Sicherheits-Landesrätin Astrid Mair (ÖVP) im Exklusiv-Interview mit dem ROFAN-KURIER.

Massen-Migration: 1.700 Asylanträge pro Woche

Über 155.000 illegale Einwanderer kamen heuer bereits über das Mittelmeer. Zuletzt landeten 13.000 innerhalb weniger Tage auf der italienischen Insel Lampedusa! In Österreich werden aktuell etwa 1.900 illegale Einwanderer aufgegriffen. Pro Woche. Fast 1.700 davon beantragen Asyl in Österreich...

INTERNATIONAL/ÖSTERREICH/TIROL Seit der EU-Wahlkampf anläuft, sprechen Politiker in ganz Europa und quer durch die Parteien-Landschaft nicht mehr von "Schutz-Suchenden" oder "Flüchtlingen". Man nennt das Kind beim Namen: "Illegale Einwanderung". Und dies in einem Ausmaß, welches das europäische System zum Kollaps zu bringen droht, weil sich die Neuankömmlinge Jahr für Jahr zu denen addieren, die es bereits nach Europa geschafft haben. Über alle Routen läuft die illegale Migration in die EU auf Hochtouren. Seit Jahren...

Interne Daten: Aktuell fast 1.700 Asylanträge pro Woche

Daten des Innenministeriums zeigen: Auch für Österreich erreicht das Thema eine immer größere Bedeutung: Für das System an sich und auch in finanzieller Hinsicht. Vor allem an der Balkan-Route im Burgenland wurden massiv Aufgriffe gemeldet, 1.900 illegale Einwanderer zählte Österreich zuletzt pro Woche. Davon stellten etwa 1.700 einen Antrag auf Asyl in Österreich. Der ROFAN-KURIER hat bei LR Astrid Mair (ÖVP) nachgefragt.

ROKU: "Frau Landesrätin, können Sie diese Zahlen bestätigen?"
MAIR: "Meines Wissens ist das so in etwa korrekt, wobei die Zahlen natürlich schwanken und hier die Zahlen aller Routen dabei sind. Heuer waren es allein bis September übrigens 36.000 Asylanträge von illegalen Einwanderern, bei 39.000 Aufgriffen insgesamt in Österreich."

ROKU: "Was bedeutet das für Österreich, für Tirol?"
MAIR: "Man muss zunächst mit dem Thema ehrlich umgehen: Die Wahrheit ist, dass die meisten, die es einmal nach Europa geschafft haben und bleiben wollen, so gut wie nie mehr abgeschoben werden können und die EU oder Österreich nicht mehr verlassen. Außer, sie wollen das von sich aus."

ROKU: "Ist das für uns erstrebenswert?"
MAIR: "Natürlich nicht. Österreich muss die Möglichkeiten im Asyl- und Einwanderungs-Recht voll ausschöpfen, was aktuell meiner Meinung nach nicht ausreichend passiert. Und wir müssen endlich weg von Geldleistungen! Wenn in Tunesien 50,- EURO ein Monats-Lohn sind, mit dem ein Mann sein Auskommen findet, brauchen wir uns nicht darüber zu wundern, dass jene, die bereits hier sind und Unterkunft, Kleidung, Essen und vieles mehr gestellt bekommen, mit (für uns geringen) zusätzlichen Geldmitteln zu Hause ganze Familien ernähren. Für diese Menschen ist das durchaus erstrebenswert. Wir müssen daher weg von Geldleistungen. Schluss mit diesen Anreiz-Systemen."

Landesrätin Astrid Mair hat in der Politik mit ihren klaren Aussagen zum Thema Asyl überrascht. Im ROKU-Interview steht sie aber zu ihrer Linie...

ROKU: "Braucht unsere Wirtschaft diese Menschen?"
MAIR: "Hier muss man ganz strikt das Asylwesen von der qualifizierten Zuwanderung trennen. Das hat nichts miteinander zu tun! Die Integration und Versorgung von Asylwerbern kostet immense Summen. Dieses Geld fehlt woanders. Die Asylwerber muss man erst mühsam für den Arbeitsmarkt fit machen, wenn es überhaupt gelingt. Wer ohnehin schon voll versorgt ist, alles bekommt, soll für zusätzliche Geldleistungen auch für unsere Gesellschaft arbeiten. Es gibt ja auch sehr viele, die gerne etwas beitragen möchten, die arbeiten wollen. Da setzt mein Projekt 2024 an: Nach drei Monaten kann man arbeitswillige Menschen mit hoher Bleibe-Wahrscheinlichkeit für Mangel-Berufe einsetzen. Das nennt sich „Ersatzkraft-Verfahren“. Aktuell erstellen wir das Konzept, 2024 starten wir das. Damit kann man nicht nur Asylwerber in den Arbeitsmarkt bringen, sondern auch beispielsweise Vertriebene, subsidiär Schutzberechtigte und Asylberechtigte."

ROKU: "Wo sehen Sie beim Thema das größte Problem?"
MAIR: "Bei den Geldleistungen. Geldleistungen sind ein Anreizsystem. Schluss damit! Ein Problem ist auch, dass durch die vielen Ankünfte das subjektive Sicherheitsgefühl schwindet, weil sich hier junge Migranten an öffentlichen Plätzen mit freiem W-LAN sammeln. Daher versuche ich, Menschen mit hoher Bleibe-Wahrscheinlichkeit in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Sie brauchen Struktur, eine Aufgabe. Integration passiert nur, wenn man frühzeitig anfängt zu vermitteln, was bei uns "normal" ist, wie es bei uns läuft!"

ROKU: "Danke für das Gespräch!"


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