Viele Kramsacher waren froh, dass der Damm im Ortsteil Badl noch nicht abgerissen wurde! Ohne ihn wäre wohl Wasser in die Siedlung geflossen...BFV Kufstein/Gögl

Schwarzbau rettete Millionen-Vermögen!

Laut Gerichts-Urteil vom Mai 2023 hätte die Gemeinde Kramsach heuer die Aufschüttungen im Ortsteil Badl rückbauen sollen. Hat sie nicht. 400 Bewohner danken es ihr!

TIROL/KRAMSACH Am Mittwoch, 12. Juni 2019 gab Alt-Bürgermeister Hartl Zisterer (ÖVP) einer lokalen Baufirma den Auftrag, den Radweg im Bereich "Badl" zum Zwecke des Hochwasser-Schutzes am Inn aufzuschütten. Eigentlich widerrechtlich: Die notwendigen Genehmigungen wurden damals nicht eingeholt...

Rattenberg land-unter?

Die Aufregung war groß: Rattenbergs Bgm. Bernhard Freiberger meldete den "Schwarzbau" beim Wasserbauamt. "Wir haben genehmigte Aufsteck-Elemente für Rattenberg. Wenn Kramsach jetzt den Damm erhöht, könnte Rattenberg geflutet werden!", befürchtete Freiberger damals. Im Mai 2023 erging nun das Urteil des Gerichtes: Kramsach müsse die Aufschüttung rückbauen, auch, weil die Ausführung laut Urteil "nicht fachgerecht" ist und der Damm bei einem Hochwasser so zusätzlich in die Siedlung gespült werden könnte. Zumindest laut Gericht... Am Montag, 28. August, waren viele Kramsacher froh, dass der Damm noch nicht abgerissen wurde: Laut Gemeinde wäre ohne den Damm das Wasser in die Badl-Siedlung geflossen. Laut offiziellen Daten der Gemeinde Kramsach lag der Pegel-Höchststand heuer zwar unter dem Stand des Hochwassers 2005, aber 12 cm über dem alten Urgelände. Somit habe der Damm das Schlimmste verhindert. Auf die Frage eines anderen Mediums, ob LA Andreas Gang (BLK) als Bürgermeister ein Gerichtsurteil nicht respektieren würde, sagte Gang sinngemäß: "Doch, ich respektiere das Urteil. Ich respektiere aber auch, dass Hunderte Kramsacher ohne den Damm mit ihren Häusern im Wasser und im Schlamm gestanden wären und Millionen-Schäden entstanden wären!" Obwohl in Kramsach der "neue" Damm heuer schon vom Wasser berührt wurde (etwa 12 cm), war Rattenberg offenbar nicht in Gefahr. Der Wasser-Pegel des Inns erreichte heuer bei Höchst-Stand die metallenen Aufsteck-Elemente nicht und stand etwa an der Oberkante der Ufer-Mauer...


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