Die Staaten in Asien wehren sich gegen den Plastik-Müll, der von den wohlhabenden Saaten zum Entsorgen geschickt wurde.Pixabay

China und Malaysia verbieten Plastik-Sackerl!

Der Export von Plastik-Müll nach Asien war bisher gelebte Praxis der EU. Doch dort hat man mittlerweile genug vom Wohlstands-Müll. Malaysia schickt Plastikmüll jetzt nach Europa zurück. Und China hat Plastik-Taschen und andere Einwegprodukte verboten. Da könnte sich Europa eine Scheibe abschneiden...

ASIEN Die Staaten in Asien wehren sich gegen die Plastikflut: Malaysia hat in den letzten Monaten etwa 4.000 Tonnen Plastikmüll an wohlhabende Länder zurückgeschickt. Bis Mitte des Jahres will man weitere 110 See-Container mit dem Wohlstands-Müll in die Absender-Staaten zurückschicken!
Bereits 2018 hatte China angekündigt, keinen Plastikmüll mehr einzuführen. Seitdem wird ungewollter Müll oft nach Südostasien umgeleitet. Doch dort wehren sich Malaysia und andere Schwellenländer bereits. Kürzlich hat China nun das Import-Verbot für Plastikmüll öffentlich in einer Verfügung bestätigt. Damit nicht genug: China hat nun auch Plastik-Taschen in Supermärkten und den Einsatz von Einwegprodukten aus Kunststoff in Hotels und Restaurants verboten.
Die staatliche Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) verkündete einen schrittweisen, "ehrgeizigen Plan" zur Verringerung von Plastikmüll in den nächsten fünf Jahren.

Keine Plastik-Sackerl mehr

Demnach dürfen ab Ende dieses Jahres in großen Metropolen in Supermärkten und anderen Geschäften keine Plastiktüten mehr herausgegeben werden. Stattdessen sollen nur noch Beutel aus Stoff, Papier oder anderen abbaubaren Materialien verwendet werden. Auch Essensverpackungen müssen dann künftig aus Werkstoffen bestehen, die sich natürlich zersetzen.
Konkret darf die Gastronomie in den großen Städten Chinas ab Ende des Jahres kein Plastikbesteck mehr aushändigen. In kleineren Städten gelten die Verbote ab Ende 2022. Ab dann dürfen Hotels, die mit Sternen ausgezeichnet sind, ihren Gästen auch keine Produkte wie Zahnbürsten oder Kämme anbieten, sie sollen dann über Automaten verkauft werden müssen. Ende dieses Jahres werden auch Strohhalme aus Plastik landesweit verboten.
China ist der größte Hersteller von Plastik und hat einen Anteil von rund einem Drittel an der weltweiten Produktion. Plastik landet oft in der Landschaft oder im Meer. Allein im Pazifik und dem Indischen Ozean gibt es drei Müllstrudel.
China reagiert damit auf die zunehmende Belastung des eigenen Ökosystems, die mittlerweile entsprechende Kosten und Produktions-Probleme mit sich bringt.
Mit dem Plan hofft China, die Umweltverschmutzung bis 2025 unter Kontrolle zu bringen.


ROFAN-KURIER - Unabhängige Regionalzeitung im Tiroler Unterland © 2024

Suche

Startseite