„Fritten-Jet 2.0“: Aus den Bastler-Versuchen wurde ein funktions-tüchtiges Vor-Modell! Ein Abwärme-Motor von Frauscher produziert zudem Strom...

Tüftler-Turbine wurde funktionierender Prototyp!

Etwa vor einem Jahr berichtete der ROFAN-KURIER exklusiv über ein Projekt einer Gruppe Unterländer Tüftler. Sie starteten Versuche mit einer "Altfett-Heizturbine" und Wasser-Einspritzung. Mittlerweile gibt es einen funktions-tüchtigen (Vor)-Prototypen!

UNTERLAND/TIROL Vor etwa einem Jahr präsentierten Unterländer Tüftler dem ROFAN-KURIER ihre "Altfett-Turbine" – die Kalaschnikow der Ölbrenner. Seither waren die Jungs fleißig: Es gibt einen funktions-tüchtigen Vor-Prototypen! Der Projektleiter im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER: "Wir haben eine Gebäude-Heizung auf Rädern gebaut. Man könnte diesen Vor-Prototypen mobil überall an den Vorlauf/Rücklauf eines Puffer-Speichers oder einer Gebäude-Heizung anschließen... und los geht's." Damit nicht genug: Heuer war auch ein Team der bekannten Firma "Frauscher" bei den Tüftlern zu Gast. Frauscher baut unter anderem Motoren, die aus Abwärme Strom erzeugen. So einen Motor schalten die Unterländer nun zwischen ihre Altfett-Turbine und den Wärmetauscher der Heizanlage... und produzieren Strom als "Abfallprodukt". "Das passt sehr gut dazu: Unsere Turbine erzeugt je nach Brennstoff 950 bis 1.050 Grad. Das ist für einen Wärmetauscher fast zu viel... Der Frauscher-Motor kann einen Teil dieser Hitze in Strom umarbeiten und so z.B. einen Akku speisen", erklärt der Projekt-Leiter. Danach geht die noch übrige Wärme (mehrere 100 Grad) in den Wärmetauscher, der einen Puffer-Speicher oder ein Heizsystem erwärmt. Am Ende kommen noch knapp 60 Grad warme Abgase aus der Konstruktion.

Heizturbine mit Salatöl!

Die Turbine der Unterländer läuft mit Ethanol, Altfett, Salatöl oder auch Benzin. Was nicht so gut funktioniert, ist Heizöl. Zu jedem brennbaren Medium wird Wasser in die Brennkammer gespritzt! Das erhöht die Oberfläche.

Geniale Insellösung?

Die Unterländer sehen ihre Erfindung nicht als Heizanlage für die Masse, sondern als Anlage für Hütten oder abgelegene Gebäude, um dort Wärme und Strom zu erzeugen. Erste Abgasmessungen sind vielversprechend. Was noch fehlt, ist ein TÜV-Zertifikat für die Abgas-Zulassung. Ob ein Betrieb mit Altfett erlaubt wäre, soll heuer der TÜV überprüfen. Bei der Altfett- oder Salatölverbrennug können schädliche Dioxine und Furane entstehen.


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