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Nachdem sich die FF St. Gertraudi im vergangenen Jahr über die häufigen Fehlalarme im Flüchtlingsheim erzürnte, meldet sich Heimleiter Heinz Purkarth zu Wort. Man sehe das Flüchtlingsheim im falschen Licht und fordert von der Bevölkerung mehr Akzeptanz.

REITH i. A./ST. GERTRAUDI (aw) Ein Jahr nach dem „schwarzen Freitag“, in dessen Nacht die Feuerwehr in St. Gertraudi gleich drei mal zum Flüchtlingsheim ausrücken musste, sitzt der Stachel bei Heinz Purkarth noch immer tief. Auch die neuerliche Diskussion um eine mögliche Haus-Erweiterung veranlasste den Heimleiter, sich beim ROFAN-KURIER zu melden...

„Frieden“ mit neuer Feuerwehr-Führung

„Der ehemalige FF-Kommandant war nie gut auf das Heim zu sprechen und hat die Ereignisse damals überspitzt dargestellt. In Wahrheit gab es nur einen Fehlalarm durch Eigenverschulden, die anderen beiden Alarmierungen waren technischen Gebrechen zuzuschreiben“, erinnert sich Purkarth an die Nacht des 13. Aprils 2012.
Außerdem bemerkt er, dass die Fehlalarmierungs-Quote in den letzten Jahren äußerst gering sei. „Solche Querelen rücken unser Wohnheim bei der Bevölkerung in ein schlechtes Licht“, ärgert sich Purkarth.
Mit dem neuen Kommandanten der FF St. Gertraudi fand man bereits eine vernünftige Gesprächsbasis und vereinbarte dabei die erste Feuerwehr-Übung für 2013. Auch Reith‘s Bgm. Johann Thaler attestiert FF-Kommandanten Helmuth Gschösser ein gutes Verhältnis zur Heimleitung.
Wegen der damals aufkommenden Kritik der fehlenden Nachtbetreuung stellt Purkarth fest: „Das ist weder notwendig noch vorgeschrieben. Hier leben erwachsene, selbständige Menschen. Im Notfall haben wir einen verantwortungsbewussten Hausmeister.“
Die Tatsache, dass die Flüchtlinge Tag und Nacht unter Kontrolle stehen, sei reiner Irrglaube. „Es gibt Außenstehende, die in Bezug auf das Heim von ‚Insassen‘ sprechen“, berichtet Betreuerin Christine Eder-Haslehner. Jedoch sei das Heim mehr wie ein Wohnhaus, in dem jeder ein eigenständiges Leben führt. Man trifft sich lediglich für gemeinsame Aktivitäten wie Ausflüge, Workshops oder Kochkurse. „Natürlich gibt es bei 50 Bewohnern aus 25 Nationen immer wieder kleine Reibereien, doch die gibt‘s in anderen Wohnhäusern ebenso“, beschwichtigt Eder-Haslehner.

Erweiterung war nie Thema

Wie in AG 72 berichtet, wird es nicht zu einer Erweiterung des Asylwerber-Heims kommen. „Die Gemeinde hat Angst, dass ein Ausbau kommt“, munkelt Purkarth. Bgm. Johann Thaler entgegnet dem: „Das ist ‚Schmarrn‘. Beim Bau des Heimes versprach das Land, dass es keinen Zu- oder Ausbau geben wird. Seitens des Bau-Ausschusses wird es dafür auch keine Zustimmung geben.“

Flüchtlinge wollen, dürfen aber nicht arbeiten

Doch egal wie viele Asylwerber im Heim wohnen, die Probleme der Bewohner würden die selben bleiben: Wohin mit der Zeit? „In den kalten Monaten fallen viele Freiluft-Aktivitäten weg, sodass ein Tag für die Bewohner ganz schön lang sein kann“, schildert Purkarth. Er unterstreicht, dass ihn die Asylwerber regelrecht um Arbeit anflehen. Doch trotz ein paar Engangements auf gemeinnütziger Basis gibt es für die Flüchtlinge immer noch zu wenig Möglichkeiten ihre Zeit sinnvoll zu  nutzen. Aus St. Gertraudi hört man, dass die Flüchtlinge in der Vergangenheit zu Flurreinigungen eingeladen, jedoch nicht teilgenommen hätten...
Wie risikofreudig sind Kleinkinder? Ein Experiment im Kramsacher Kindergarten, durchgeführt von der Uni Innsbruck, soll unter anderem darauf eine Antwort geben. Kann bei Menschen schon im Kindesalter der „Hang zum Zocken“ festgestellt werden?

