Helmut und Tanja haben bereits über 70 Rehkitze vor der Maht gefunden und so gerettet. Der Service ist ehrenamtlich und für die Bauern kostenfrei.Schiestl/Soboll

Rehkitzrettung – fliegen fürs Leben!

Ausgestattet mit Wärmebildkamera retten zwei Zillertaler jährlich per Drohne etliche Rehkitze vor dem qualvollen "Mähtod".

ZILLERTAL/TIROL Rehkitze werden zwischen Mai und Anfang Juli geboren. Zu dieser Zeit mähen die Landwirte ihre Wiesen. Die Jungtiere ducken sich bei Gefahr instinktiv ins hohe Gras. Fatal, denn nähern sich die Mähmaschinen, bleiben die Kleinen unentdeckt und werden qualvoll verstümmelt oder getötet. Jedes Jahr sterben österreichweit rund 25.000 Kitze den sogenannten "Mähtod". Die Zillertaler Helmut Schiestl und seine Lebensgefährtin Tanja Soboll haben es sich zur Aufgabe gemacht die Kitze zu retten. Ehrenamtlich und für die Landwirte völlig kostenlos, wie sie der Redaktion mitteilen. Seit zwei Jahren fliegen sie eine Drohne, die mit Wärmebildkamera ausgestattet ist.

Rettung per Drohne

Geflogen wird früh morgens, aufgrund des kleinen Zeitfensters, heißt es schon im Vorfeld "gut organisieren". "Am vereinbarten Treffpunkt unterstützen uns die Jäger oder Bauern. Die Drohne startet und fliegt in rund 80 Meter Höhe das Feld in Bahnen ab. Sobald wir Kitze am Wärmebild entdecken, wird Tanja über Funk dorthin gelotst. Das Jungtier wird in eine Box hineingelegt, die an den Rand des Feldes gebracht wird. Nach der Mahd wird das Jungtier wieder freigelassen", sagt Helmut Schiestl.


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