V.l.: GR Andreas Schmidt, Bgm. Hedi Wechner, Architekt DI Clemens Kolar und DI Diana Ortner. Im Hintergrund die Visualisierungen der Fußgängerzone.Spielbichler

Fußgängerzone Wörgl: Auch Beschwerden...

Mitte August präsentierte die Stadt Wörgl die Ergebnisse eines Gestaltungs-Wettbewerbes für eine Fußgängerzone in der Bahnhofstraße. Anrainer und Geschäftsleute beschweren sich in der Redaktion...

WÖRGL Der untere Teil der Wörgler Bahnhofstraße soll eine Fußgänger-Zone werden. Den Architekten-Wettbewerb dazu hat das Wiener Landschafts-Architekturbüro EGKK gewonnen, im Herbst soll nun der Gemeinderat über das 1,5 Mio. EURO-Projekt abstimmen. "Die Jury-Entscheidung Ende Juni war einstimmig", sagt Bgm. Hedi Wechner (SPÖ) bei der Projektvorstellung. Große Zustimmung habe es dazu auch bei der Bürgerversammlung Mitte August gegeben... Doch diese Aussage bringt Anrainer und Unternehmer zum Kochen: "Die Ärzte haben sich bei der Ärztekammer über die Fußgänger-Zone beschwert! Wie sollen ihre, in der Mobilität eingeschränkten, Patienten zufahren", sagt ein Anrainer. Eine andere Anrainerin ärgert sich: "Wir haben hier Betriebe als Mieter, die uns bereits mit Kündigung drohen. Die breite Zustimmung gibt es nicht! Niemand hat bei der Präsentation geklatscht!" Laut Anrainern sollen künftig Mitarbeiter und Kunden nicht mehr zufahren dürfen. Material dürfe nicht mehr abgeholt werden. "Begegnungs-Zone ja, Fußgänger-Zone Nein! Wir wollen kein ausgestorbenes Wohnzimmer", lautet der Tenor in der Bahnhofsstraße... Die Kosten von 1,5 Mio. EURO hält man zudem für zu gering angesetzt... "Unser großes Ziel ist es, der Bahnhofstraße ihre frühere Bedeutung als Kernbereich der Stadt wieder zukommen zu lassen", erklärte Raumordnungsreferent GR Andreas Schmidt.

Fläche und Kosten

Der Wettbewerb war zweigeteilt für die Umsetzung der Fußgängerzone im nördlichen Bereich und die Ideenfindung für die Gestaltung des südlichen Bereiches als verkehrsberuhigte Begegnungszone. "Die Fußgängerzone umfasst 3.816 Quadratmeter und reicht vom Bahnhofsplatz bis zur Kreuzung Fritz-Atzl-Straße", informiert Schmidt. Baustart soll im zweiten Quartal 2022 sein, für den oberirdischen Umbau des Straßenabschnittes rechnet man mit etwa 1,5 Millionen EURO netto – nicht darin enthalten sind Infrastruktur und Nebenkosten. Dem Gemeinderat wird das Projekt zur Beschlussfassung im Herbst 2021 vorgelegt. 




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