KRAMSACH/TIROL (aw) Tagtäglich lockt der Ruf des schnellen Geldes etliche Menschen in Wettlokale und Casinos. Nicht wenige von ihnen haben ihre Sucht nicht mehr unter Kontrolle und tappen früher oder später in die Schuldenfalle...

Experiment im Kindergarten

Doch wie sieht es bei Kindern aus? Steckt im Menschen von Geburt an das Potenzial eines risikofreudigen „Zockers“? Und ist es möglich, präventive Maßnahmen einzuleiten, damit ein Heranwachsender später nicht eine Spielsucht entwickelt?
Diesen Fragen möchte ein Forschungs-Team der Universität Innsbruck auf den Grund gehen. 2012 wurde dazu ein Kindergarten-Projekt gestartet, das Drei- bis Sechsjährige auf ihre Geduld, ihre Risikobereitschaft und ihr Kooperationsvermögen testet.
Ca. 400 Kindergarten-Kinder nehmen über drei Jahre hinweg am „Experiment“ teil. Neben Kindergärten in Schwaz, Hatting und Völs sind die Forscher auch in Kramsach stationiert. Genau dort hat vor kurzem das Team von Dr. Levent Yilmaz an weiteren Erkenntnissen gearbeitet.

Tendenz: „Je älter, desto risikofreudiger“

Zwischen den Forschungsarbeiten verrät Dr. Yilmaz: „Es gibt einen Alterstrend. Je älter das Kind, desto risikofreudiger ist es. Mädchen sind meist etwas vorsichtiger als Burschen.“
Die Ergebnisse werden spielerisch ermittelt. So steht es den jungen Probanten offen, einen Chip zu behalten oder ihn in der nächsten „Runde“ auf‘s Spiel zu setzen, um den Gewinn möglicherweise zu vervielfachen.
Ein wichtiger Faktor ist dabei Geduld. „Schließlich ist es erwiesen, dass geduldige Kinder später weniger Suchtmittel konsumieren“, bekräftigt Dr. Yilmaz.

Ziel der Früherkennung

„Wir möchten wissen, welche Elemente uns zu einem positiven Ergebnis führen. Gelingt dies, könnte man einen großen Beitrag zur Kinder-Erziehung leisten“, ist Yilmaz überzeugt. Eine derartige Früherkennung spielsuchtgefährdeter Menschen würde wohl einige vor der Schuldenfalle bewahren. Denn wo jetzt um Chips gespielt wird, da geht es in 20 Jahren um bares Geld...
Die Multisport-Gruppe der Volksschule Brandenberg besuchte kürzlich SPORT OSSI, um ihr Talent an Pfeil und Bogen zu testen. Dabei forderte Ossi Stock auch den ROFAN-KURIER zum Wettschießen heraus...

KRAMSACH (cm) 14 Kinder waren kürzlich mit der Multisport-Gruppe der Volksschule Brandenberg in Kramsach und übten das Bogenschießen bei SPORT OSSI. Der Kramsacher Outdoor-Anbieter verstand es dabei, die Kinder der dritten und vierten Klasse Volksschule zu motivieren: „Wer die PET-Flasche in der Mitte trifft, bekommt ein Eis!“ Mit vollem Einsatz ließen die Brandenberger ihre Pfeile auf Ossis Zielscheiben regnen. Gleich zwei der Nachwuchs-Robin-Hoods trafen dann auch die Flasche in der Mitte und kassierten das Eis.
Zusätzlich spannend wurde es, als Ossi dann den ROFAN-KURIER-Herausgeber Mag. Christian Mück zum Wettschießen herausforderte und verkündete: „Wenn der ROFAN-KURIER das Ziel in der Mitte trifft, bezahlt die Zeitung für ALLE Kinder ein Eis!“ Sehr zur Freude der Kinder saß bereits der zweite Schuss und unter großem Jubel fassten alle Kinder ihr Eis aus.

