Ist die Verlegung der Volksschule in Kramsach sinnvoll? Ein klares "Nein" kommt dazu von GFK und FPÖ.

Kramsach: Verlegung der Schule sinnvoll?

Soll die Volksschule Kramsach verlegt werden? Auf ein Grundstück, das die Gemeinde mieten müsste? "Ganz klar NEIN!" heißt es dazu von GFK und FPÖ. Bürgermeister Hartl Zisterer (ÖVP) sagt nun: "Wenn man am alten Standort alles unterbringt, soll es mir recht sein..."

KRAMSACH Wäre es sinnvoll, das bestehende Schulgelände mit Schulhaus samt bereits für die Erweiterung angekauftem Nachbargrundstück zu verkaufen? "Für Immobilien-Investoren sicher! Die könnten mit dem Schulgelände Geld machen, während die Gemeinde mit Steuergeld wieder eine neue Schule errichtet – und das auf einem Miet-Grundstück. Für eine geschätzte Miete von über 80.000,– EURO pro Jahr…", ärgern sich die Vertreter der GFK (Liste Gemeinsam für Kramsach).

Sie kritisieren: "Die Gemeindeführung hat sich – beraten durch die Communalp – immer nur auf die Verlegung der Volks- und Musikschule auf das 'Schlössel-Feld' konzentriert! Wir wollen diese Grünfläche beim Schlössl erhalten, die günstigere Variante 'alter Standort' umsetzen und wir wollen auch keinen Bauland-Deal für die Bundesforste!"

Auch die Kramsacher FPÖ tritt öffentlich massiv für den Erhalt des jetzigen Standortes auf. Eine Verlegung hält man dort für wenig sinnvoll.

Bgm. Hartl Zisterer antwortet

Auf die Frage, welchen Standort die Bürgermeister-Liste will, sagt Bgm. Hartl Zisterer (ÖVP): "Wenn man am alten Standort alles unterbringt, soll es mir Recht sein..." GFK und FPÖ werfen Zisterer vor, seine Liste habe bisher immer nur an der Verlegung der Volksschule gearbeitet.
Darauf Zisterer: "Das stimmt nicht. Aber es gibt noch kein Raumkonzept. Volksschule und Musikschule haben ihren Raumbedarf gemeldet. Da muss man erst schauen, ob das am alten Standort überhaupt möglich ist."
Die Bundesforste stünden laut Zisterer einer Verlegung der Schule "positiv" gegenüber.

Richtet sich Bürgermeister-Liste nach dem Volks-Willen?

ROFAN-KURIER: "Ist die Bürgermeister-Liste für eine Volksbefragung zum Standort?"
Bgm. Hartl ZISTERER (ÖVP): "Das hängt davon ab. Wenn man alles am alten Standort unterbringt, wird sich die Volksbefragung erübrigen..."

ROKU: "Wird die Bürgermeister-Liste dem Willen der Bürger folgen, falls eine Volksbefragung durchgeführt wird?"
ZISTERER: "Das beantworte ich nicht…"

Kramsachs Bürgermeister Hartl Zisterer (ÖVP) im Interview: "Ein Teil der Kosten der Communalp wurde vom Land Tirol und von der Dorferneuerung übernommen."

Was hat die Communalp bekommen, was geleistet?

Beraten wird die Gemeinde-Führung bei ihren Projekten von der externen Firma Communalp. Ein Drei-Jahres-Vertrag bindet die Gemeinde an die Firma. Was hat die Firma Communalp für ihre Beratungs-Leistungen bisher kassiert? Und was war die Leistung?
Seitens der GFK heißt es dazu: "Die Communalp hat etwa 145.000,– EURO kassiert, hinzu kommen etwa 50.000,– EURO für ein beauftragtes Architekten-Team. Weitere 15.000,– EURO verlangt die Communalp, weil sie von der Bürgermeister-Liste für Grundstücks-Verhandlungen mit den Bundesforsten beauftragt wurde! Das Ergebnis: Wir stehen da, wo wir vorher waren..."

Die FPÖ sieht die Summe ähnlich – Andreas Gang schätzt: "Wir denken, dass hier mindestens 200.000,– EURO an Kosten entstanden sind. Die Planungs-Kosten des Architekten-Teams inklusive…"

Dipl.-HTL-Ing. Walter Peer von der Firma Communalp besuchte schön öfters den Kramsacher Gemeinderat.

Bgm. Zisterer dazu: "200.000,– EURO stimmt sicher nicht! Wir haben für die Befragung der Bevölkerung und für das Konzept etwa 100.000,– veranschlagt. Gesamt sind wir ungefähr bei 150.000,– EURO. Aber davon wurde ein Teil vom Land und von der Dorfentwicklung übernommen."

ROKU: "Was hat die Communalp für dieses Geld geliefert?"
ZISTERER: "Die Befragung der Bevölkerung, die ganzen Roh-Projekte, die Wunschliste der Bevölkerung… das war ein aufwändiger und langwieriger Prozess. Dazu die Ausarbeitung für das betreubare Wohnen, die Adaptierung des Pflege- und Betreuungs-Zentrums, die Projekte Kindergarten und Kinder-Krippe (diese sind in Arbeit). Die Projektierung Schlösselfeld – zusammen mit externen Architekten..."

Auf die Frage, wo sich die Bürger die ausgearbeiteten Leistungen der Communalp anschauen können, sagt Zisterer: "Die Ergebnisse sind alle bei mir, sie sind aber immer transportiert worden… Wir lassen die Unterlagen via Communalp gerne auch der Redaktion zukommen..."


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