RRB Schwaz: Heuer ca. 650 Mio. € Bilanzsumme!
Ein bewegtes Jahr mit hoher Inflation und einigen Unsicherheiten für Bank-Kunden neigt sich dem Ende zu. Der ROFAN-KURIER hat dazu Direktor Gerhard Bathelt von der Raiffeisen Regionalbank (RRB) Schwaz zum Interview gebeten.
SCHWAZ Die "Raiffeisen Regionalbank Schwaz eGen" feiert heuer ihr 111-jähriges Bestehen und die Eröffnung des "Quartiers am Raiffeisenplatz". Ein bewegtes Jahr – auch für die RRB Schwaz…
ROKU: "Herr Dir. Bathelt, wie ist es Ihrer Bank mit dem Bauprojekt Quartier am Raiffeisenplatz ergangen?"
Dir. BATHELT: "Zu unserem Projekt "Quartier am Raiffeisenplatz" kann man sagen, dass es uns trotz schwieriger Rahmenbedingungen – Pandemie, Lieferverzögerungen, Preisanstiege – gelungen ist, das Bauprojekt nach zweijähriger Bauzeit planmäßig und termingerecht fertigzustellen. Unsere Mieter haben bereits großteils ihre Einheiten bezogen und es kommt Bewegung und Leben ins Quartier, was mich sehr freut!"
ROKU: "Das war aber nicht das einzige Projekt…?"
Dir. BATHELT: "Das stimmt. Wir werben nicht nur mit Regionalität, sondern wir leben sie auch! Das zeigt auch die Eröffnung unserer neu errichteten Bankstelle in Kolsass, mit der wir ein nachhaltiges Bekenntnis zur Präsenz vor Ort abgegeben haben, was in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung sicher positiv und als persönlicher Weg im Sinne unserer Kundinnen und Kunden zu verstehen ist!"
ROKU: "Die Bank ist zudem auch gewachsen. Welches Gebiet kam dazu?"
Dir. BATHELT: "Wir haben zuletzt mit der damaligen Raiffeisenbank Buch, Gallzein und Strass fusioniert. Innerhalb von 8 Jahren ist das nun unsere dritte erfolgreiche Fusion, wir haben unser Einzugsgebiet von Strass bis Kolsass erweitert. Unsere modernen Bankstellen in Vomp, Stans, Kolsass, Buch und Strass mit der Hauptstelle in Schwaz garantieren maximale Kundennähe und optimale Kundenbetreuung."
ROKU: "Was sind die wichtigsten Kennzahlen des aktuellen Geschäftsjahres der RRB Schwaz?"
Dir. BATHELT: "Unsere Bilanzsumme beläuft sich auf ca. 650 Mio. EURO, die Höhe unserer Einlagen beträgt 500 Mio. EURO und die Höhe der von uns vergebenen Kredite beträgt heuer 450 Mio. EURO! Nach der jüngsten Fusion arbeiten nun 70 motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vollzeit- oder familienfreundlichen Teilzeit-Modellen für uns."
ROKU: "Wie sehen Sie angesichts der überregionalen Entwicklung die aktuelle wirtschaftliche Situation für die RRB Schwaz?"
Dir. BATHELT: "Die Raiffeisen Regionalbank Schwaz befindet sich in einem nach wie vor prosperierenden Umfeld, wodurch es uns möglich ist, sehr gute Geschäfts-Ergebnisse zu erzielen. In diesem Zusammenhang möchte ich allen unseren Kundinnen und Kunden meinen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen ausdrücken! Das ist ein wesentlicher Baustein unseres Erfolgs!"
ROKU: "Was ist aktuell die größte Herausforderung am Markt?"
Dir. BATHELT: "Die aktuelle Situation – Stichworte Inflation, Zinserhöhungen, Energiepreise… – stellt für viele unserer Privat- und Firmenkunden eine besondere Herausforderung dar. Wir sind dabei ihr verlässlicher Partner, der nicht nur mit Produktangeboten punktet, sondern maßgeschneiderte Lösungen anbieten kann."
ROKU: "Herr Dir. Bathelt, wie sehen Sie die Zinsentwicklung in Zukunft?"
Dir. BATHELT: "Wie bereits erwartet, beschloss die Europäische Zentralbank (EZB) im Oktober eine Anhebung der Leitzinsen um 0,75 % auf 2,00 %. Das ist nach September das zweite Mal seit Beginn der Währungsunion, dass die Leitzinsen um einen solch "großen" Schritt angehoben wurden. Von der EZB werden weitere Zinsanhebungen in den kommenden Zinssitzungen in Aussicht gestellt. Erklärtes Ziel der Notenbank ist, die Zinsen rasch auf ein Niveau zu heben, das die Nachfrage bremst und somit die Inflation nicht zusätzlich anschiebt. Sowohl der Markt in einer ersten Reaktion als auch die Analysen sehen das als Signal für einen kleineren Schritt im Dezember. Das Leitzinshoch preiste der Markt bei etwa 2,75 % ein. Aus meiner Sicht wird die EZB zu Beginn des Jahres die Leitzinsen auf leicht restriktivem Niveau heben, dabei aber mit Bedacht vorgehen."
ROKU: "Wie sehen Sie die neue Regulierung zur Vergabe von Wohnraum-Krediten – Stichwort KIM?"
Dir. BATHELT: "Die Vorgaben der KIM, sprich "Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung", schauen so aus, dass ein Eigenkapitalanteil von mindestens 20 % Voraussetzung ist, und maximal 40 % Belastung des Einkommens sowie eine maximale Laufzeit von 35 Jahren gegeben sein müssen. Nicht nur meines Erachtens schießen diese Vorschriften weit übers Ziel zum Schutz der Kreditnehmer hinaus! Natürlich muss beim Immobilienkauf ein bestimmtes Maß an Eigenkapital vorhanden sein, dabei ist aber das in Österreich vorherrschende West-Ost-Gefälle der Immobilienpreise zu berücksichtigen. Somit können auch nicht im Gießkannenprinzip Regeln über's gesamte Land gestülpt werden."
ROKU: "Was bedeutet die neue Regelung vor allem für junge Menschen?"
Dir. BATHELT: "Was die maximale Belastung von 40 % des Einkommens betrifft, haben wir bereits vor Inkrafttreten der Verordnung mit Vorsicht agiert und mögliche Zinserhöhungen bei den Raten-Planungen berücksichtigt. Um Projekte trotzdem zu ermöglichen, konnte man dabei die Laufzeit anpassen. Da diese aber jetzt auf 35 Jahre begrenzt ist, haben Banken auch hier keine Möglichkeit mehr, über diesen Zeitraum hinausgehende Lösungen anzubieten. Betroffen sind hier vor allem junge Kundinnen und Kunden. Das wiederum hat nicht nur Auswirkungen auf die Immobilienbranche, sondern auf die gesamte Wirtschaft."
ROKU: "Wir danken für das Gespräch!" - Anzeige -
Raiffeisen Regionalbank Schwaz eGen
Innsbrucker Straße 11
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Tel.: 05242/6980
Web: www.rrb-schwaz.at