Multisport – eine großartige Idee

Die Teilnahme an der Multisport-Gruppe der Volksschule Brandenberg ist freiwillig. Am Nachmittag organisiert Lehrerin Caroline Harich für die Kinder der dritten und vierten Schulstufe Ausflüge zu verschiedenen Sportvereinen und Einrichtungen. Dabei werden diverse Sportarten genauer unter die Lupe genommen. Kickboxen, Fußball, Eisstockschießen und nun auch Bogenschießen bei SPORT OSSI in Kramsach standen dabei bereits auf dem Programm.

Reintaler See: Vandalismus und gesperrte Wege!

Montag, 03 Juni 2013
Freigegeben in Lokales
Für den Strand des Camping Seehof gibt es keinen Pachtvertrag mehr. Da es auch keine Nutzungs-Vereinbarung für die Wege gibt, sperren die Besitzer nun ihre privaten Durchgänge. Es kam zu nächtlichem Vandalismus. Die Polizei war vor Ort.

KRAMSACH (cm) Außen-stehenden kann man die Situation am Reintaler See nur schwer erklären. Fest steht: Das Verhältnis zwischen den Besitzern der Grundstücke und des Sees ist „schwierig“. Um das Natur-Juwel trotzdem für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, pachtet das Land Tirol seit über 30 Jahren die Strände und die Wasserfläche von den Besitzern und vergibt in der Folge die Verwaltung an einen Betreiber.
Etliche Jahre war dieser Betreiber die Gemeinde Kramsach, die den See bewirtschaftet hat. Später wurde dann an private Betreiber vergeben.
Aktuell hat Andreas Brunner (Brantlhof/Seeblick) den Zuschlag für die Bewirtschaftung des Sees. Er verwaltet damit auch die öffentlichen Parkplätze und die öffentlichen Strände.
Dass mit Andreas Brunner ausgerechnet einer der Besitzer am See den Zuschlag für die gesamte Bewirtschaftung erhielt, führte naturgemäß zu Meinungs-Verschiedenheiten mit seinem Nachbarn, Alois Brunner. Das Verhältnis ist seit Jahren angespannt.  
Denn nunmehr kassierte die neue Verwaltung vom Camping Seeblick auf dem Strandgrundstück des Nachbarn, Camping Seehof. Die Besitzer des Seehof entschieden sich daher, ihren Strand nicht länger an das Land Tirol zu verpachten und das Gelände fortan selber zu bewirtschaften.

Ärger über Nachbar und Gemeinde

Gäste des Brantlhofs nutzten weiterhin den Zugangs-Weg über das Grundstück des Seehof zum Wasser. Hierbei handelt es sich aber um Privatbesitz. Die Seehof-Besitzer gewährten den Durchgang laut Pachtvertrag mit dem Land Tirol aber nur „bis auf Widerruf“.
„Während wir unseren Privatbesitz für alle Wanderer, Sportler und die Gäste des Nachbarn zur Verfügung stellten, wird die Grundparzelle 2084, ein öffentlicher Fahr-, Geh- und Radweg der Gemeinde, vom Brantlhof als Abstellplatz verwendet und mit Schranken versehen, anstatt gekennzeichnet und ausgeschildert. Wir haben der Gemeinde gesagt, dass wir unseren privaten Durchgang sperren, wenn der öffentliche Weg weiter vom Brantlhof genutzt wird. Und das haben wir auch getan“, heißt es vom Seehof.
Die Gemeinde hat mittlerweile einen Teil der Grundparzelle 2084 an Camping Seeblick vermietet, da es von den Nachbarn Anzeigen wegen abgestellter Fahrzeuge gab.
Andreas Brunner vom Seeblick, der die GP 2084 pachtet, dazu: „Gehen und Radfahren ist am Weg trotz Pacht ungehindert möglich. Lediglich über Nacht wird der Schranken zum Schutz der Camper geschlossen. Die Nachbarn müssen selber wissen, was sie sperren. Mehr will ich dazu nicht sagen.“

