In einigen Gegenden Tirols werden Ausfahrten mit Schlittenhunde-Gespanne angeboten. Hofbauer

Teamplay auf vier Pfoten – Wintersport mit Hunden

Bei den Hunde-Schlitten-Rennnen, beim Skijöring oder bei Canicross bringen sowohl Mensch als auch Hund sportliche Höchstleistungen. Der ROFAN-KURIER hat sich diese Sportarten etwas genauer angesehen...

TIROL In den Wintermonaten bekommt man in Tirol und auch in anderen schneebedeckten Teilen Österreichs manchmal Schlittenhunde-Gespanne mit einem oder noch mehreren Hunden zu sehen. Neben den Hunde-Schlitten-Rennen sind auch das Skijöring und Canicross modern – diese Sportarten kann man auch mit nur einem Vierbeiner ausüben. Beim Skijöring wird mindestens ein Hund vor einem Langläufer gespannt und ist mit dem Canicross vergleichbar. Als Canicross wurden ursprünglich das Laufen mit dem Hund bezeichnet. Anders als bei den Gespann-Rennen werden Hund und Mensch gleichermaßen gefordert.

Skijöring und Canicross boomen

Heute wird Canicross als Sammelbegriff für den Zughundesport beim Laufen, Scootern und Biken verwendet. Beim "Laufen mit dem Hund" ist der Vierbeiner mit einer elastischen Jöringleine mit dem Menschen verbunden, der einen speziellen Laufgurt benützt. Top-Teams erreichen bei den Canicross-Rennen über mehrere Kilometer Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 20 km/h. Die Flugphase des hinter dem Hund laufenden Menschen wird dabei teils beachtlich erhöht.

Von Packtier und Jagdhilfe zum Schlittenhund

Die Geschichte der Schlittenhunde ist eng mit der Geschichte ihrer Besitzer, den Ur-Völkern des Nordens, verbunden. Die Tiere wurden ursprünglich als Packtiere und Jagdgehilfen  Etwa 2.000 v. Chr. wurden Hunde vor den Schlitten gespannt und bald zum wichtigsten Transportmittel. Einer der wohl bekanntesten Einsätze von Hundegespannen war im Jahr 1925, als in Nome (Alaska) die Diphtherie ausbrach. Auf schnellstem Wege brachten die Schlittenhunde ein heilendes Serum von Nenana in das 1.000 Meilen entfernte Nome.

Skijöring ist ideal mit einem oder zwei Hunden. Einige Langlaufloipen erlauben das Mitbringen von Hunden. © Hofbauer

Zurück zu den Rennen: Unterschieden werden je nach Distanz drei Arten. Zu den herausforderndsten Rennen zählen die Long-Trail-Rennen (1.800 Kilometer), mit mehreren Etappen. Bei den Mitteldistanzrennen werden um die 40 Kilometer zurückgelegt. Diese Rennen können einen oder mehrere Tage dauern, wobei jeden Tag mittlere Distanzen zurückgelegt werden. Als jüngste Kategorie gelten die sogenannte Sprint-Rennen. Dabei gilt es, kurze Entfernungen, die der Größe der Gespanne angepasst sind, sehr schnell hinter sich zu bringen.
Bei Mitteldistanz- und Sprintrennen wird außerdem zwischen Teamgröße und Hunderassen unterschieden.

Welcher Hund ist geeignet?

Grundsätzlich ist jeder Hund für die einzelnen Sparten der Zughundesportart Canicross geeignet, wobei eine gewisse Größe vorteilhaft ist. Beim CaniX-Scooter und CaniX-Bike ist die für den Hund aufzubringende Zugkraft aufgrund des geringen Rollwiderstandes und dem dadurch geringeren Zuggewicht deutlich niedriger. Im Gegensatz dazu ist jedoch ein konstanterer Zug von Nöten, da der Mensch hier (außer bei Wettkämpfen) mit Hilfe der Bremsen sogar gegen den Zug arbeitet. Letzteres ist besonders bei trainierten und schnellen Hunden ein absolutes Muss, denn Sicherheit geht für Hund und Mensch immer vor!
Wichtig ist, dass Mensch wie auch Hund viel zusammen trainieren. Dabei geht es nicht nur um den körperlichen Aspekt. Denn neben dem Aufbau von Muskeln, der Ausdauer sowie der nötigen Motivation muss auch die Kommunikation zwischen Musher (Mensch) und Hund stimmen. Zusätzlich sorgt ein spezielles Leinen-Gurtsystem für die nötige Sicherheit.

Zughundesport kann zu jeder Jahreszeit ausgeübt werden. Wenn man ihn richtig betreibt, macht das sowohl dem Zwei- als auch dem Vierbeiner Spaß.


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