruck: Heuer kein Außerordentlicher Haushalt

Dienstag, 22 Januar 2013
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„Konstant wirtschaften“ lautet die Devise in Bruck am Ziller. Und so hat sich beim Gesamtbudget ebenso wenig verändert wie beim Verschuldungsgrad.

BRUCK a. Z. (aw) Bruck am  Ziller zeigt sich beim Budget auch 2013 konstant und so gibt es wenige Abweichungen zum Vorjahr. Das Gesamtbudget beläuft sich auf 1,72 Mio. EURO. Dieser Betrag steht zur Gänze im Ordentlichen Haushalt (OH). Außerordentlichen Haushalt (AOH) gibt es heuer keinen. Der Verschuldungsgrad ist gleich hoch bzw. niedrig wie 2012 und beträgt 21%.

Die Ausgaben im OH: Im Bereich Bildung zahlt Bruck heuer 367.000,– EURO, in den Bereich Gesundheit und Krankenhäuser fließen 161.000,– EURO. Die Kosten im sozialen Bereich (Landesabgabe, Behinderten-Beitrag, etc.) liegen gesamt bei 124.000,– EURO. Für Müll, Kanal und Wasser budgetiert die Gemeinde 378.000,– EURO, für die Straßen-Erhaltung werden gesamt 332.000,– EURO aufgewendet. An Landesumlage zahlt Bruck rund 22.000,– EURO, Kultur und Vereine werden mit 33.000,– EURO unterstützt. Die Allgemeine Verwaltung kostet 154.000,– EURO.

Die Einnahmen im OH: An eigenen Steuern (Grundsteuer A, B, Kommunalsteuer...) nimmt die Gemeinde 84.000,– EURO ein, für Müll, Kanal und Wasser erhält man 217.000,– EURO. Die Abgaben-Ertragsanteile liegen bei 805.000,– EURO, die Bedarfszuweisungen bei 181.000,– EURO.
Der Kindergarten-Beitrag erhöht sich pro Kind und Monat von 25,– auf 27,– EURO, bei der Kanal- und der Wasser-Gebühr erfolgen Indexanpassungen.
Im Vorfeld der Tiroler Landtagswahl 2013 hat der ROFAN-KURIER den Klubobmann der ÖVP-Landtagsfraktion LA Bgm. Josef Geisler zum Interview gebeten.

ZILLERTAL/BEZIRK (rr)
ROKU: „Josef, du bist seit 18 Jahren Abgeordneter im Tiroler Landtag und seit 2008 auch Klubobmann der ÖVP-Landtagsfraktion. Was ist für dich der größte Unterschied zwischen der Tätigkeit als „einfacher“ Abgeordneter und als Klubobmann?“

GEISLER: „Für meine Arbeit als Abgeordneter zum Tiroler Landtag hat sich als Klubobmann grundsätzlich nichts geändert. Ich stehe so wie bisher allen Bewohnerinnen und Bewohnern im Bezirk Schwaz als Ansprechpartner für ihre Anliegen zur Verfügung. Aber natürlich sind als Klubobmann viele weitere Lenkungs-, Steuerungs- und Koordinationsaufgaben hinzugekommen. Es gilt immerhin den größten Landtagsklub Tirols zu organisieren und alle politischen Termine und Aktivitäten des Klubs zu koordinieren. Insgesamt ist es ein sehr vielfältiger und interessanter Arbeitsbereich.“

ROKU: „Wie viel Zeit investierst Du pro Woche in Deine Funktion als Landtagsabgeordneter und Klubobmann?“

GEISLER: „Wir hatten gerade in letzter Zeit wieder einige Parteiengespräche mit den Klubobleuten der anderen Fraktionen und eines ist bei allen Klubs klar. Die Funktion des Klubobmannes ist ein Vollzeitjob. Ich bin sicher an drei bis vier Tagen in der Woche im Büro und an den anderen Tagen, inklusive der Wochenenden und am Abend nehme ich verschiedenste Termine in der Region und in ganz Tirol wahr.“

ROKU: „Was hat dir in der laufenden Periode als Klubobmann am meisten Spaß gemacht?“

GEISLER: „Die größte Freude für mich als Klubobmann ist, wenn es gelingt, gemeinsam mit den Kollegen des Klubs etwas zu bewegen und umzusetzen. Wir haben in dieser Periode sehr viel umsetzen können – beispielsweise die Anpassung der Rahmenbedingungen für eine ganztägige und ganzjährige Kinderbetreuung oder auch eine Fortschreibung der Raumordnungsprogramme und nicht zuletzt des Raumordnungsgesetzes selbst. Es ist wichtig, dass sich in unserem Land etwas bewegt.“