Nächtlicher Vandalismus

Die Besitzer des Seehof pflanzten also eine Hecke, um ihr Privatgrundstück abzugrenzen. Diese Büsche wurden fast zwei Wochen lang Nacht für Nacht ausgerissen, mehrfach wurde das Hinweisschild „Durchgang bis auf Widerruf gestattet“ ausgerissen. Also errichtete Alois Brunner auch einen Draht-Zaun. Dieser wurde in  der Nacht prompt mehrfach durchgeschnitten und diesmal wurden auch die Bäume gestohlen. Die Besitzer des Seehof verständigten die Polizei und erstatteten Anzeige. Der Sachschaden beträgt mehrere 100,- EURO.
Bgm. Manfred Stöger zur Situation: „Der Geh- und Radweg ist immer offen. Und markieren muss man den Weg nicht, weil das Gelände diesen Weg ja eindeutig vorgibt.“
Der Seehof wirft Gemeinde und Tourismusverband zudem vor, man würde den Zugang zur Wasserfläche für Seebewirtschafter Andreas Brunner jährlich mit 6.000,- EURO Steuergeld stützen. Dazu Bgm. Stöger: „Das ist so nicht richtig. Das ist zustande gekommen, weil die Seebesitzer, damit auch der Seehof, 12.000,- EURO mehr Pacht für den See verlangt haben. Das war dem Land zu viel also hat man sich auf diese Lösung geeinigt. Das ist nicht nur für den Camping Seeblick, sondern für den gesamten See. Das Geld geht in die Seenkasse und wird dann auf die Seebesitzer aufgeteilt.“

Museums-Weg bald gesperrt?

Auch ein Teil des Wanderweges zum Höfemuseum gehört den Besitzern des Seehof. „Da man mit uns nicht spricht und die Gemeinde auch nicht fähig ist, Nutzungs-Verträge zu errichten, wird als nächstes der Weg zum Höfemuseum gesperrt. Auch der Weg zur Halbinsel gehört uns und wird gesperrt, wenn es keine Einigung gibt“, heißt es.
Dem entgegnet Bgm. Manfred Stöger: „Es hat Gespräche gegeben und es wird auch wieder Gespräche geben, damit man diese Zugangswege offenhalten kann. Bezüglich Weg zum Höfemuseum wurde eine Vereinbarung vorbereitet, die leider von Alois Brunner nicht unterfertig wurde.  Man muss schauen, dass man das im Zuge der Seepacht-Verlängerungen wieder unter einen Hut bringt...“

Umplanung in Sachen Kindergarten-Zubau

Montag, 03 Juni 2013
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Achenkirch muss bei der Kindergarten-Erweiterung umstrukturieren. Das Land schreibt nun vor, dass Kleinkinder ebenerdig untergebracht sein müsssen.

ACHENKIRCH (aw) Der Kindergarten in Achenkirch soll noch dieses Jahr um drei weitere Räume ergänzt werden – zwei für Kleinkinder und ein Hort.
Im letzten Gemeinderat bekam das Projekt von Arch. DI Bernhard Stöhr den Zuschlag. Die Entwürfe liegen vor, jedoch müssen noch einige Veränderungen durchgeführt werden.

Umplanung wegen neuer Verordnung

Indes wird das Projekt von einer neuen Verordnung der Landesstelle Brandverhütung eingebremst. Denn wie Bgm. Stefan Messner kürzlich erfuhr, müssen Kleinkinder-Betreuungseinrichtungen von nun an ebenerdig angelegt sein. Damit soll gewährleistet sein, dass, im Falle eines Brandes die Kleinsten zuerst das Gebäude verlassen können.
„Nun müssen wir umplanen, jedoch sollte uns das zeitlich nicht allzu sehr einschränken“, ist Bgm. Messner optimistisch. Nach einem Termin beim Land Tirol soll das Thema „Kindergarten-Erweiterung“ bereits im Juni-Gemeinderat weiter behandelt werden. Der Plan, im Herbst mit den Bauarbeiten zu beginnen, ist weiterhin aufrecht.

