Die Umwelt-Organisation GLOBAL 2000 hat 2025 heimische Mineralwässer auf die "Ewigkeits-Chemikalie" TFA untersucht. Sie gelangt hauptsächlich durch Pestizide in das Grundwasser und ist nicht abbaubar. Grenzwerte gibt es offenbar noch keine...

ÖSTERREICH In den letzten 100 Jahren hat man immer wieder entdeckt, dass Stoffe oder Dinge, die man für harmlos hielt, eigentlich für die Gesundheit durchaus relevant sind. Beispiele sind etwa atomare Strahlung, Aspest oder Blei in Treibstoffen...
(Ab einer gewissen Menge) schädlich sind laut GLOBAL 2000 auch die meisten "Ewigkeits-Chemikalien", darunter die Substanz "TFA". Im Landwirtschafts-Ministerium sieht man das anders: Darum gibt es in Österreich auch noch kein generelles Verbot von Pestiziden, die TFA enthalten. Die Abkürzung TFA steht für "Trifluor-Acetat". Es handelt sich hier um das Endprodukt von geschätzt 2.000 chemischen Verbindungen, viele davon finden in Pestiziden in der Landwirtschaft Anwendung. Etwa 75% der TFA-Belastung generell stammen aus Pestiziden, weitere 20% kommen aus den Zerfallsprodukten von fluorierten Gasen, die man in Kühl-Geräten oder bei der Schaumstoff- und Isolier-Material-Produktion verwendet. TFA gehört zur Gruppe der "PFAS" (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen). Das sind langlebige Chemikalien. PFAS-Verbindungen findet man etwa in: Lösch-Schaum, Anti-Haft-Beschichtung, Körperpflege-Produkten, wasser- und fleckenabweisenden Textilien, Mikrowellen-Beutel für Popcorn, Farben, Kosmetik, Pestiziden... PFAS sind laut GLOBAL 2000 für Unfruchtbarkeit, Immun-Störungen, Fettleibigkeit und Missbildungen bei Föten mitverantwortlich. Man verweist auf eine Studie der Industrie aus dem Jahr 2021 mit entsprechenden Tierversuchen. Fast überall in Europa ist das Grundwasser bereits mit TFA belastet, in Österreich, Schweiz, Deutschland hält fast nirgendwo Trinkwasser den Wert von 100 ng/l ein. Tirols Trinkwasser ist hier noch am wenigsten belastet...

Tiroler Mineralwässer

GLOBAL 2000 listet in der Studie auch einige Tiroler Mineralwässer auf, die teils über 100 ng/l TFA aufweisen. Dazu Studien-Autor Dr. Helmut Burtscher-Schaden zum ROFAN-KURIER: "Ein gesundheitlich relevanter Wert wird aber von keinem österreichischen Mineralwasser überschritten." Ein gesetzlicher Grenzwert fehlt jedoch in Österreich und wird laut Burtscher-Schaden auch nicht so schnell kommen...