2018 überquerten fast 2,5 Millionen Transit-LKW den Brenner. Wie soll das weitergehen?

LKW-Rekord: Land will mehr Kontrollen

Knapp 2,5 Millionen LKW donnerten 2018 über den Brenner. Ein neuer, trauriger Rekord und um etwa 250.000 Fahrten mehr, als noch 2017. Mit "mehr Kontrollen" möchte das Land nun gegensteuern.

TIROL Im Vorjahr sind insgesamt 2,42 Millionen LKW über den Brenner gerollt. Diese Zahl entspricht abermals einem Anstieg von 7,4 Prozent, wie die ASFINAG-Daten an der Mautstelle Schönberg belegen.
Tirol ist die billigste Route für den alpen-querenden Transit. Dazu kommt, dass Diesel in Österreich (zu) billig ist. Überall entlang der A12 leiden die Menschen unter dem Tank-Tourismus: Tausende LKW pro Tag fahren von der A12 ab, um ihren Tank mit günstigem Diesel in Tirol zu füllen.
Die Zahl der Fahrten über den Brenner insgesamt (inklusive PKW-Fahrten) ist hingegen mit 14,13 Millionen Fahrten nur um  0,13 Prozent angestiegen.
Das bedeutet: Weniger PKW haben den Brenner überquert, aber etwa 250.000 LKW mehr als noch 2017.
Tirol hält an einer Verschärfung des Nachtfahrverbotes und des sektoralen Fahrverbotes fest, um den Schwerverkehr auf der Brennerachse zu verringern. Außerdem sind über 30 sogenannte Dosiertage (Blockabfertigungen an der Grenze zu Bayern) geplant. Gegriffen haben die Maßnahmen angesichts der Zahlen von 2018 aber offenbar noch nicht.

Schwerpunkt-Kontrollen

Mitte Jänner präsentierte die Tiroler Landesregierung gemeinsam mit der Polizei das "Kontrollpaket Schwerverkehr": "Mehr Verkehr auf den Straßen muss ein Mehr an Kontrollen zur Folge haben. Nur so können die Sicherheit auf Tirols Straßen und die Flüssigkeit des Verkehrs gewährleistet werden", erklärt dazu Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).
"Ein höherer Kontrolldruck ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit auf Tirols Straßen zu erhöhen. Wir haben in Tirol das engmaschigste Kontrollnetz Europas, welches jetzt noch mehr an Qualität gewinnt", sagt LH-Stv. Mag. Ingrid Felipe (GRÜNE).

Obergrenze gefordert

LA Mag. Markus Sint von der Liste FRITZ fordert zum Schutz der Tiroler Bevölkerung: "Erstens brauchen wir eine Obergrenze von 1 Million LKW-Fahrten durch Tirol, der Rest muss auf die Schiene, wo es derzeit genug freie Kapazitäten gibt. Zweitens mit mehr und intensiveren Kontrollen auf der gesamten Transitstrecke durch Tirol. Es muss sich herumsprechen, dass in Tirol alles und jeder kontrolliert wird. Wir haben mit viel öffentlichem Geld im ganzen Land Kontrolleinrichtungen gebaut, die müssen jetzt genutzt werden. Am besten ständig. Der Verkehr ist wie das Wasser, er sucht sich den leichtesten Weg, ständige und genaue Kontrollen erschweren das."
Sint erinnert daran, dass seine Liste bereits im Vorjahr einen Landtags-Antrag "für mehr Kontrollpersonal für die Polizei" eingebracht hat.


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