Fünf Gemeinden – eine Energiegemeinschaft
Fünf Gemeinden der Region 31 starten im Herbst als Energiegemeinschaft ein neues Projekt. Eigener Strom wird von den Gemeinden produziert und von den Gemeinden wieder verbraucht. Bgm. Ing. Thomas Mai (Münster) gibt Einblicke in das Projekt.
REGION Mit 43,1 Cent pro Kilowattstunde (kWh) war der Strompreis für österreichische Haushalte im Juni 2023 weltweit am teuersten. Ein Umdenken nach der Strompreis-Thematik war gefragt. Auf der Suche nach anderen Lösungen schließen sich in der Region 31 fünf Gemeinden zu einer Energiegemeinschaft zusammen – Alpbach, Reith i.A., Brixlegg, Kramsach und Münster. Für die Gründung dieser Gemeinschaft (geplanter Start im Herbst) sind noch Gemeinderats-Beschlüsse ausständig. "Die ersten Signale sind positiv", sagt Bgm. Ing. Thomas Mai (Münster), Obmann der KlimaWerkstatt Alpbachtal.
Die Vorteile der Gemeinschaft
Der Strom der Gemeinden wird aktuell in das öffentliche Netz eingespeist. In Zukunft stellen die Gemeinden den Strom der Energiegemeinschaft zur Verfügung – eigener Strom wird produziert und von den Gemeinden wieder verbraucht. Bgm. Ing. Thomas Mai (ÖVP) zu den Vorteilen: "Die Gemeinden haben sich untereinander ausgemacht wie hoch die Kosten sind. Für die Einspeisung bekommt man einen höheren Tarif, für den Verbrauch wird weniger gezahlt", sagt Mai. Mit dem Projekt erzielt man zudem eine Unabhängigkeit zur OeMAG und TIWAG.
Münster deckt Verbrauch
In die Energiegemeinschaft kommt nur erzeugter Strom der Gemeinden, hauptsächlich durch PV-Anlagen. Die Gemeinde Münster erzeugt beispielsweise mit der neuen PV-Anlage am Dach der Volksschule rund 56.000 kW pro Jahr. Hinzukommen 1,2 Mio. kW pro Jahr durch zwei Wasserkraftwerke im Ortsteil Grünsbach und in der Nähe der Rodelbahn. Dadurch deckt die Gemeinde Münster bereits ihren Verbrauch (Gemeindegebäude und Straßenbeleuchtung). "Im Jahr 2023 haben wir als Gemeinde 420.000 kW Strom verbraucht", sagt Bgm. Mai. Somit könnte alleine die Gemeinde Münster zwei bis drei Gemeinden jährlich mit Strom versorgen. Das langfristige Ziel: Unternehmen oder auch die Bevölkerung sollen sich an der Energiegemeinschaft (frühestens nach einem Jahr) beteiligen können. "Ein Anteil der Energiegemeinschaft kostet 100,– EURO. Es ist wichtig, solche Zeichen für die Bevölkerung zu setzen", sagt Mai. Nach einer Probezeit von einem Jahr werden die Daten ausgewertet und das Projekt, eines der ersten dieser Art in Österreich, beurteilt.