Beim Wolf schießt sich die Opposition auf die ÖVP ein. Die kann aber ohne Verletzung der EU-Richtlinie und gegen den Koalitions-Partner wenig ausrichten...pixabay.com

Wolfs-Angriffe werden Wahlkampf-Thema

Tirols Freiheitliche machen Druck: Sie fordern ein "Ende der grünen Wolfsromantik". Die ÖVP überreicht Resolutionen und die GRÜNEN sehen die ÖVP-Resolutionen lediglich als "politisches Täuschungs-Manöver" im Vorfeld der Tiroler Landtags-Wahl...

TIROL Bereits 21 Mal haben große Raubtiere heuer in Tirol zugeschlagen. Diese "Übergriffe" sind für Tirols FPÖ-Obmann LA Mag. Markus Abwerzger untragbar. "Es braucht endlich ein Ende der grünen Wolfsromantik, die bisher von der Tiroler ÖVP geduldet wurde", ärgert sich Abwerzger. Er fordert "endlich Hilfe für die Tiroler Schafzüchter und Almbauern" und fragt sich: "Wer hat in Tirol das Sagen: Die ÖVP oder die GRÜNEN, die von Landwirtschaft keine Ahnung haben." Abwerzger fordert den raschen Abschuss von Problem-Wölfen, um "einen blutigen Almsommer zu verhindern".

"Es braucht endlich ein Ende der grünen Wolfsromantik, die bisher von der Tiroler ÖVP geduldet wurde", sagt LA Mag. Markus Abwerzger (FPÖ).

Hechenberger (ÖVP) übergibt Resolution an Gewessler

Die Problematik großer Raubtiere sei eine der größten Sorgen der ländlichen Bevölkerung, schreibt Tirols Landwirtschafts-Kammer-Präsident NR Ing. Josef Hechenberger in einer Aussendung: "Die Situation ist ernst. Viele Eltern haben Angst um ihre Kinder." Diesbezüglich übergab Hechenberger eine Resolution der Planungs-Verbände "Wilder Kaiser" und "Brixental-Wildschönau" an Umwelt-Ministerin Leonore Gewessler (GRÜNE). Erinnert wird darin auch an das "Wolfs-Massaker" auf der Rotwandalm in Westendorf, bei dem 16 Schafe zerfetzt wurden. Die Bundesministerin wird aufgefordert, sie solle "brauchbare Werkzeuge schaffen, um das Wolfs-Problem unbürokratisch und rasch zu lösen" und sich für eine Senkung des Schutz-Status einsetzen.

"Die Situation ist ernst. Viele Eltern haben Angst um ihre Kinder", sagt Landwirtschafts-Kammer-Präsident NR Ing. Josef Hechenberger (ÖVP). © Cammerlander

Für NR Weratschnig (GRÜNE) nur "Täuschungs-Manöver"

ÖVP-Resolutionen für Abschuss-Freigaben sind für NR Hermann Weratschnig indessen nur "politische Täuschungs-Manöver", um den Bauern Sand in die Augen zu streuen, um "die eigene Zielgruppe zu beruhigen". "Wenn die ÖVP dafür wäre, dass der Wolf geschossen wird, müsste man die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie auf EU-Ebene verändern! Ich habe nirgends gelesen, dass die ÖVP diese Richtlinie ernsthaft ändern will", sagt er. Weratschnig räumt ein: "Ja. Wenn es zu Überbeständen kommt, muss man reagieren..." Für ihn geht es beim Thema aber weniger um Wölfe, als viel mehr um die sich abzeichnende Landtagswahl in Tirol.

"Wenn die ÖVP dafür wäre, dass der Wolf geschossen wird, müsste man die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie auf EU-Ebene verändern", sagt NR Hermann Weratschnig (GRÜNE). © Parlamentsdirektion/Johannes Zinner

Problemwölfe "dahin"...

Die Idee, Problemwölfe nach Entscheidung einer "Kommission" zu schießen oder zu besendern, ist indessen unrealistisch: Bis die Kommission entschieden hat, ist ein Wolf längst über alle Berge! Und auch, falls das nicht der Fall ist:  Ein DNA-Abgleich via Zielfernrohr funktioniert nicht. Ein "Besendern" von Wölfen ist zwar human, jedoch weit schwieriger, als der Abschuss (der an sich schon kaum möglich ist). Beim Besendern muss ein Jäger etwa auf 60 m an den Wolf heran, was in der Praxis kaum machbar ist.

Sinnvoll geregelt kann das Thema nur durch einen Abschussplan für große Raubtiere für ganz Tirol werden. Beispiel: 2022 fünf Wölfe in ganz Tirol...

Autor: Mag. Christian Mück, Rechte: MP MEDIA & POWER GmbH - ROFAN-KURIER


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