Landeshauptmann Günther Platter und Sicherheitsreferent LHStv Josef Geisler (rechts im Bild) bei der heutigen Lagebesprechung in der Landeswarnzentrale. Land Tirol/Sax

Land Tirol für alle Situationen gerüstet

Die nächsten Schneemassen stehen uns bevor. Ab Mittwoch soll es erneut zu größeren Mengen Neuschnee kommen. Die Experten gehen aber nicht davon aus, dass Lawinenwarnstufe 5 bis Donnerstag kommt.

TIROL Nach kurzer Wetterberuhigung von Montag auf Dienstag nähert sich die nächste Kaltfront mit vermehrtem Schneefall. Ab Mittwoch kommt es zu erneuten größeren Mengen an Neuschnee und böigem, teils stürmischen Wind. Allein von Mittwoch auf Donnerstag werden 50 bis 120 cm Neuschnee vor allem in den Kitzbüheler Alpen (Pass Thurn, Gerlos, Hochfilzen), dem Karwendel, den Lechtaler Alpen und im Gebiet Arlberg-Paznaun erwartet. Am Ende der Woche wird mit weiterem Schneefall gerechnet. "Die Experten des Landes Tirol und die weiteren Einsatzorganisationen, Polizei, Österreichisches Bundesheer sowie die Mitglieder der Lawinenkommissionen in den Gemeinden arbeiten perfekt zusammen. Wir haben die Situation derzeit absolut im Griff, auch wenn sie nicht alltäglich ist, und wir tun alles dafür, dass das auch so bleibt", sagt LH Günther Platter (ÖVP) nach der Lagebesprechung am Montag.

"Wir haben derzeit eine durchaus angespannte Lawinensituation mit Warnstufe 4, die Lawinengefahr ist groß und es ist dadurch höchste Vorsicht geboten", sagt Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. "Nach den aktuellsten Wettermodellen ist nun jedenfalls bis Donnerstag aber nicht davon auszugehen, dass sich die Lawinengefahr im allgemeinen auf Stufe 5 verschärft", erklärt der Lawinenexperte. "Wie genau sich die Wettersituation am Wochenende und Anfang nächster Woche entwickelt, kann derzeit noch nicht im Detail abgeschätzt werden."

Vorbereitungen bei Straßen- und Talsperren

Die Situation wird von der Landeswarnzentrale, dem Landeslawinenwarndienst und der ZAMG analysiert und beobachtet: "In der Landeswarnzentrale wird ab morgen ein verstärkter Journaldienst eingerichtet und die Landeseinsatzleitung wird ab der zweiten Wochenhälfte in Rufbereitschaft gesetzt", berichtet Herbert Walter, Vorstand der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz. Man sei in ständigem Kontakt mit den Einsatzorganisationen, um eine reibungslos ablaufende Informationskette zu gewährleisten.

Sicherheitslandesrat ÖR Josef Geisler (ÖVP) lobt das vernünftige Verhalten der Bevölkerung am vergangenen Wochenende: "Trotz der schlechten Wettersituation, durch welche Lawinenabgänge durchaus möglich waren und der herausfordernden Verkehrslage konnten Chaos und gefährliche Situationen vermieden werden. Die Bevölkerung ist für die außergewöhnliche Wettersituation in Tirol sensibilisiert. Diese Vorsicht gilt es, auch die kommenden Tage walten zu lassen."

Das Land Tirol warnt wiederholt und eindringlich vor Skitouren und sonstigen Freizeitaktivitäten abseits der gesicherten Pisten und Wege. Auch behördliche Sperren von Infrastruktur, Wander- und Spazierwegen sind nicht als Empfehlung zu werten, sondern müssen zur eigenen Sicherheit unbedingt eingehalten werden. Bis in die Niederungen und manche Talorte sind in den nächsten Tagen laut den aktuellsten Wetterkarten der ZAMG wieder Neuschneemengen bis zu 60 Zentimeter zu erwarten, vor allem im Raum Arlbergregion-Lechtal, Seefeld-Scharnitz-Achenkirch, Hochfilzen-Waidring-Kirchdorf, Gerlos - Bereich der Hohen Tauern. Vor nicht unbedingt notwendigen Autofahrten wird zur eigenen Sicherheit einmal mehr abgeraten.


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