Manche Marken verlangen mittlerweile Kautionen auf immer mehr Bauteile ihrer Autos! Die Marke „BYD“ verlangt Kautionen nun sogar auf Alu-Felgen...Symbolbild: unsplash.com

"Kaution, bitte..." Händler im Schraubstock der Konzerne!

Die Art und Weise, wie Gesetzgeber und Hersteller quer durch den Marken-Wald mit den KFZ-Händlern umgehen, hat sich in den letzten Jahren nicht zum Besseren entwickelt. Immer neue Ideen für mehr Gewinn und neue Vorschriften. "Achtung" heißt es jetzt bei "Kautionen"...

WELT/ÖSTERREICH Man stelle sich folgendes vor: Man kauft ein Auto, freut sich, pflegt es... doch wie das Leben so spielt: Schnell hat man mit der teuren Alu-Felge einen Randstein geküsst! Alles nicht so schlimm: Wenn eine Reparatur nicht mehr möglich ist, zahlt man den Selbstbehalt der Kasko-Versicherung und kauft eben eine neue Felge. Die alte Felge kann man dann noch für ein paar EURO einem Aufbereiter oder Gebraucht-Teile-Händler verkaufen oder im Internet losschlagen. So hält sich der Schaden in Grenzen... Zumindest war das bisher so. Bei einigen Marken ist das jetzt anders.

"Kautionen" unter dem Deckmantel der "Nachhaltigkeit"

Weil sich Greta Thunberg freut, wenn Konzerne "nachhaltig" sind, muss der Begriff gleich für ein neues Geschäfts-Modell der Auto-Hersteller herhalten. Früher, in der guten alten Welt: Herr X hat eine 21-Zoll-Alufelge geschrottet. Sein Autohaus bestellt eine neue und baut sie ein. Die alte Felge verkauft Herr X dem Autohaus oder auch einem Teilehändler für 100,– EURO. Herr X hat also seinen Verlust etwas gemindert. Der Teile-Händler bereitet die Felge auf und verkauft sie gebraucht. Er verdient etwas. Alle haben etwas davon. Auch der Konzern: Er hat schließlich gerade eine neue Felge verkauft... Heute, in der geld-geilen, neuen Welt: Herr X hat seine Alu-Felge geschrottet. Sein Autohaus bestellt eine Neue. Herr X hat die Felge wieder für 100,- EURO einem Teile-Händler verkauft. Doch jetzt ist Herr X angeschmiert: Denn sein Autohaus muss ihm nochmal 200,- EURO "Kaution" abknöpfen! Der Konzern will die alte Felge zurückhaben! Wer das alte Teil nicht abliefern kann, zahlt mehr – in Form dieser Kaution.

Kautionen bereits bisher Thema, jedoch nicht für Felgen...

Von der neuen Regelung sind mittlerweile mehrere Marken betroffen: Europäische, amerikanische und sogar auch schon die chinesische Marke BYD! Steuergeräte, Motoren, Servos und sogar Alu-Felgen fallen – je nach Konzern – in diese Kautions-Regelung. Für umwelt-relevante Teile wie Ölfilter und Katalysatoren galt die Kaution schon länger: Hier muss aus Umweltschutz-Gründen das Austausch-Teil eingesammelt und fachgerecht entsorgt oder eben teuer abgelöst werden. Dazu Alexander Gertl, FORD/SUZUKI Kramsach: "Ja, bei Austausch-Motoren, Ölfiltern und auch Katalysatoren müssen wir eine Kaution bezahlen. Für Teile wie Alufelgen ist mir das aber gänzlich neu: Das gibt es bei unseren Marken (derzeit) nicht." Es ist ratsam, sich beim Händler zu informieren... Die gesetzlichen Vorgaben für Auto-Händler werden immer schärfer. Ebenfalls gut zu wissen: Offenbar muss in jedem Bundesland jede Auto-Marke EINEN Händler nominieren, der schrottreife Fahrzeuge der Marke kostenlos zurücknimmt. Diese Verpflichtung wurde den Händlern vom Gesetzgeber auferlegt...


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