Lokalaugenschein mit LA Bgm. Andreas Gang (BLK): Der Dammbau des Bibers führt zu Überschwemmungen der Felder...

Kramsach: Biber fluten Felder in Moosfeld!

Im Kramsacher Gemeindegebiet Moosfeld gibt es wieder Biber. Entlang des Baches bauen sie Dämme, um ihre Jungtiere vor Gefahren zu schützen. Dadurch kommt es aber zu Überschwemmungen. Die Landwirte können ihre Felder oft nicht bewirtschaften...

KRAMSACH Seit geraumer Zeit haben sich Biber entlang des Baches im Gemeindegebiet Moosfeld angesiedelt. "Die Tiere sind schon seit Jahren hier, mittlerweile sind es mit Sicherheit mehrere, die hier entlang des Baches bereits drei bis vier Dämme gebaut haben", sagt einer der Grundstücksbesitzer. Durch den Dammbau kommt es vermehrt zu Überschwemmungen der Felder.

Dammbau zum Eigenschutz

Einer der wichtigsten Gründe, warum Biber Dämme anlegen, ist die Sicherung ihrer Burgen. Biber legen die Eingänge in ihren Burgen so an, dass diese unter Wasser liegen. Ein wirkungsvoller Schutz gegen die meisten Fress-Feinde! Führt ein Gewässer nicht genügend Wasser, wird dieses mittels Damm aufgestaut. Für die Landwirte aber eine Katastrophe: "Weite Teile der Flächen können damit nicht mehr bewirtschaftet werden", erklärt ein betroffener Bauer.

Anzahl der Biber steigt

Ein weiteres Problem: Biber leben in Familienverbänden, die in der Regel aus den Elterntieren und den letzten zwei Jungtier-Generationen bestehen. Zwischen April und Juni bringt das Weibchen ein bis vier Junge zur Welt. Die ältesten geschlechtsreifen Biber müssen dann das elterliche Revier verlassen. Die Biber suchen sich ein neues Revier, um dort einen weiteren Damm zu bauen. Dadurch steigt die Zahl der Dämme und gleichzeitig auch das Risiko von Überflutungen.

Rohr als Kompromiss?

"Der Biberbeauftragte des Landes Tirol hat sich die Situation angesehen", erklärt einer der Grundstücksbesitzer dem ROFAN-KURIER. "Wir geben nun Bescheid, wenn das Wasser zu weit in die Felder eindringt. Der Biberbeauftragte entfernt dann wieder einen Teil des Dammes", sagt der Landwirt. Ein vernünftiger Kompromiss für die Landwirte: Ein Rohr in den Damm einbauen, damit das Wasser ab einem gewissen Pegelstand besser abfließen könnte... Dazu Bgm. Andreas Gang (BLK): "Es ist dringend erforderlich, dass Maßnahmen ergriffen werden. Wir müssen dafür sorgen, dass sich der Biber in Tirol nur an Stellen ansiedelt, wo er keine Konflikte und Gefährdungen verursacht, damit der Biber als Bereicherung für die Natur angesehen wird."


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