Kommandant Armin Sandgruber mit der neuen Fahne.Huss

100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Pertisau

Gegründet wurde die Freiwillige Feuerwehr Pertisau bereits 1920. Pandemiebedingt wird aber erst heuer das 100-Jahr Jubiläum gefeiert.

PERTISAU Der Erste Weltkrieg war erst seit zwei Jahren vorbei. Dennoch trafen sich am 6. Mai 1920 im Gasthof Pfandler 17 Pertisauer, um eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. "Man hatte Pickel, Feuerpatschen und Schaufeln", sagt Hans Albrecht. Er war von 1984 bis 2013 Kommandant. Sein Kommandanten-Urahne hieß Josef Storm, der bis 1922 der Feuerwehr vorstand. Heute lenkt Armin Sandgruber die Geschicke der Feuerwehr. Fünf Jahre nach der Gründung trug man Uniformen, benützte die erste Spritze und eine zwölf Meter hohe Schubleiter.

Frauen übernehmen Kommando

Der Zweite Weltkrieg verschlug die Männer aus Pertisau an die verschiedenen Fronten. "Die Frauen übernahmen den Dienst", erinnert sich Albrecht. Es gibt jedoch keine Aufzeichnungen, wie sich der Krieg auf die FF Pertisau ausgewirkt hat. Heute verfügt die Feuerwehr über drei Fahrzeuge. Die Wehr zählt 108 Mitglieder, davon 74 Aktive. 14 Jugendliche, davon drei Mädchen, ergänzen den Mannschaftsstand. Die herausforderndsten Einsätze gab es 1992 und 1995. Im Jahr 1992 waren in Tirol aufgrund des tagelangen Regens viele Bäche über die Ufer getreten. "Wir pumpten viele Keller aus. Die Hilfe des Bundesheeres war eine Erleichterung", erinnert sich Albrecht. Am Ostermontag 1995 brannte das alte Schulhaus völlig ab. An diese Alarmierung erinnert sich Albrecht noch besonders. "Der Sohn meines Cousins rief an und sagte: 'I moan, es miassts ausruckn'". Dabei hatte Albrecht die dicke Rauchsäule von seinem Fenster aus schon erspäht. 


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