Am westlichen Ende des Reitherer Sees soll der neue Wohnkomplex "Wohnen am Reitherer See" entstehen.

Wohnen am Reitherer See: Anrainer besorgt

Die Gemeinde Reith lud Anfang April zu einer Präsentation für das Bau-Projekt "Wohnen am Reither See". Die Firma "Brilliant Wohnbau GmbH" stellte sich den Fragen des Gemeinderates und interessierter Anrainer. Dabei wurden auch einige Bedenken geäußert.

REITH Seit 2019 ist das Projekt "Wohnen am Reitherer See" bereits in Planung. Mit dem vorhandenen Bebauungsplan steht dem Baustart eigentlich nichts mehr im Weg. Die Gemeinde Reith im Alpbachtal lud Anfang April zu einer erweiterten Bauausschuss-Sitzung, bei der auch Interessierte teilnehmen konnten. Dort präsentierte die Firma Brilliant Wohnbau GmbH das geplante Bauvorhaben "Wohnen am Reitherer See". Die Firma stellte sich dabei auch den Fragen  interessierter Teilnehmer.

"Eigener Wohnraum für eigene Leute!"

Der Wohnkomplex soll sich am westlichen Ende des Reitherer Sees befinden. Das Projekt steht vor allem unter dem Motto: "Eigener Wohnraum für eigene Leute". Geplant sind 27 Wohnungen, aufgeteilt auf fünf Gebäude. Drei Wohnhäuser befinden sich im vorderem Teil, dem See zugewandt, die anderen zwei Gebäude dahinter. Die Größen der Wohnungen betragen zwischen 49 und 86 Quadratmeter. Parkplätze gibt es für dieses Projekt zur Genüge. Zumindest in der Tiefgarage, mit insgesamt 52 TG-Parkplätzen. Zudem war der Stil ein ausschlaggebender Punkt für Bgm. Johann Thaler (ÖVP): "Für uns war wichtig, dass das Projekt zu Reith und zu den umliegenden Häusern passt." Daher wurden die Ziegeldächer noch angepasst.

Anrainer wünschen sich mehr Besucher-Parkplätze

Doch die geringe Anzahl an Besucher-Parkplätzen stört einige Anrainer. Von den 56 Parkplätzen, die es insgesamt gibt, sollen offenbar nur vier für Besucher vorgesehen sein. Nachbarn sehen hier Probleme vorprogrammiert. Besucher der Wohnanlage könnten auf die Idee kommen, ihre Autos auf der, ohnehin schon engen Zufahrts-Straße, abzustellen. Mitglieder des Gemeinderates berichten von ähnlichen Problemen in verschiedenen Ortsteilen in Reith.

Baumassendichte und zu wenig Parkplätze führen zu Bedenken.

Baumassendichte

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Baumassendichte. Einige Gemeinderäte und Anrainer haben hier Bedenken: Mit einer Baumassendichte von 3,0 ist man nämlich über dem Durchschnitt im Ort. Um die Baumassendichte kurz zu erklären: Bei einer Grundstücks-Größe von 1.000 Quadratmeter dürften 3.000 Kubikmeter gebaut werden. Aufgrund der hohen Baumassendichte entstehen mehr Wohnungen und man braucht mehr Parkplätze. Hier schließt sich der Kreis...

Thema Raumordnung tirolweit

Kürzlich wurde diese Thematik  bereits im Tiroler Landtag diskutiert. Die Wohnbausprecherin der neuen SPÖ, DI Elisabeth Blanik, hat dazu eine ganz klare Meinung: "Spekulationen im Bereich von Grund und Boden und Wohnraum sind abzustellen. Sorgenfreies Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Das muss auch politisch anerkannt werden und sich auch im tatsächlichem Handeln der Politik in Stadt und Land widerspiegeln", stellt sie klar. Blanik weiter: "Nur über das Zusammenspiel von Grundverkehr, Widmungspolitik und tatsächlich geordneten Räumen kann dieses Ziel erreicht werden!" Ob und wann das Projekt "Wohnen am Reitherer See" starten wird, soll in der nächsten Gemeinderatssitzung beschlossen werden. Zunächst müssen jedoch die Bedenken behandelt werden.


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