„Jetzt kommt die Post“ heißt es in Vomp. Die politische Entscheidung für das Verteilzentrum ist bereits gefallen, die gewerberechtliche Genehmigung stand zum Zeitpunkt der Gemeinderatssitzung (Mitte November) noch aus.Post AG

Nächster Schritt für Post-Verteilzentrum

Sechs Wochen lang lagen nun der Flächenwidmungs- und der Bebauungsplan des Post-Projektes in Vomp zur Einsicht auf. Stellungnahmen gab es viele, an der politischen Entscheidung für die Ansiedelung des Verteilzentrum am Derfeser Areal änderte sich allerdings nichts.

VOMP "Die Stellungnahmen brachten keine neuen Erkenntnisse" – diesen Satz musste Raumplaner DI Andreas Mark bei der Gemeinderatssitzung in Vomp Mitte November öfters wiederholen.

Insgesamt 13 Stellungnahmen – von Bürgern, der Gemeinde Terfens und dem Transitforum Tirol – musste der Gemeinderat behandeln. Sie alle machen sich Sorgen aufgrund der Ansiedelung der Post auf dem Derfeser-Areal. Die Stellungnahmen betrafen hautpsächlich die Themen Lärm, Luftgüte und Verkehrsaufkommen. Änderungen im Projekt gibt es trotzdem nicht. Die vorgetragenen Ängste sollen im behördlichen Verfahren "ausreichend behandelt" worden sein, heißt es.

Zwei Gegenstimmen

Die endgültige Änderung des Flächenwidmungs- und des Bebauungs-Plans wurde nun mit jeweils zwei GRÜNEN Gegenstimmen beschlossen. Die GRÜNEN kritisieren den massiven Bodenverbrauch (etwa 10 Hektar) und die Größe der damit versiegelten Fläche.

Auch für die Vomper SPÖ war der Beschluss ein schwieriger: "Die momentane Arbeitssituation die sich durch Covid-19 ergeben hat, ist sehr bedenklich [...] Daher liegt es in der politischen Verantwortung Arbeitsplätze, wenn es möglich ist für die Vomper Bürger zu schaffen und zu sichern! Wir denken, dass die 425 vollzeitäquivalenten Arbeitsplätze hier der richtige Schritt sind!", erklärte Gemeinderat Thomas Jennewein. Außerdem seien die Gutachten von Experten intensivst geprüft worden und ein gewisses Maß an Vertrauen in die Gutachter müsse man haben...

"Mit den ersten Baumaßnahmen ist frühestens im Jänner nächsten Jahres zu rechnen", erklärt Bgm. Schubert.

Für Bürgermeister Karl-Josef Schubert (ÖVP) war die Entscheidung "pro Post" nicht einfach. Er verstehe die Sorgen, aber der Projektwerber habe alle aufgebauten Hürden übersprungen. Bgm. Schubert erklärte die weitere Vorgehensweise: "Das Bauverfahren beginnt parallel ohne mündliche Verhandlung, da es nur drei baurechtliche Nachbarn gibt", sagt er.

Nächste Schritte

Zum Zeitpunkt der Gemeinderatssitzung fanden bereits Vorarbeiten am Derfeser-Areal statt. Diese bedurften aber noch keiner baurechtlichen Genehmigung. Mit den echten Baumaßnahmen ist laut Bürgermeister "frühestens im Jänner zu rechnen". Die gewerberechtliche Genehmigung für das Verteilzentrum fehle allerdings noch.

Doch die politische Entscheidung ist gefallen – das Post-Verteilzentrum ist (fast) genehmigt, alle aufgebauten Hürden wurden übersprungen. Und die Post wird sich an diesem Standort ansiedeln...


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