Über 77 Prozent der Österreicher befürchtet, dass ihr Handy gehackt werden könnte. Die meisten sehen bezahlen mit dem Telefon daher skeptisch. unsplash.com

Wie sicher sind Handy/Karte bei Zahlungen?

Mit Smartphone und Bankomat-Karte kann jeder schnell und einfach bezahlen. Doch wie steht es um die Sicherheit dieser zwei Zahlungsoptionen? Und welche der beiden Methoden hat in Sachen Sicherheit die Nase vorn? Der ROFAN-KURIER hat nachgefragt...

ÖSTERREICH/WELT Smartphones sind Telefon, Kamera, Zeitung, Straßenkarte und vieles mehr – dass sie teilweise auch die Funktionen der Geldbörse übernehmen, war nur eine Frage der Zeit. Eine repräsentative Umfrage des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) hat ergeben, dass umgerechnet auf die österreichische Gesamtbevölkerung etwa ein Viertel das Smartphone bisher einmal zum Bezahlen verwendet hat. Nur 13 Prozent nutzen diese Zahlungsmethode bereits wöchentlich. Eine deutliche Mehrheit von 90 Prozent der Bevölkerung nutzt auch die "gute alte" EC-Karte für das kontaktlose Bezahlen. Doch wie ist es um die Sicherheit des kontaktlosen Bezahlens bestellt?

Kontaktlose Zahlungsoptionen gelten als relativ sicher

Die Ergebnisse der Befragung zeigen eine gewisse Skepsis innerhalb der Bevölkerung, speziell gegenüber der Handy-Zahlung: Während 79 Prozent der Befragten die EC-Karte beim kontaktlosen Zahlen als "eher sicher" bewerten, sinkt dieser Wert beim Smartphone auf 39 Prozent. Doch worin begründet sich die Angst vor dem kontaktlosen Bezahlen per Smartphone? Aktuelle Studienergebnisse des KFV verdeutlichen, dass mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) befürchtet, dass ihre EC-Karte gehackt werden könnte. Beim Smartphone steigt dieser Anteil auf über drei Viertel (77 Prozent) der Befragten. "Sowohl Zahlungskarten wie Bankomat- oder Kreditkarten, als auch Smartphones weisen eine relativ hohe Sicherheit bei Zahlungsvorgängen auf. Im Detail hat das Smartphone sogar die Nase etwas vorne", sagt Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Forschungsbereichs Eigentumsschutz.

Karten sind mit kontaktloser Zahlungsfunktion immer "bereit" ihre Daten verschlüsselt zu senden. Der Zahlungsvorgang bei Smartphones erfolgt hingegen nur bei Aktivierung mittels Verschlüsselung. © unsplash.com

Karten sind immer "bereit"

Mobile Payment ist nämlich an mobile Endgeräte wie Handys, Tablets oder Smartphones geknüpft, die über einen sogenannten NFC-Chip (Near Field Communication) verfügen. Diese Technologie kommt auch bei kontaktlosen Kartenzahlungen zum Einsatz. Während der Zahlungsvorgang bei Smartphones nur bei Aktivierung und mittels Verschlüsselung erfolgt, sind Karten mit kontaktloser Zahlungsfunktion immer "bereit" ihre Daten unverschlüsselt zu versenden. Damit Kriminelle diese Daten dann auch auslesen können, müssen sie sich jedoch sehr nah an ihrem Opfer befinden. Und selbst in diesem Fall ist das Durchführen von illegalen Bezahlungen meist unmöglich, da die Chips nur auf registrierte Terminals reagieren.

Smartphone gibt Daten beim Bezahlen weiter

Doch auch das Smartphone hat in puncto Datenschutz einen kleinen Nachteil. Für das Einrichten der App sind nämlich personenbezogene Daten anzugeben, die bei aktiver App (also während des Bezahlvorganges) auch auslesbar sind. Bei Kartenzahlungen sind es immer nur die reinen Bezahldaten, welche mitgesendet werden.

Neue Zahlungsmethoden sicher nutzen

"Sollte man trotz aller Sicherungen Opfer von Missbrauch werden, so schützt hier auch zuverlässig das europäische Recht vor größerem Schaden", erklärt Kaltenegger. Der maximale Haftungsbetrag – wenn man nicht fahrlässig handelt – ist beim kontaktlosen Bezahlen mit 50,– EURO gedeckelt.


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