ROKU: „Was hat dich am meisten geärgert?“

GEISLER: „Man kann sich über viele Dinge im Leben ärgern. Aber nicht über die Arbeit anderer politischer Fraktionen. In unserem Land bekennen wir uns zu einer Vielfalt der Parteien und zu einer freien Meinungsäußerung. Wenn Oppositionsparteien einen anderen Standpunkt vertreten, so ist das legitim. Es ist unsere Aufgabe, teilweise unrichtige Behauptungen zu entkräften und die Wahrheit mit Tatsachen zu belegen. Ich verhehle auch nicht, dass der politische Umgangston rauer geworden ist, aber das ist ja bekanntermaßen nicht nur in Tirol der Fall.“

ROKU: „LHStv Anton Steixner wird nicht mehr als Bauernbund-Obmann zur Verfügung stehen und auch nicht mehr als Regierungs-Mitglied. Du wirst als logischer Nachfolger gehandelt. Würdest du dieses Amt antreten, wenn dich die Partei oder der Bauernbund fragen?“

GEISLER: „LHStv Anton Steixner hat in seiner politischen Laufbahn viel bewegt. Zuletzt ein erfolgreicher Ausbau des öffentlichen Personenverkehrs. Mit seinem Ausscheiden aus der Politik hinterlässt er sowohl im Bauernbund als auch in der Landesregierung eine Lücke, die nur schwer auszufüllen sein wird. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung konnte er hier viel Wissen und Verhandlungsgeschick einbringen. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, wer dazu berufen ist, diese erfolgreiche Arbeit fortzusetzen.“

ROKU: Welche Bilanz ziehst du in der laufenden Periode? Was sind die größten Erfolge, die du dir selber zuschreiben würdest?

GEISLER: „Wir haben in dieser Periode sowohl in der Regierung als auch im Landtag viel bewegt. In der nächsten Landtagssitzung geht es beispielsweise darum, die lange vorbereiteten Reformen in der Verwaltung mit der Einführung der Verwaltungsgerichte sowie die Transparenz bei den Förderungen zu einem Abschluss zu bringen. Im Oktober wurde auch der Spatenstich für die Celleswaldgallerie gesetzt, ein Beispiel von vielen Verbauungsmaßnahmen mit denen Tirol Jahr für Jahr ein bisschen sicher wird und die Menschen besser vor den Naturgefahren geschützt werden.“

ROKU: „Und was sind die vier schlimmsten Dinge, die dich im Landtag beschäftigt haben? Was hättest du im Nachhinein betrachtet anders gemacht?“

GEISLER: „Man soll sich im Nachhinein nie fragen, ob etwas anders ausgehen hätte können, wenn man zu dem Zeitpunkt als die Entscheidung getroffen wurde etwas anderes getan hätte. Würde ich heute mit dem damals zur Verfügung stehenden Wissen gleich entscheiden? Wenn man diese Frage mit „Ja“ beantworten kann, glaube ich, braucht man sich für seine Arbeit nicht zu schämen. Außerdem geht es darum, mit Entscheidungen der Vergangenheit, die sich aus heutiger Sicht vielleicht falsch erwiesen haben, korrekt umzugehen. In solchen Fällen darf man nämlich nicht vergessen, dass es meistens zwei Seiten gibt, die von solchen Entscheidungen betroffen sind. Hier muss man immer die Interessen aller Betroffenen berücksichtigen und mit dem heute zur Verfügung stehenden Wissen einen fairen Ausgleich der Interessen herbeiführen.“

ROKU: „Danke für das Gespräch!“

Immer mehr Österreicher fliehen vom Land in die Stadt. Eine bunte Diskussionsrunde, u.a. mit Bundesrats-Präsident Georg Keuschnigg, griff vor kurzem im „Stoffelhäusl“ Ursachen für die Landflucht auf und versuchte Lösungsansätze zu finden.

ST. GERTRAUDI (aw) Immer wieder lädt Martin Reiter in sein „Stoffelhäusl“ nach St. Gertraudi, um aktuelle Top-Themen in einer brisanten Runde zu diskutieren. Vor kurzem drehte sich im traditionsreichen Haus alles um die bereits begonnene und (Prognosen nach zu urteilen) immer stärker werdende „Flucht“ vom Land in die Stadt.

