Sehen gespannt in die Zukunft: Achenseebahn-Vorstand DI Martin Uhlig und Betriebsrat Rudolf Ertl.

Wie geht es mit der Achenseebahn weiter?

Die Achenseebahn durchlebt harte Zeiten. Finanziell kam jetzt zwar die Finanzspritze des Landes, doch diese reicht nicht, um den Betrieb 2020 abzudecken. Die 1,2 Millionen EURO Landes-Geld mussten in Rechnungen des Jahres 2019 investiert werden...

JENBACH Die Achenseebahn ist der Region eine Institution. Seit über 130 Jahren gibt es die Bahn! In den letzten Jahren schlitterte sie aber in finanzielle Schwierigkeiten, weil das "MIP" (Mittelfristige Investitions-Programm) des Bundes der Achenseebahn gestrichen wurde. Damit fehlen wichtige Millionen für den Erhalt dieser historischen Bahn. Im letzten Jahr gab es dann eine Finanzspritze des Landes in Höhe von 1,2 Millionen EURO.
Bedingung dafür war, dass die Gemeinden Jenbach, Eben und Achenkirch die Aktienmehrheit bei der Achenseebahn AG erhalten. Inzwischen wechselte auch der Vorstand: Auf Mag. Georg Fuchshuber folgt nun DI Martin Uhling, der etwa seit Anfang Dezember als Vorstand fungiert.

Landes-Geld vollständig eingetroffen

Inzwischen sind die 1,2 Millionen EURO Landes-Geld vollständig bei der Achenseebahn eingetroffen. Das veröffentlichte das Land Tirol in einer Presseaussendung.
Nachdem das Jahr 2019 mit dieser Zahlung abgerechnet wurde, geht es jetzt aber um die Zukunft. "Wir haben vereinbart, dass das Unternehmen Achenseebahn in einer detaillierten Übersicht sowohl die monatlichen Fixkosten des Unternehmens, sowie die notwendigen Sanierungsmaßnahmen und damit verbundenen Investitionskosten aktuell auflistet", berichten LH-Stv. Mag. Ingrid Felipe (GRÜNE) und LH-Stv. Josef Geisler (ÖVP). Auch ein mittel- bis langfristiges Betriebskonzept wird die Bahn dem Land vorlegen. Auf Basis dessen werden dann die weiteren Schritte gesetzt. Das gemeinsame Ziel des Landes Tirol und des Aufsichtsrates ist es, die Bahn langfristig wieder in "ruhiges Fahrwasser" zu bringen.

Die Achenseebahn braucht schnelle finanzielle Hilfe. Dafür wurde ein Förderverein gegründet.

Aufs Gas drückt hingegen die FPÖ. In einer schriftlichen Anfrage wendete sich die Verkehrssprecherin LA DI Evelyn Achhorner an LH-Stv. Geisler. Hier wird etwa gefragt, ob die Saison 2020 bereits sichergestellt ist, oder was bei einem Konkurs mit der Konzession der Achenseebahn passiere. "Das (der Verlust der Konzession, Anm.) würde einen teuren Rückbau der Strecke bedeuten. Da die Strecke nach den vielen Jahren der Nutzung durch die Zahnradbahn kontaminiert ist, ginge die Sanierung in Millionenhöhe, geschätzte 100 Millionen EURO stehen im Raum", kritisiert DI Achhorner.

Förderverein gegründet

Um finanziellen Engpässen entgegenzuwirken und den kurzfristigen Bestand zu sichern wurde der Achenseebahn-Förderverein "1000Tausender e.V." gegründet. "Eine Eisenbahn, die seit 1889 nahezu unverändert in Betrieb ist, benötigt hin und wieder Unterstützung", sagt Achenseebahn-Vorstand DI Martin Uhlig. Einige Mitgliedsurkunden des Vereines wurden bereits ausgestellt. Die erste war für Vorstand Uhlig selbst, der als Vereinsobmann fungiert. Die zweite Urkunde ging (gemeinsam) an die Angestellten der Achenseebahn, die hinter der Bahn stehen.

Anfang Februar waren noch alle Lokomotiven der Achenseebahn zerlegt.

Vereinsmitglied kann jeder werden: Einzelpersonen, Personengruppen, jurisische Personen oder andere. "Mit 1.000,– EURO kann man bei einer Eisenbahn nicht viel machen, tausend 1.000er würden uns aber schon enorm helfen", sagt Uhlig.

Weitere Informationen gibt es unter www.achenseebahn.at


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