Shared Space: Stans „teilt den Raum“

Montag, 03 Juni 2013
Freigegeben in Lokales
„Shared space“ lautet das neue Zauberwort der Ortsplaner. Das Konzept will den nutzbaren Raum in den Dorfzentren zwischen Auto- und Radfahrern, Fußgängern und Erholungssuchenden gleichermaßen zum Wohle aller aufteilen. In Stans wird nun ein derartiges Projekt umgesetzt.

STANS (cm) Unter dem Titel „Dem Dorf eine Mitte geben“ reichte das Architekturbüro Gsottbauer aus Innsbruck ein Projekt für den Stanser Wettbewerb zur Gestaltung des Kirchplatzes ein. Heuer am 20. März war Abgabetermin. Danach tagte die Stanser Jury und entschied sich schließlich für das Projekt des Innsbrucker Architekten.
Die Vorgaben für das Projekt waren dabei seitens der Gemeinde recht genau definiert:
Der Kirchplatz sollte gestaltet werden. Die Verkaufsfläche für den Nahversorger im Haus Nr. 61 sollte ausreichend sein und 30 Parkplätze sollten entstehen.
„Das Siegerprojekt hat als einziges den gesamten Bereich in die Planungen eingebunden. Wir haben nur den Kirchplatz vorgegeben, das Siegerprojekt hat auch den Bereich vor dem Gemeindeamt, die Hauptstraße und die Parkplätze hinter dem Gemeindeamt eingebunden“, freut sich Bgm. Michael „Mike“ Huber.
Der Bürgermeister gerät ob des ambitionierten Entwurfes ins Schwärmen: „Das wird ein Zent-rum für die Gemeinde, wo sich die Stanser wieder treffen können! Momentan treffen wir uns beim Interspar in Schwaz. Wo soll man bei uns auch hingehen – eine Art Zentrum hat bisher gefehlt.“

Projekt-Details

Bereits im Winter soll der Nahversorger aufsperren und mit einer Verkaufsfläche von 200 m2 alles bieten, was die Stanserinnen und Stanser im alltäglichen Leben brauchen. Im Herbst wird mit den nötigen Bauarbeiten zum Platz begonnen, für den sogar die Hauptstraße verschoben wird. Autos, Radfahrer und Fußgänger teilen sich einen Raum. Optisch hat der Autofahrer nach der Neugestaltung das Gefühl, über einen Fußgänger-Dorfplatz zu fahren, was in der Regel zu einer drastischen freiwilligen Geschwindigkeits-Reduktion führt. Auch das öffentliche WC wird in den Platz eingebunden, ebenso werden Vorkehrungen für Festveranstaltungen oder Konzerte in Form einer flexiblen Überdachung getroffen. Die Kosten betragen geschätzte 800.000,– EURO, was für eine Gemeinde wie Stans eine anständige Summe ist. „Einziger Nachteil des Projektes ist, dass wir es in einem Zug durchziehen müssen…“, sagt der Bürgermeister.

Lois, der Vorzugsstimmen-Kaiser

Montag, 03 Juni 2013
Freigegeben in Politik
In ganz Tirol gibt es keinen einzigen Politiker, der in seinem Bezirk mehr Vorzugsstimmen eingefahren hat als Alois Margreiter. Er ist sehr zufrieden. Auch Josef Geisler, jetzt LH-Stellvertreter, hat über 5.000 Stimmen.

