
Aluminium sollte man körpernah vermeiden: Deos, Kosmetik-Aritel oder auch Getränke-Flaschen mit/aus Alu müssen nicht sein.unsplash.com
Trinkwasser: Alu-Grenzwert seit 1998 gleich
Wie berichtet, geht der ROFAN-KURIER Leser-Anfragen unvoreingenommen und objektiv nach. Zu unserer Berichterstattung über "Aluminium im Trinkwasser" haben uns etliche Reaktionen erreicht. Hier nun die Fortsetzung der Recherche...
ÖSTERREICH/TIROL Was macht Aluminium in unserem Trinkwasser? Nun... am besten "gar nichts". Aluminium soll sich auf den menschlichen Körper schlecht auswirken und "dumm machen". Vor allem in der Verschwörungs-Theorie wird hier von einer "absichtlichen Belastung der Menschheit mit Aluminium" ausgegangen: Wir sollen dümmer, gefügiger werden.
Zu den Fakten: Trinkwasser-Verordnung
Die aktuell gültige Trinkwasser-Verordnung stammt aus dem Jahr 2001 (BGBl. II Nr. 304/2001) und wurde mehrmals angepasst. Sie regelt – große Überraschung – die Grenzwerte für unser Trinkwasser. Und zwar sowohl für Mikrobiologie (Keime) als auch für chemische Parameter (auch Metalle) sowie für Werte mit „Indikator-Funktion“ wie es dort heißt – unter anderen für Aluminium. Es gibt die Theorie, dass der Grenzwert für Aluminium in den letzten Jahrzehnten mehrmals nach oben korrigiert worden ist, damit nicht auffällt, dass immer mehr Aluminium im Trinkwasser ist. Der ROFAN-KURIER ist dem nachgegangen. Aktuell gilt ein Grenzwert von 200 µg/l (Mikrogramm pro Liter – das sind 0,2 mg/l). Wird dieser Wert überschritten, muss eine Gemeinde/Wasserversorger die Ursache der Belastung finden und beseitigen. Dieser Wert galt bereits 2001 in der Verordnung – und auch heute noch. Also seit 24 Jahren... Doch der ROFAN-KURIER hat noch weiter in die Vergangenheit geschaut: Und zwar in das Bundesgesetzblatt 1998 zur "Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch." Auch hier findet sich für Aluminium ein höchstzulässiger Wert von 200 µg/l – oder eben 0,2 mg/l. Fazig: Seit 27 Jahren wurde der Grenzwert in Österreich also NICHT nach oben angepasst.
1975 noch kein Grenzwert
Richtig ist, dass es z.B. in der Trinkwasser-Verordnung Österreichs vom Jahr 1975 noch keinen Grenzwert für Aluminium im Trinkwasser gab. Dies zeigt die Trinkwasser-Verordnung von Österreich aus dem Jahr 1975. Der Indikator-Wert für Aluminium wurde später erst eingeführt.
Risiken von Aluminium
In der Studie "Aluminium - Toxikologie und gesundheitliche Aspekte körpernaher Anwendungen" des Bundesministeriums für Gesundheit wird Aluminium bereits 2014 mit einer Reihe von Erkrankungen in Verbindung gebracht, vor allem mit solchen des Nervensystems – also neurologische Erkrankungen wie Demenz, Stoffwechsel-Störungen wie Diabetes sowie Erkrankungen des Skelett-Apparates. Warnungen gibt es bereits seit den 1990er-Jahren. Umfangreiche Untersuchungen oder notwendige Verbote der Anwendung im Bereich von Kosmetik-Artikeln oder bei Lebensmittel-Verpackung etc. fehlen aber. Die Studie verweist auch auf die Tatsache, dass Aluminium bereits in geringen Mengen – über einen längeren Zeitraum – negative Effekte haben kann. Nachgewiesen ist, dass Aluminium, das über die Nahrung oder Getränke in den Organismus kommt, auch in den Blutkreislauf und in das Gehirn gelangt.
Fest steht: Im Jahr 1951 waren 35.500 Personen in Österreich an Demenz erkrankt, 2020 waren es bereits 130.000 Personen und 2050 werden es bei dieser Entwicklung über 230.000 sein...