Gutscheine wie z.B. jene der WIR31 sind das ideale Geschenk für alle, die lokale Betriebe gegen Internet-Konkurrenz schützen wollen.

Wie Gutscheine den lokalen Handel schützen

Das "Wunder von Wörgl" war in der Zwischenkriegs-Zeit so erfolgreich, dass die Stadt mitten in der ärgsten Depression aufblühte! Möglich war dies durch das so genannte "Schwundgeld", eine Art Arbeits-Bestätigung, die im ganzen Ort als Zahlungs-Mittel akzeptiert wurde.

TIROL/INTERNATIONAL Wenn die Zeiten schlechter werden, sind gute Ideen gefragt. Was der ROFAN-KURIER vor Monaten in einem Kommentar schrieb, wurde kürzlich auch durch Zahlen bestätigt: Online-Händler wie AMAZON sind die großen Gewinner der Krise, auf Kosten lokaler Handelsbetriebe. Bereits vor der Krise war der lokale Handel unter Druck und musste sich gegen Online-Riesen behaupten. Der ROFAN-KURIER hat daher in Solidarität mit allen lokalen Handels-Betrieben alle AMAZON- und GOOGLE-Werbungen von seiner Internet-Seite entfernt.

Freigeld: Mehr als ein Gutschein

Das Wörgler Schwundgeld, auch Wörgler Freigeld oder "Wunder von Wörgl" genannt, ging noch viel weiter, als ein herkömmlicher Gutschein. Vom damaligen SPÖ-Bürgermeister Michael Unterguggenberger zur Bewältigung der Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise im Juni 1932 ins Leben gerufen, wurden damit Mitarbeiter der Gemeinde entlohnt, Betriebe akzeptierten diese Arbeitsscheine als Zahlungsmittel. Jeden Monat verlor das Geld an Wert, dadurch wurde es ehest möglich wieder ausgegeben und investiert. Ein lokaler Aufschwung setzte ein. Nach einem Gerichtsprozess musste das Experiment im September 1933 eingestellt werden... Gerade heute, in einer Zeit, in der lokale Handelsbetriebe von ausländischen Konzernen bedrängt werden, erinnert sich manch einer an dieses Projekt. Heutige Gutscheine sind weniger komplex, in ihrer Idee aber ähnlich.

WIR-Gutschein, KUWI-Gutschein, Silber-Zehner...

In der REGION 31 oder auch im Bereich KUNDL/BREITENBACH, aber auch in SCHWAZ wurden Gutschein-Systeme für die heimische Wirtschaft etabliert. In der Region 31 beispielsweise findet sich noch ein Element des Wörgler Freigeldes: Betriebe, die mit WIR-Gutscheinen bezahlt werden, können diese bei der Bank in "echtes Geld" wechseln. Jedoch müssen sie dann 1 Prozent des Ausgabewertes an Bearbeitungs-Gebühr bezahlen. Dadurch ist jeder Unternehmer bestrebt, den Gutschein wieder bei anderen Betrieben der Region für Ware auszugeben, was wiederum die Kreislauf-Wirtschaft stärkt. Wer aktuell WIR-Gutscheine, KUWI-Gutscheine oder Silber-Zehner schenkt, anstatt Amazon-Gutscheinen, hilft damit der lokalen Wirtschaft und letztendlich auch sich selbst...

Autor: Mag. Christian Mück, Rechte: MP MEDIA & POWER GmbH - ROFAN-KURIER

Weitere Infos
www.brixlegger-wirtschaft.at
www.schwaz.at/stadtleben/stadtmarketing
www.kundl.tirol.gv.at/aktuelles


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