TIROL/BREITENBACH (cm) Überaus schlecht waren die Prognosen für die ÖVP für die heurigen Landtagswahlen. Aber schließlich haben doch 39,5% oder 116.000 Menschen die Volkspartei gewählt.
Das schlechteste Ergebnis, das die ÖVP jemals in Tirol eingefahren hat. Unter diesen Voraussetzungen dennoch ein Erfolg. Die Umfragen waren alles andere als gut und ließen deutliche Verluste von bis minus 5% und mehr erwarten. Doch das hat wohl auch die eigenen Spitzen-Kandidaten und die Funktionäre noch stärker mobilisiert.
Strategisch absolut perfekt hat man auch in den letzten zwei Wochen des Wahlkampfes die Plakat- und Inseraten-Linie komplett umgestellt: Von happy-deppy „Tirol ist oben“ Slogans einerseits und Platter im Berg-Outfit auf einen Landeshauptmann im schwarzen Anzug. Staatstragend. Sicher. Und man hat auf Panik gesetzt: ÖVP oder Anarchie. ÖVP oder Grillo, ÖVP oder ein Auto, das an die Wand fährt. ÖVP oder… Die Strategie hat bereits 1999 im Nationalratswahlkampf des späteren ÖVP-Kanzlers Wolfgang Schüssel funktioniert und sie hat auch diesmal gezogen.
Es waren die Bezirke Kufstein und Schwaz, die in Tirol maßgeblich zum Erhalt der 16 Sitze für die ÖVP im Landtag beigetragen haben.

Margreiter und Geisler

Die beiden Bauernbund-Mitglieder Alois Margreiter (5.682 Vorzugsstimmen) und Josef Geisler (5.491 Vorzugsstimmen) haben alle Reserven in ihren Teams mobilisert und führen die Hitliste in den Bezirks-Vorzugsstimmen-Listen an. Ein Ergebnis, das auch erklärt, warum der Bauernbund abermals den LH-Stellvertreter besetzt.
Umweltminister Nikolaus Berlakovich brachte mit seinem Pro-Pestizid-Votum die Diskussion um das Bienensterben ins Rollen. Doch Pestizide sind nicht der einzige Feind der Bienen. Bezirks-Imkerin Rosi Fellner erklärt im Interview weitere Ursachen.

ÖSTERREICH/TIROL (aw) Stirbt die Biene, stirbt der Mensch. Das wusste bereits Albert Einstein. Das weltweite Bienensterben ist seit Jahren im Gang. Auch in Österreich gibt es gebietsweise Ausfälle von 25-30%. In einzelnen Gebieten sterben sogar ganze Bienenvölker komplett aus.

Stirbt die Biene, stirbt der Mensch

„Was uns die Biene gibt, haben wir bisher immer für selbstverständlich genommen“, sagt Rosi Fellner, Obfrau der Bezirks-Imker. Die Breitenbacherin weiß, wie wichtig die Bestäubungsleistung der Biene ist. Viele Lebensmittel würden ohne Bienen rasch knapp werden oder wären irgendwann gar nicht mehr erhältlich. So etwa Tomaten oder Kürbisse. Auch Futterpflanzen für Kühe benötigen die Bestäubung, was sich wiederum positiv auf die Milchproduktion auswirkt.
„Die Agrarwirtschaft muss sich ändern, sonst haben wir bald ein Ernährungsproblem“, prophezeit Fellner. Auch die UNO warnt: Wird der Einsatz von Pestiziden nicht eingeschränkt und die Agrarkultur nicht radikal geändert, hat die Menschheit bereits innerhalb der nächsten zehn Jahre ein ernsthaftes Problem.

Bienensterben: Die Ursachen

Doch warum sterben immer mehr Bienen? Die Gründe sind vielfältig und hängen oft zusammen. Rosi Fellner erörtert mit dem ROFAN-KURIER die größten Bienen-Killer:

* Die Varroa-Milbe
1975 aus Indien eingeschleppt, ist die Varroa-Milbe der größte  Feind der Biene. Sie nistet sich in jedem Volk ein, saugt ihren Opfern das Blut aus und verletzt den Chitin-Panzer – dadurch haben Viren und Keime leichtes Spiel! Jeglicher Versuch, die tödliche Milbe zu bekämpfen, scheiterte bisher. „Jedes Bienen-Volk in Österreich ist Milben-befallen“, bekräftigt Fellner.

