Im Vorjahr hat Österreich erstmals die Marke von 9 Mio. Einwohnern überschritten, die Einwohner-Zahl wuchs in nur 9 Monaten um 112.000. Doch der Eindruck trügt: Die Zahl der Geburten ist rückläufig, die Sterblichkeit erhöht. Wachstum entsteht aktuell nur durch Zuzug.

WIEN/TIROL Die Bevölkerung ist 2022 gewachsen. Dabei ist die Geburtenzahl aber im Vergleich mit 2019 um fast 10% gesunken. Der Ansturm auf Asyl in Österreich übersteigt hingegen das Rekord-Jahr 2015.

2021 über 2,24 Millionen mit Migrations-Hintergrund

Von den (zu Jahreswechsel 2021/2022) etwa 8,8 Millionen Österreichern hatten laut den offiziellen Zahlen von Statistik Austria bereits damals 2,24 Millionen einen Migrations-Hintergrund. Das sind etwa 25%. Sprich: Jeder vierte, der in Österreich lebt, ist entweder ausländischer Staatsbürger, wurde im Ausland geboren oder ist ein Kind von Eltern mit ausländischer Staatsbürgerschaft. In Österreich geborene Kinder von bereits eingebürgerten Menschen aus einem fremden Land werden hier nicht erfasst. In Tirol hatten zuletzt von etwa 750.000 Einwohnern (2021) ca. 165.000 einen Migrations-Hintergrund. Das waren 2021 etwa 22%. In Österreich waren Anfang 2022 noch 1,6 Millionen Menschen ausländische Staatsbürger. Das sind etwa 18%.

Asylanträge übersteigen 2015

Die Zahl der Anträge auf Asyl übersteigt 2022 sogar die Antrags-Zahl von 2015 und 2016. Über 100.000 Anträge auf Asyl gingen im Vorjahr in Österreich ein, im "Asyljahr" 2015 waren es "nur" 88.000. Für die Ämter in Österreich kaum noch zu bewältigen. Hilfsorganisationen beeinspruchen zudem viele der negativen Asyl-Bescheide und blockieren so die Beamten, die sich mit den Fällen beschäftigen sollen. Viele, die einen negativen Bescheid erhalten, verlassen das Land dennoch nicht. Die meisten Asylanträge kamen auch 2022 von Afghanen (über 21.000), gefolgt von Syrern (16.000) und Indern (15.000). Auf Platz vier finden sich Tunesier (12.000), auf Platz fünf Marokkaner (mit knapp 6.000).

Größte Ausländer-Gruppe sind Deutsche

Die größte Gruppe ausländischer Staatsbürger in Österreich stellt Deutschland mit etwa 216.000 Personen, gefolgt von Rumänien mit 138.000 und Serbien mit 121.000. Von den in Österreich lebenden Türken haben etwa 121.000 die türkische Staatsbürgerschaft. 97.000 sind Bosnier, 94.000 Ungarn, 68.000 Syrer, 45.000  Afghanen. 38.000 kommen aus Afrika, ein einziger davon aus "Dschibuti". 24.000 sind Nord-, Mittel- oder Süd-Amerikaner. Fast 19.000 sind "staatenlos". Seit Anfang der 90er-Jahre erhielten laut Statistik Austria über 500.000 Ausländer die österreichische Staatsbürgerschaft.

Geburten-Rückgang: Ein Update

Im November 2022 hat sich der ROFAN-KURIER mit dem Thema "Geburten-Rückgang" beschäftigt.
Kürzlich lagen nun auch die Zahlen für das 3. Quartal 2022 vor. Damit ergab sich zum Zeitpunkt der Recherche (hochgerechnet) folgendes Bild:

2022 verglichen mit 2019:
Geburten: 77.703  (–8,6%)
Totgeboren: 270  (+3,4%)
Im 1. LJ verstorben: 187 oder um 25% weniger.
Einwohner (1.1.22): 8.978.929
Geburten pro 100.000 Einwohner: 865  (verglichen mit 2019 –9,8%)

Erläuterung: Alle Berechnungen beziehen sich auf das Vergleichs-Jahr 2019. Die Zahlen lagen bis vor kurzem für 2022 erst bis inkl. September vor. Die Werte wurden daher um 25% hochgerechnet und mit 2019 verglichen. Nach aktueller Hochrechnung ist der Geburten-Rückgang höher, als im letzten Bericht angenommen. Er beträgt in absoluten Zahlen etwa 8,6% und bezogen auf die tatsächliche Bevölkerungs-Zahl etwa 9,8% im Vergleich zu 2019. Seit Monaten vermuten Impf-Kritiker einen Zusammenhang von Geburten-Rückgang und der COVID-Impfung. Ein solcher lässt sich aus diesen Zahlen jedoch ausdrücklich nicht ableiten.

Infos: https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/bevoelkerung/geburten/demographische-merkmale-von-geborenen
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