LA Bgm. Mag. Dominik Mainusch (ÖVP) wird in etwa zwei Monaten zum zweiten Mal Vater...VP Tirol

LA Mainusch: "Dringend Bürokratie abbauen"

Er war der jüngste Bürgermeister Tirols, bei der Landtagswahl 2018 holte er vom letzten Platz aus 5.300 Vorzugsstimmen und damit mehr, als jeder andere im Bezirk Schwaz. Nun sagte man LA Bgm. Mag. Dominik Mainusch (ÖVP) starke Regierungs-Ambitionen nach. Doch es kam anders...

TIROL/FÜGEN Nachdem Dominik Mainusch die Funktion als designierter AAB-Obmann von Tirol an LA Bgm. Mag. Jakob Wolf (ÖVP) übergeben hat, hat ihn der ROFAN-KURIER zum Hintergrund-Gespräch gebeten.

ROKU: "Es hieß, Du wolltest unbedingt in die Landesregierung. Daraus wurde dann aber nichts?"
MAINUSCH: "Ich bin sowohl auf Gemeinde- als auch auf Landes-Ebene immer angetreten, weil ich etwas zum Besseren verändern will. Ich bin mit meinen Verantwortlichkeiten durchaus ausgelastet und zufrieden. Dass ich "unbedingt" in die Landesregierung wollte, habe ich selbst aus der Zeitung erfahren (lacht). Und das wurde wohl auch bewusst gestreut…"

ROKU: "Kannst Du das näher ausführen?"
MAINUSCH: "Ich mache nicht des Amtes wegen Politik, sondern wegen der Inhalte. Dass es mir nicht um meinen persönlichen Aufstieg geht, habe ich mit LH Toni Mattle schon vor der Regierungsbildung besprochen. Ein Drängen in die Regierung meinerseits gab es nicht."

ROKU: "Woher kommt diese Zurückhaltung?"
MAINUSCH: "Nun… Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen werde ich in gut zwei Monaten zum zweiten Mal Vater (grinst). Unser erstes Kind ist erst knapp zwei Jahre alt. In der jetzigen Phase braucht meine Familie meine Unterstützung. Ich will mir zumindest ein wenig diese Zeit einräumen. Das wäre als AAB-Obmann und vielleicht als Landesrat aktuell nicht möglich. Und diese Zeit bekommt man nie mehr zurück."

LA Bgm. Mag. Dominik Mainusch: "Ich werde mich immer dafür einsetzen, die überbordende Bürokratie zu reduzieren!"

ROKU: "Was sind die anderen Gründe?"
MAINUSCH: "Ich bin Bürgermeister und Landtags-Abgeordneter und in beiden Funktionen mit großer Zustimmung bestätigt. Ich erachte das schon als Auftrag meiner Wähler im Bezirk und in der Gemeinde, mit voller Hingabe für sie zu arbeiten. Es wäre mir auch sehr schwer gefallen, meine Gemeinde für die Aufgabe als Regierungs-Mitglied zu verlassen. Ich bin mit der jetzigen Situation sehr zufrieden. Dass manche in den vergangenen Wochen versucht haben, mich ein wenig anzupatzen, ist zwar ärgerlich, aber das muss man in der Politik sportlich nehmen."

ROKU: "Nach der Regierungs-Bildung hast Du den AAB-Obmann abgegeben. Wolltest Du eine Kampfabstimmung vermeiden?"
MAINUSCH: "Meine politische Laufbahn basiert zur Gänze auf direkt-demokratischen Entscheidungen. Daher scheue ich mich nicht vor einer Kampfabstimmung. Ganz im Gegenteil. Aber die letzten Monate haben mir gezeigt, wie hoch der Aufwand wäre, den ich als AAB-Obmann betreiben müsste. Obwohl ich diese Verantwortung gerne wahrnehmen würde, fehlt mir in meiner aktuellen Situation ganz einfach die Zeit dafür."

ROKU: "Woher kamen die zufällig vor der Wahl und vor der Regierungs-Bildung lancierten Negativ-Berichte über Dich?"
MAINUSCH: "Ich möchte das nicht kommentieren. Und etliche wissen es ohnehin... Ich nehme mir kein Blatt vor den Mund und spreche Probleme an. Das gefällt nicht jedem in der Partei…"

ROKU: "Was hättest Du als Mitglied der Landesregierung angepackt?"
MAINUSCH: "Unabhängig von meiner Funktion werde ich immer dafür kämpfen, die überbordende Bürokratie zu reduzieren!  Diese ärgert mich tagtäglich. Und das behindert alle Bereiche: Landwirtschaft, Wirtschaft, Behörden. Unnötige Hürden sind fortschrittsfeindlich. Wir müssen sie abbauen und unser System unkomplizierter machen. Über einen großen Teil an Förder-Möglichkeiten sind kleinere und mittlere Wirtschafts- und Landwirtschafts-Betriebe nicht ausreichend informiert. Viele Prozesse, Auflagen und Vorschriften gehören dringend vereinfacht. Es braucht eine zentrale Stelle im Land, die als Wegweiser im Förder-Dschungel agiert! Vieles funktioniert recht gut, einiges aber nicht. Und das Thema "Wolf" muss bis zum nächsten Almsommer geregelt sein! Auch für leistbares Wohnen und gegen Spekulation werde ich mich weiter einsetzen…"

ROKU: "Danke für das Gespräch!"


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