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Anschlussgleis: ÖBB und Firma Pfeifer stellten sich kritischen Fragen

Über 100 Kundler nutzten die Einladung der ÖBB, um sich ein Bild vom Projekt zu machen und ihre kritischen Fragen zu stellen.   Über 100 Kundler nutzten die Einladung der ÖBB, um sich ein Bild vom Projekt zu machen und ihre kritischen Fragen zu stellen.
Die ÖBB präsentierte im Gemeindesaal kürzlich das Projekt zum Gleisanschluss für die Firma Pfeifer und stellte sich dazu den kritischen Fragen der Kundler Bevölkerung.

KUNDL (aw) Im März luden die ÖBB in den Kundler Gemeindesaal, um den Bürgern das Projekt zum Gleisanschluss für die Holzfirma Pfeifer vorzustellen.

15 Millionen-EURO-Gleis

Die Verantwortlichen führten den 1,2 km langen Gleis-Bau mit einer Visualiserung vor Augen und nannten dabei die wichtigsten Fakten: Das 15-Millionen-Projekt wird eine Bauzeit von ewa anderthalb Jahren in Anspruch nehmen und auf einer Gesamtfläche von 17.000 m2 entstehen. Dazu laufen derzeit die Verhandlungen mit den Grundeigentümern. Sollte es diesbezüglich kein Vorankommen geben, sind Grund-Enteignungen denkbar.

Einsparung von 20.000 LKW-Fahrten pro Jahr

Der oft kritisierte, bis zu sieben Meter hohe Damm wird laut ÖBB-Projektleiter Günter Oberhauser dank Bepflanzung völlig in der Landschaft verschwinden. Die Bundesstraße soll bis zu 1,5 m gesenkt werden – über ihr entsteht dann eine 54 m lange Brücke.
Günther Jaritz von Holz Pfeifer nannte die Absicherung der Rohstoffversorgung als wichtiges Argument für das Anschlussgleis: „In Europa ist das absolut üblicih“, sagt Jaritz. Vergangenes Jahr kamen 35% der Holz-Lieferungen per Bahn. Die Umladung erfolgt aktuell an der ROLA-Station in Wörgl.
Auch ökologische Vorteile nannte Jaritz und begründete dies mit einer Einsparung von 20.000 LKW-Fahrten pro Jahr und einer CO2-Einsparung von 3.500 Tonnen. „Wir können den Verkehr auf der Bundesstraße nicht wesentlich beeinflussen, aber wir machen einen ersten Schritt“, bemerkte Projektleiter Oberhauser.
Bei der Kundler Bevölkerung stellte sich die Frage, ob der Verkehr tatsächlich weniger wird, wenn das Gewerbegebiet stetig wächst.

Angst vor Müllverbrennungsanlage

Außerdem  wurden Bedenken bezüglich einer Müllverbrennungsanlage am Ende des Pfeifer-Anschlussgleises geäußert.
Jaritz wies dies klar zurück und bekam Rückendeckung von Bgm. Anton Hoflacher: „Eine Müllverbrennungsanlage war bei uns nie ein Thema und wird es auch nie sein“, betont der Kundler Gemeindechef.
Kritiker zeigten auch die Nähe zum Naturschutzgebiet „Söller Wiesen“ als Problematik auf. Oberhauser dazu: „Wir halten den nötigen Abstand ein und haben diesen Punkt schon mit der BH geregelt.“
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