* Pestizide/Fungizide/Herbizide
„In Tirol wird ohne Rücksicht auf Verluste gespritzt“, kritisiert die Bezirks-Imkerin. Die Spritzmittel werden in Österreich zwar so getestet, dass 50% der Bienen die Tests überleben. Diese 50% sind aber in ihrem Mechanismus schwer beeinträchtigt. „Umweltminister Berlakovich hat die Diskussion über Pestizide ins Rollen gebracht. Damit tat er uns einen Gefallen“, sagt Fellner.
Mit Dezember werden EU-weit für vorerst zwei Jahre lang zumindest drei Pestizide verboten.

* Monokulturen
Der Mensch freut sich zwar über eine geringe Pollen-Belastung, der Biene fehlt dadurch aber das Eiweiß als wichtiger Körperaufbaustoff. In der heimischen Natur gibt es außerdem keine Artenvielfalt mehr, weshalb Bienen unter einseitiger Ernährung leiden. Die Folge: Sie entwickeln sich nicht optimal. Mit Schuld daran ist das frühe und oft zu häufige Mähen.

* Weniger Lebensraum
Die natürlichen Lebensräume der Biene werden immer stärker reduziert – hauptsächlich durch Verbauungen und Wegfallen natürlicher Wiesen.

* Der Klimawandel
Nicht zuletzt leidet die Biene unter der Umweltbelastung und den schlechter werdenden Luftwerten. Früher roch eine Biene Blüten in einer Entfernung von bis zu 700 m – heute sind es nur mehr 200 m.

Das Pestizid-Verbot ist eine erste Maßnahme gegen das Bienensterben. Doch damit ist es nicht getan. Sie hofft auf weitere gemeindliche Bienenweiden, so wie in Radfeld. Allgemein plädiert sie für eine Umstellung auf Bio-Landwirtschaft und mehr Naturbelassenheit. Damit kann man auch privat anfangen, indem man weniger mäht und Blumen oder Bäume pflanzt. „Außerdem sollte man sich informieren, bevor man Pflanzenschutzmittel kauft“, rät Fellner.

Hochwasser: Auch Münster schwer betroffen

Montag, 03 Juni 2013
Freigegeben in Lokales
Kössen, Kitzbühel, Salzburg... das waren die Hochwasser-Brennpunkte der letzten Tage. Doch auch in Münster waren einige Häuser schwer betroffen!

TIROL/MÜNSTER (cm) Neun Häuser im Ortsteil Habach und Grünsbach waren letztes Wochenende vom Hochwasser betroffen, drei davon besonders schwer.
„Mein Sohn hat sein ganzes Geld in das Haus gesteckt. Jetzt ist alles hin. Das Auto hat er nicht mehr herausbekommen – das Wasser kam einfach zu schnell“, schildert ein Münsterer. Seinem Sohn gehört eines jener Häuser in Münster, die es im Ortsteil Habach am ärgsten erwischt hat. Auch im Ortsteil Grünsbach waren Häuser betroffen. Ein Keller wurde komplett überflutet.
Bgm. Werner Entner zur Situation vor Ort: „Wir haben hier vermutlich ein Jahrhundert-Ereignis. Aber eines, das wir so nicht kennen. Normalerweise hatte immer der Inn Höchststand und hat das Wasser zu uns nach Münster zurückgestaut. Diesmal ist es umgekehrt: Die Situation beim Inn ist relativ ungefährlich, doch das Wasser, das vom Berg und vom Habach her kommt, kann nicht mehr abfließen.“
Auch Feuerwehr-Kdt.-Stv Mark Schrettel war mit etlichen Männern der Münsterer Feuerwehr vor Ort, um zu helfen. Mit Hilfe von drei Hochdruckpumpen machte sich die FF Münster, unterstützt durch die Feuerwehr Kramsach und die Feuerwehr Wörgl daran, das Wasser aus dem Ortsteil Habach abzupumpen.


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HW Münster Sumpflandschaft

HW Münster Auto

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Betrug am Bau: So wird´s gemacht

Montag, 03 Juni 2013
Freigegeben in Tirol-Nachrichten
Seit Jahren ist eine Firma aus dem Unterland in der Baubranche tätig. Gehandelt wird mit Materialien und Dienstleistungen... Der Betrieb ist lediglich Vermittler und kassiert Anzahlungen, die den Weg zur Subfirma nicht immer finden.