Frau ist treibende Kraft

Eine Problematik, die Georg Keuschnigg, Präsident des Bundesrates, in seiner Amtsperiode thematisieren und bekämpfen möchte. Keuschnigg steht vor allem für einen finanziellen Ausgleich von Land und Stadt. „Ich will dieses Thema präsenter machen und auf die oberste Entscheidungsebene bringen“, bekräftigt der aktuelle Bundesrats-Präsident. Keuschnigg nannte zudem eine interessante Ursache für die Landflucht: „Die Frau ist der Abwanderungstreiber. Sie hat weniger Bindung zum Dorf als der Mann, der oft bei diversen Vereinen aktiv ist“, erklärt Georg Keuschnigg. Eine weitere Ursache sind qualifizierte Arbeitsplätze, die man nur in der Stadt findet. Die Beteiligten sprachen auch über mäßige Infrastrukturen sowie kaum vorhandene Breitband-Anbindung in allzu abgelegenen Orten. „Auch der Bewohner eines Seitentals hat Anspruch auf Betreuungseinrichtungen oder eine Internetverbindung“, fordert Keuschnigg. Der Leiter der Tiroler Raumplannung DI Robert Ortner erklärte, dass in Tirol das Lechtal, das Wipptal, Osttirol sowie das Zillertal die „Problemzonen“ sind.

„Zu heiß“ für die Regierung?

Montag, 03 September 2012
Freigegeben in Politik
Er hat an der Absetzung von ÖVP-Landesrat Christian Switak mitgewirkt, er hat den HYPO-Skandal mit aufgedeckt und nimmt im Landtag kein Blatt vor den Mund: Der SPÖ-Abgeordnete Klaus Gasteiger galt für etliche Unterländer als logischer Kandidat für die Regierung. Doch es kam anders...

ZILLERTAL/INNSBRUCK (rr) Als Hannes Gschwentner (SPÖ) kürzlich als Parteiobmann zurücktrat und auch seinen Platz als Landeshauptmann-Stellvertreter in der Regierung zur Verfügung stellte, begann in der SPÖ die Nachfolge-Suche.
Gerhard Reheis ist bis zur offiziellen Neuwahl nun Parteiobmann und wird auch Gschwentners Posten als Landeshauptmann-Stellvertreter übernehmen. Bliebe noch der zweite SPÖ-Platz in der Landesregierung zu besetzen.
Als einer der logischen Nachfolger galt der Zillertaler Landtags-Abgeordnete und Bürgermeister Klaus Gasteiger.

Aufdecker, Kritiker

Der umtriebige SPÖ-Abgeordnete aus dem Zillertal hat sich in den letzten Jahren als kritischer Geist und Aufdecker in Szene gesetzt.
Er war maßgeblich an der Absetzung von LR Christian Switak nach dessen Schultz-Wohnungsaffäre und Jagdausflügen beteiligt, wirkte an der Kritik und Aufdeckung des HYPOBank-Skandals mit und nimmt im Landtag kein Blatt vor den Mund. Oft könnte man im Landtag den Eindruck gewinnen, dass Gasteiger vergisst, dass seine SPÖ mit der ÖVP in Koalition  regiert.

Gasteiger „zu heiß“ für die Koalition?

Gerade weil Hannes Gschwentner aus den eigenen Reihen seit Jahren ein politischer Kuschelkurs mit der ÖVP vorgeworfen wurde (die Partei schrieb bei den letzten Wahlen stets „rote Zahlen“), wurde ein Kritiker wie Gasteiger als mögliches Signal an die eigenen Wähler gesehen.
Doch es kam anders: Entschieden hat man sich für den Innsbrucker Thomas Pupp, Mitbesitzer einer Werbeagentur. War Gasteiger der eigenen Parteiführung zu heiß für ein Regierungs-Amt? Der ROFAN-KURIER hat nachgefragt.   
„Es stimmt, ich bin sehr wohl auf die Funktion angesprochen worden. Es ehrt mich, dass etliche Menschen mir eine solche Position zutrauen. Aber ich denke, dass Thomas Pupp ein guter Mann ist. Für mich ist die Zeit für so ein Amt noch nicht reif.  Der Zeitpunkt ist noch nicht der richtige gewesen. Außerdem habe ich in der Gemeinde als Bürgermeister noch etliche Dinge zu erledigen“, sagt Gasteiger.
Zur Auswahl standen neben Gasteiger selbst offenbar auch Walter Peer, Gabi Schießling oder eben Thomas Pupp. „Ich habe Thomas Pupp aus strategischen Überlegungen geholfen“, sagt Gasteiger. Die SPÖ braucht den Wahlkreis Innsbruck. Und gerade nach dem schlechten Wahlergebnis für die Gemeinderatswahl wollte man dort offenbar eine „Integrations-Figur“ aufstellen. Pupp hat in Innsbruck einen relativ guten Bekanntheitsgrad. Er ist Obmann der Naturfreunde und Manager des Rad-Team Tirol.
© Rofankurier