Die Zillertalbahn wird wohl auch in Zukunft mitten durch den Ort fahren. So wie es jetzt sei, "ist es aber die schlechteste aller Möglichkeiten", sagt Bgm. Robert Pramstrahler.

Zell kämpft weiter um Unterflur-Trasse

Im Zuge der Modernisierung der Zillertalbahn würde sich Zell eine Unterfur-Trasse wünschen. Mit diesem Projekt wurde die Gemeinde bereits im (alten) Infrastruktur-Ministerium vorstellig. Nun versucht die Gemeindeführung von Zell am Ziller abermals ihr Glück...

ZELL a.Z. Wie bereits des öfteren berichtet, setzt die Zillertalbahn in Zukunft auf Wasserstoff. Mit dieser Modernisierung gehen weitere Umbauarbeiten etwa der Bahnhöfe der Zillertalbahn einher. Auch in Zell...
Hier führt die Trasse der Bahn durch den Ortskern mit insgesamt vier Bahnübergängen, einer davon mit Schranken. Keine Ideallösung – finden sowohl Bgm. Robert Pramstrahler als auch der Zeller Gemeinderat. "Die beste Lösung für Zell wäre eine Unterflur-Trasse", sagt der Bürgermeister im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER. Für diesen Plan wurden bereits Unterschriften gesammelt. Über 1.000 Zellerinnen und Zeller und auch Leute aus den umliegenden Gemeinden haben bereits 2018 unterschrieben. Danach wurden die Unterschriften im damaligen Infrastruktur-Ministerium vorgelegt. "Damals hat man uns dann erklärt, warum das so nicht möglich ist...", sagt Pramstrahler. Die Trasse sei zu teuer. Laut Schätzungen hätte das Projekt 60 bis 80 Millionen EURO gekostet.

Geänderte Vorzeichen

Doch dann kam Ibiza und nun gibt es eine andere Regierung. "Es hat sich vieles verändert. Vor allem der Wasserstoff wurde bedeutsamer", hofft der Zeller Bürgermeister nun auf einen weiteren Termin im inzwischen GRÜNEN Infrastrukturministerium, um die Unterschriftenliste mit den Befürwortern zu übergeben.
Das gesamte Zillertalbahn-Projekt wolle Zell aber auf keinen Fall gefährden. Dieses sei dringend notwendig, erklärt Pramstrahler, der auch im Aufsichtsrat der Bahn sitzt. Dennoch wolle man auch eine gute Lösung für Zell.

Alternativ-Lösungen

Die Unterflur-Trasse wäre die beste Lösung, "das Schlimmste wäre aber, wenn es so bleibt wie es jetzt ist", weiß der Bürgermeister.  Dass die Chancen auf das Monster-Projekt "Unterflur-Trasse" nicht allzu groß sind, ist ihm auch klar. Deshalb gebe es in Zell auch andere Überlegungen, wie die Zillertalbahn in den Verkehr im Ortszentrum eingegliedert werden kann.

"Die Gemeinde Zell arbeitet gemeinsam mit Zellberg und dem Land Tirol an Alternativ-Planungen für die Verkehrs-Führung (Zillertalbahn und Autos) durch die Gemeinde", sagt Bgm. Robert Pramstrahler im Interview.

Dazu gibt es drei Studien, die bald an die Öffentlichkeit gelangen werden. Diese wurden gemeinsam mit Zellberg und dem Land Tirol in Auftrag gegeben und sollen auch den Autoverkehr auf der Straße durch Zell beruhigen. Der Bürgermeister spricht etwa von möglichen Umfahrungen (Nord/Süd) oder einer Geschwindigkeits-Begrenzung auf 30 oder 40 km/h.


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