Der Stiegenaufgang am Bahnhof Rattenberg/Kramsach bietet in Fahrtrichtung Innsbruck keine Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer. Huss

Kein Rolli am Bahnhof Rattenberg/Kramsach

Keine Barrieren für Rollstuhlfahrer ist Teil der ÖBB-Philosophie. Die Haltestelle Rattenberg-Kramsach ist in dieser Hinsicht ein Stiefkind...

RATTENBERG Rollstuhlfahrer haben es schwer in Rattenberg, wenn sie mit der Bahn nach Innsbruck fahren möchten. Ohne Hilfe gelangen sie nicht auf den Bahnsteig. In Richtung Kufstein gibt es eine Rampe, aber mit langem Umweg. Der Rattenberger Stadtchef Bgm. Bernhard Freiberger (Unabhängige Bürgermeisterliste) kennt das Anliegen seit Jahren. "Schon unter meinem Vorvorgänger Franz Wurzenrainer (1998 – 2014) gab es Bemühungen, aber ein barrierefreier Zugang wurde nie verwirklicht", erinnert er sich. Pläne hatte es gegeben, so zum Beispiel eine Rampe, für die man ein Teil des unter der Haltestelle gelegenen Kinderspielplatzes geopfert hätte. Auch von einem Lift war einmal die Rede.

"Umbau nicht vorgesehen"

Bei den ÖBB kennt man das Problem. "Die Haltestelle ist auch derzeit nicht für einen Umbau vorgesehen", dämpft ÖBB-Pressesprecher für Tirol und Vorarlberg, Christoph Gasser-Mair, allfällige Erwartungen. Er verweist auf den Tiroler Vertrag 2, ein mit dem Land abgestimmter, zehnjähriger Plan. In diesem Plan sind jene Stationen enthalten, die umgebaut werden. "Die Haltestelle Rattenberg-Kramsach ist nicht dabei", bedauert Gasser-Mair. Stattdessen bietet er die von den ÖBB angebotenen Unterstützungen am Bahnhof für mobilitätseingeschränkte Reisende an (50 Prozent Ermäßigung auf ÖBB-Einzeltickets). Die Bahnhaltestelle heißt "Rattenberg-Kramsach", liegt neben der kleinsten Stadt Österreichs – und befindet sich auf Radfelder Gemeindegebiet.


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