Mademon sind (v.l.) Gab, Benjito, Dosage und DRaff.

Mademon: "Metal-Kids" mit Hang zum Rap

"No Limits, no Return" hieß die erste CD von Mademon. Ein Credo, dem die vier Musiker seither treu sind. Nach "Blood & Bones" soll heuer noch ihre dritte CD erscheinen.

KUFSTEIN/WÖRGL Genres niederzureissen und ihren eigenen Sound zu machen – das ist die Hauptdevise der Unterländer Band Mademon. "Eigentlich sind wir alles Musikfreaks", lacht DRaff im Interview. Alle waren sie Metal-Kids. Aber auch Punk, Rock, Elektro oder Hip-Hop-Gruppen, wie der Wu-Tang Clan haben es DRaff, Benjito, Gab und Dosage angetan.

Die vielseitigen Einflüsse erkennt man auch an ihrer Musik. Kein Song bzw. kein Rap ist wie der vorherige. "Wir pushen uns gegenseitig. Irgendwie ist es ein gesunder Wettbewerb untereinander", sagt DRaff. Darum gehe es ja auch bei den bekannten Battles aus der Hip-Hop-Szene. Auf der Bühne wird teilweise sogar Freestyle gedichtet.

Der erste Song von Mademon wurde im Oktober 2014 veröffentlicht. Inzwischen hat die Band bereits zwei CDs herausgebracht: "Blood and Bones" und "No Limits, no Return". Heuer soll eine weitere CD erscheinen. Sechs der zehn Songs gibt es bereits....

Die Mademon-CD "Blood and Bones" ist komplett auf Youtube zu hören.

Die Band besteht aus drei Sängern, MCs oder Rappern: DRaff, Benjito und Gab. Dosage ist DJ und Sound-Engineer. "Von der Besetzung her sind wir eher Paradiesvögel", lacht die Band. Klischees sollen mit ihrer Musik durchbrochen werden, über den Tellerrand geschaut werden. Mit ihrer Art seien sie auch oft angeeckt...

Benjito und DRaff bei einer Band-Probe.

DIY-Mentalität

Der Aufnahme-Prozess wird auch fast komplett von der Band vorgenommen. "Wenn man uns sieht heißt es oft, das ist eh nur eingespielt", sagt DRaff und erklärt, dass es nicht so ist. "Ab Freitag, nach dem Arbeiten, baut Dosage Beats", fügt Benjito hinzu. "Oftmals kommen wir mit dem Schreiben der Songs nicht nach", lacht er. Dosage sei das "kreative Bündel" der Band und auch der Kopf von Mademon. Auch die Gitarrensolos in ihren Songs werden von der Band (Dosage oder Benjito) selbst eingespielt.

Gab kam als letzter zu Mademon. Die anderen haben einiges an Band-Erfahrung.
CD-Covers und die Merchandising-Artikel werden von Freunden gestaltet. Der Mademon-Skull wurde etwa von Künstlerin Lisa Grünbacher gestaltet.

Künstlerin Lisa Grünbacher entwarf den Mademon-Skull. (c) privat

Rock-, Blues- und Metal-Bands

Über Band-Erfahrung verfügen die Mitglieder von Mademon mehr als genügend. TDR, Misantröpics oder Bladl mit Kraut – um nur einige der Vorgänger-Bands zu nennen. Drei der vier Mitglieder bringen mindestens 17 Jahre Musikerfahrung mit. Nur für Gab ist Mademon die erste Band. "Ich kam eigentlich als Fan dazu und bin etwas hereingerutscht", sagt er.

Der Name der Band kommt übrigens vom (fast) gleichnamigen Schauspieler. Die Mitglieder der Band sind große Filmfans. "Und als wir mal zusammengesessen sind, habe ich gesagt, dass ich Matt Damon als einen uncharismatischen Schauspieler empfinde", lacht DRaff. "Babyface", wirft Benjito ein. So sei der "knackige" Bandname Mademon entstanden. Und viele gute Bands starten mit M....

Dosage gilt als das "kreative Bündel" der Band. Er baut die Beats und spielt oftmals auch die Gitarrensolos ein.

In den Songs von Mademon gibt es viele Anspielungen. Andere Bands oder Filme werden oftmals erwähnt. George Orwells 1984 oder auch "From Tusk till Dawn" kommen dabei vor. So kommt es auch vor, dass die Vier mit Metal-Shirts auf der Bühne stehen. Oder im Fall von Benjito "Modern Talking"-Shirts.

Brewtect wurde für einen verstorbenen Freund der Band aufgenommen.


Einige Texte sind eingängig, viele sind ernsthaft, gesellschaftskritisch. Die Mademon-Raps sind eine Gratwanderung zwischen Nachdenken und Anspielungen.


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