TIROL (cm)  „Ich habe gesehen, dass Sie einen Rohbau aufstellen. Wir sind eine Fenster-Firma und würden gerne ein Angebot legen...“ So beginnt Daniel A. (Name von der Redaktion geändert) das Gespräch mit dem Bauherrn.
Von wegen: Daniel A. und sein Geschäfts-Partner, Walter B. (Name von der Redaktion geändert) sind in Wirklichkeit nur Auftrags-Keiler. Aber das erwähnen sie nicht. Sie bauen nicht ein, sie haben keine Mitarbeiter und sie haben auch keine Türen oder Fenster. Sie lassen einbauen. Und zwar von Firmen, denen sie die vermittelten Aufträge zuschanzen. Allerdings nicht, ohne vorher eine Anzahlung zu kassieren.
„Wir hätten gerne 50% der Summe im Voraus. Schließlich müssen wir das Material beschaffen und haben Kosten...“, erklärt A. dem Kunden. Als dieser ablehnt und „nur“ etwa 10% anzahlen möchte, springt A. trotzdem auf. Sein Partner, B., holt das Geld ab, denn: „Wir müssen das sofort an den Produzenten übergeben! Sonst können wir den Auftrag nicht mehr umsetzen...“
Walter B. betont, er sei absolut seriös, als er das Geld abholt. Zurückgegeltes langes Haar, billige Krawatte und ein breites Grinsen, als die Scheine in seine Tasche wandern... Diesem Eindruck bleibt er nichts schuldig: Etwa 10 Tage nach der „dringenden Anzahlung“ läutet das Telefon. Eine Firma, von der bisher nie die Rede war, meldet sich beim Bauherrn. Deren Chef  wurde zuvor bei der Baubesichtigung von Daniel A. als „Mitarbeiter“ vorgestellt. Nun stellt sich heraus, dass dieser „Mitarbeiter“ eigentlich selbst Unternehmer ist und eine Subfirma vertritt, an die der Auftrag von Daniel und Walter weitergegeben wurde. „Wir würden den Auftrag gerne machen. Aber ganz ohne Anzahlung geht das leider nicht...“ Der Auftraggeber ist verwundert: Er hat doch an die Firma von Daniel A. und Walter B. 4.000,- EURO übergeben. Als Anzahlung...
Das Lügen-Kartenhaus von Herrn A. und Herrn B. stürzt ein. Die Subfirma berichtet von 11.000,- EURO, die man ihr noch schulde – aus vergangenen Aufträgen. Daher wolle man nicht über die Firma der beiden Unterländer abwickeln.
Der Auftraggeber klagt auf Rückerstattung der Anzahlung und bekommt diese nebst Anwaltskosten-Erstattung vor Gericht auch zugesprochen... Doch die Beklagten zahlen nicht. Wie sich herausstellt, haben sie bereits etliche Schulden angehäuft. Der dicke BMW: Geleast. Das Haus: Gemietet. Trotz Gerichtsurteil bleibt die Zahlung aus.
Wie zu erfahren war, streben Daniel A. und Walter B. gerade einen Konkurs an. Ob die Mehrheit der Gläubiger der Quote zustimmt, bleibt fraglich.

Schau genau – auch am Bau

Der Zillertaler Rechtsanwalt Mag. Andreas Schiestl, aber auch die Wörgler Rechtsanwältin Mag. Sigrid Schmidt haben derzeit mit ähnlichen Fällen zu tun. „Mandanten wurden um ihr Geld geprellt. Firmen haben zum Beispiel im Installations-Bereich Anzahlungen kassiert, aber die Leistungen nicht erbracht und sind dann in Konkurs gegangen. Anzahlungen sollten nur „Zug um Zug“ erfolgen. Also wenn Material auf der Baustelle einlangt, kann in etwa soviel bezahlt werden, wie dieses Material wert ist. Und nicht mehr. Idealer Weise wird nach Abschluss der Arbeiten und Endkontrolle bezahlt“, sind sich die Juristen einig. Vor allem bei unbekannten Firmen sollte man mit Anzahlungen sehr vorsichtig sein.
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